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SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

Titel: SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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fragend an.
    „Ich möchte dir einen Traum erfüllen, Naiya “, erklärte er ihr und küsste sie auf den Scheitel.
    „Ich kann sie fühlen, Roven. Sie kitzelt unter meiner Haut und sehnt sich nach dem Licht.“
    „Ich weiß. Ich kann es spüren“, gab er lächelnd zurück.
    Der Himmel verfärbte sich rosa und verlieh dem Schnee einen rotgoldenen Firnis. Als die Sonne ihre ersten Strahlen auf Avenstone warf, spürte Roven, wie die Bestien an die Oberfläche traten. Seine und Selenes Iriden flammten auf. Gold bedeckte ihre Haut und strömte hervor.
    Seitdem sie eins waren, löste die Wandlung für keinen von ihnen mehr Schmerzen aus.
    Durch Nahams Augen betrachtete Roven die verwandte Seele neben sich. Er stupste Selenes Bestie an und leckte über ihr Gesicht, bis sie schnurrte. Die Farbenvielfalt in dem Fell seiner Gefährtin erstaunte ihn jedes Mal aufs Neue. Vom Licht abhängig schimmerte ihr Fell in den unterschiedlichsten Blautönen.
    Begleite mich, Solan !
    Immer, mein Marasch, antwortete sie.
    Roven sprang über die Brüstung und landete im weichen Schnee. Die Erde erbebte, als Selene ihm in die Tiefe folgte.
    Auf ewig mein! , dachte er stolz.
    Selene betrachtete ihre Pranken, die im Schnee versanken und lächelte ihn an – beinahe jedenfalls.
    Roven sprintete los. Selene folgte ihm mit der gleichen Geschwindigkeit. Sie rasten über den Schnee hinweg, der Sonne entgegen. Kalter Wind zerrte am Fell der Bestie. Doch die Liebe in Rovens Inneren wärmte ihn.
    Umgeben von einem Schweif aus Gold jagten sie die Landschaft Schottlands entlang.
    Vier Seelen.
    Drei Worte.
    Zwei Herzen.
    Eine Liebe.

Epilog
    Avenstone lief über vor triefender Fröhlichkeit. Doch anstatt dieses Glück zu teilen, hatte ein anderes Gefühl vom ehemaligen Dynasten Besitz ergriffen.
    Nachdem Selene als Akkadia zurückgekehrt war, verschwand Rovens Leid und damit auch die tiefe Traurigkeit in Ju.
    Doch anstelle der Ruhe, die er seinen Geist Jahrhunderte lang gelehrt hatte, erfasste ihn Wut. Und dieser unbeschreibliche Hass, den Diriris Tod ausgelöst hatte.
    Der Tibeter war seit Ewigkeiten nicht mehr von seinen Gefühlen gelenkt worden. Und nun verbrannten sie seinen Körper, als hätte er nie einen Augenblick abstinent gelebt. Fort war die Kontrolle, die Perfektion. Übrig blieb nur Schwärze, die seine Innereien langsam verfaulen ließ. Jeden Tag ein bisschen mehr.
    Warum er so empfand, verstand Ju nicht. Diriri war … eine Akkadia, die er gekannt hatte. Mehr nicht. Sie hatten viele Jahre ihres Lebens miteinander geteilt. Doch für ihn war dies nie von tiefer Bedeutung gewesen. Oder hatte er es nur nicht erkannt? Waren seine Gefühle so tief vergraben gewesen, dass sie überhaupt keine Chance bekommen hatten, ans Licht zu gelangen?
    „Ju?“
    Der Tibeter drehte sich um und betrachtete Rovens zufriedenes Gesicht. Fremdes Glück hatte ihn nie in Aufruhr versetzt. Er kannte solche Gefühle nicht. Aber in diesem Moment hasste er seinen Bruder dafür, dass er etwas besaß, was Ju all die Jahre verwehrt geblieben war. Und bleiben würde. Denn seine einzige Chance auf ein Leben zusammen mit einer Akkadia war mit Diriri gestorben.
    Hätte sie Noah nicht gerufen, wäre die Unsterbliche verschont geblieben. Ju selbst hätte sie daran gehindert, ihr kostbares Leben zu riskieren. Doch Roven und Illian hatten einfach nur zugesehen.
    Wenn man Götter um Hilfe bittet, würde dafür immer ein Zoll gefordert.
    „Du siehst blass aus, Dalan !“ In Jus Ohren klangen Rovens Worte nach Hohn und Spott. Der Tibeter versuchte, diesen Frust abzuschütteln, versuchte sich zu besinnen. Noch vor kurzem war er es gewesen, der Roven darauf hingewiesen hatte, wie schlecht er aussah. Er hatte ihn für seine Gefühlsausbrüche und mangelnde Kontrolle verurteilt und stand in diesem Moment doch selbst am Abgrund.
    „Mir geht es gut“, antwortete Ju, bemüht, seine Wut im Zaum zu halten. Er drehte sich zurück und betrachtete die schottische Nacht durch das Fenster hindurch. „Ich werde Avenstone verlassen.“
    Hinter sich hörte er Roven näherkommen.
    „Wie du möchtest. Aber wir hätten hier immer Platz für dich. Ich hoffe, das weißt du.“
    Wie aufrichtig er sich zeigte. Als ob Ju Hilfe nötig hätte. Wäre Diriri nicht gestorben, hätte Selene vielleicht gar nicht die Chance bekommen, –
    „Ja. Ich weiß.“
    „Wenn du für deine Reise noch irgendetwas brauchst, sag einfach Bescheid, Dalan .“
    Ju antwortete nicht. Und Rovens Schritte wurden wieder

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