Seelenprinz
Ersten Familie wäre für alle Zeiten unbrauchbar, ganz gleich, wie es ausging.
Es wäre ein Kampf für die Geschichtsbücher– schließlich war das königliche Heim das letzte Mal getroffen worden, als Wraths Vater und Mahmen vor seiner Transition abgeschlachtet wurden.
Die Geschichte würde sich wiederholen.
Doch er und seine Soldaten hatten einen großen Vorteil gegenüber den Lessern von damals: In der Bruderschaft gab es mittlerweile mehrere gebundene Mitglieder. Tatsächlich glaubte er, dass sie alle gebunden waren– und nichts konnte die Aufmerksamkeit und Loyalität eines Kerls stärker beeinträchtigen. Obwohl ihre Hauptaufgabe als königliche Leibgarde darin bestand, Wrath zu beschützen, wären sie innerlich zerrissen, und selbst der stärkste Kämpfer mit den besten Waffen war geschwächt, wenn er sich um mehr als eine Sache sorgen musste.
Mehr noch, gelang es Xcor oder einem seiner Männer, auch nur einer dieser Shellans habhaft zu werden, wäre die Bruderschaft erledigt– denn ein weiteres Phänomen war, dass der Schmerz eines Bruders sie alle traf.
Eine Shellan von einem Bruder war alles, was es brauchte, die ultimative Waffe.
Das wusste er im Tiefsten seiner Seele.
Er saß im Kerzenschein und rieb die Dolchhand an seiner anderen, vor und zurück, vor und zurück.
Eine Frau.
Das war alles, was er brauchte.
Und damit konnte er nicht nur seine eigene Gefährtin einfordern , sondern auch den Thron.
40
Qhuinn wusste, dass er Blay in eine absolut unfaire Position gebracht hatte.
Mitleid war außerdem nicht die beste Basis für einen Fick. Aber, verflucht… wenn er in diese blauen Augen sah, diese verdammten, bodenlosen blauen Augen, die wieder offen für ihn waren wie früher , konnte er an nichts anderes denken. Zugegeben, rein theoretisch war es der Sex, den sein Körper wollte– nun, vor allem ein bestimmtes Teil. Doch es ging darüber hinaus.
Er konnte es nicht in Worte fassen, er war einfach nicht redegewandt genug. Aber er hatte Blay geküsst, weil er sich nach einer Verbindung sehnte. Er hatte ihm zeigen wollen, was er meinte, was er brauchte, warum es ihm wichtig war: Seine ganze Welt fühlte sich an, als würde sie zerfallen und in Flammen aufgehen, und die Tragödie, die sich nur eine Tür weiter abspielte, würde lange Zeit schmerzen.
Und doch: Mit Blay zusammen zu sein, die Hitze zu spüren, den Kontakt herzustellen, das alles war wie ein Versprechen auf Heilung. Und auch wenn es nur so lange anhielt, wie sie in diesem Zimmer waren, würde er es nehmen und in seinem Herzen verwahren… und sich in Erinnerung rufen, sobald er es brauchte.
» Bitte«, flüsterte er.
Doch er gab Blay keine Gelegenheit zu antworten. Seine Zunge schlängelte sich hervor und leckte über Blays Lippen, schlüpfte in seinen Mund, übernahm das Ruder.
Und Blays Antwort wurde deutlich in der Art, wie er sich in die Sofakissen drücken ließ.
Qhuinn drängten sich zwei vage Gedanken auf: Erstens, dass die Tür zwar zu war, aber nicht verschlossen– das änderte er, indem er den Messingriegel kraft seines Willens zuschnappen ließ. Und zweitens dachte er, hoppla, Achtung, diesen Salon sollten sie wohl lieber nicht verwüsten. In seinem Schlafzimmer ein Chaos anzurichten war das eine, aber dieser Raum gehörte der Allgemeinheit und war obendrein hübsch eingerichtet, mit Seidenkissen und Zierdeckchen und einer Menge Zeug, das aussah, als könnte man es leicht zerreißen, zerquetschen oder, nicht auszudenken, beflecken.
Außerdem hatte er bereits seinen Hummer zerstört, den Garten umgepflügt und sein Schlafzimmer durch den Fleischwolf gedreht. Für dieses Kalenderjahr hatte er sein Zerstörungspensum mehr als erfüllt.
Natürlich wäre es am vernünftigsten gewesen, Fritz weiteren Kummer zu ersparen, indem sie in Qhuinns Zimmer gingen. Aber als Blays kundige Hände sich an der Knopfleiste seiner Hose zu schaffen machten, verwarf er diesen Gedanken ganz schnell wieder.
» Oh, heilige Scheiße, berühr mich«, stöhnte er und stieß das Becken vor.
Er musste eben aufpassen, dass er nichts vollsaute.
Falls das möglich war.
Als Blay die Hand in seine Lederhose stieß, bog Qhuinns Oberkörper sich nach hinten. Der Winkel, in dem er bearbeitet wurde, war irgendwie nicht ganz richtig. Blay hatte kaum Bewegungsfreiheit, und seine Eier wurden schmerzhaft eingequetscht, aber das war ihm scheißegal. Die Tatsache, dass es Blay war, reichte ihm aus.
Mann, wie oft hatte man ihm einen geblasen oder
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