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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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wenn man es dem Bruder überließ, den eigenen Mist zu erledigen, brauchte man sich nicht wundern, dass ihm nicht nach langen Verabschiedungen zumute war.
    Trez legte auf und schielte zur Maklerin hinüber. Mit einem breiten Lächeln ging er auf sie zu und sah runter zu ihr. Ihr korallenfarbener Lippenstift war ein wenig zu knallig für ihren Hauttyp, aber das war ihm egal.
    Er würde sich ohnehin nicht lange mit ihrem Mund aufhalten.
    » Ich zeige Ihnen, wie warm ich es hier drinnen werden lassen kann«, sagte er mit einem lasziven Lächeln.
    In Laylas Zimmer im Haus der Bruderschaft waren die beteiligten Parteien zu einer Art Waffenruhe gekommen.
    Phury hatte nicht mehr die Absicht, Qhuinn in einen Wandbehang zu verwandeln. Layla wurde untersucht. Und die Tür war geschlossen, sodass die weiteren Geschehnisse nicht mehr als vier Zeugen hatten.
    Qhuinn wartete darauf, was Doc Jane sagen würde.
    Als sie schließlich das Stethoskop von ihrem Hals nahm, lehnte sie sich zurück. Ihr Gesichtsausdruck gab ihm allerdings keinen Anlass zur Hoffnung.
    Er kapierte es nicht. Er hatte seine Tochter an der Eingangstür zum Schleier gesehen: Als ihn die Ehrengarde zusammengeschlagen und am Straßenrand liegen gelassen hatte, war er irgendwo in einem Zwischenreich gelandet und auf eine weiße Tür zugegangen… und auf dieser Tür hatte er eine junge Frau gesehen, deren Augen erst einfarbig waren und dann blau und grün wurden, so wie seine.
    Ohne diese Vision hätte er wahrscheinlich nicht bei Layla gelegen. Aber er war sich so sicher gewesen, dass es sein Schicksal war, er hätte nie gedacht…
    Scheiße, vielleicht entsprang dieses Kind einer anderen Verbindung– irgendwann in ferner Zukunft.
    Aber dazu müsste er wieder mit jemandem ins Bett gehen. Und das würde nie mehr geschehen.
    Ausgeschlossen. Nicht jetzt, nachdem er Blay gehabt hatte.
    Nein.
    Selbst wenn sein ehemaliger Freund und er nie wieder miteinander im Bett landeten, würde er keinen anderen wollen. Denn wer sollte da mithalten? Ein Leben im Zölibat war immer noch besser als schlechte Ersatzbefriedigung– und etwas anderes gab es nicht auf diesem Planeten.
    Doc Jane räusperte sich und nahm Laylas Hand. » Dein Blutdruck ist ein bisschen niedrig. Dein Puls etwas lahm. All das lässt sich meiner Meinung nach durch Nähren beheben…«
    Qhuinn sprang regelrecht mit ausgestrecktem Arm auf das Bett. » Geht in Ordnung– hier. Nimm meinen…«
    Doc Jane legte ihm die Hand auf den Arm und lächelte ihn an. » Aber das ist es nicht, was mir Sorgen bereitet.«
    Er erstarrte– und aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Phury es ihm gleichtat.
    » Wir haben ein Problem.« Die Ärztin sah Layla an und sprach sanft und deutlich. » Ich weiß nicht viel über Vampirschwangerschaften– so schwer es mir fällt, wir müssen noch einmal zu Havers.« Sie hob abwehrend die Hand, als würde sie Einwände von allen Seiten erwarten. » Hier geht es um Layla und ihr Kind– wir müssen sie zu jemandem bringen, der sie fachkundig behandeln kann, selbst wenn wir unter anderen Umständen niemals bei ihm anklopfen würden. Und, Phury«– sie sah den Bruder an–, » du musst mitgehen. Deine Anwesenheit wird es für alle leichter machen.«
    Schmale Lippen, wohin man blickte.
    » Sie hat recht«, sagte Qhuinn schließlich. Dann wandte er sich an den Primal. » Und du musst dich als Vater ausgeben, damit man sie mit Respekt behandelt. Wenn ich die Vaterschaft eingestehe, weigert er sich am Ende, sie zu behandeln– eine Gefallene, die sich von einem Makelbehafteten schwängern lässt, weist er vielleicht ab.«
    Phury öffnete den Mund. Schloss ihn wieder.
    Dem gab es einfach nichts hinzuzufügen.
    Phury griff sich sein Handy und rief in der Klinik an, um das Personal über ihr Kommen zu informieren. Seiner Stimme war anzuhören, dass er bereit war, den Laden abzufackeln, sollten Havers und seine Crew Zicken machen.
    Nachdem das geklärt war, ging Qhuinn zu Layla und sagte leise: » Diesmal wird es anders sein. Er wird sich um dich kümmern. Mach dir keine Sorgen– sie werden dich wie eine Königin behandeln.«
    Laylas Augen waren groß, aber sie riss sich zusammen. » Ja. In Ordnung.«
    Und tatsächlich war nicht nur Phury zum Äußersten bereit. Sollte Havers Layla gegenüber die überhebliche Haltung der Glymera einnehmen, würde Qhuinn die Arroganz aus ihm rausprügeln. Layla hatte eine derartige Behandlung nicht verdient– nicht einmal dafür, dass sie einen Ausgestoßenen für

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