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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Fahrerseite…
    » Himmel«, zischte er und rümpfte die Nase.
    » Wir haben uns schon gefragt, wie lange du da drin noch sitzen bleibst.«
    Als die trockene Stimme an sein Ohr drang, stieg Assail aus und sah sich angewidert in der Fünffachgarage um. Der Gestank war irgendwo zwischen einem drei Tage alten Tierkadaver, ranziger Mayonnaise und vergorenem Billigparfüm einzuordnen.
    » Ist es das, wofür ich es halte?«, fragte er die Cousins, die im Durchgang zum hinteren Hausflur standen.
    Der Jungfrau der Schrift sei gedankt, kamen sie in die Garage und schlossen die Tür hinter ihnen– sonst wäre dieser entsetzliche Gestank ins Haus gezogen.
    » Das sind deine Drogendealer. Na ja, zumindest Teile davon.«
    Was zum Kuckuck?
    Assail ging mit langen Schritten in die Richtung, in die Ehric deutete– hinten in der Ecke lagen drei achtlos aufeinandergeworfene Müllsäcke. Assail ging in die Hocke und löste das gelbe Plastikband von einem, zog ihn auf und…
    …blickte in die starren Augen eines jungen Menschen, den er wiedererkannte.
    Der sehr lebendig wirkende Kopf war säuberlich fünf Zentimeter unter dem Kinn von der Wirbelsäule abgetrennt worden und hatte sich so verlagert, dass er aus seinem sackartigen Sarg herausschauen konnte. Das dunkle Haar und die gerötete Haut waren mit schwarz glänzendem Blut verschmiert, und wenn der Geruch schon beim Aussteigen schlimm gewesen war, brachte er aus dieser Entfernung die Augen zum Tränen, während die Kehle sich unter Protest zusammenschnürte.
    Nicht, dass es Assail gekümmert hätte.
    Er öffnete die anderen beiden Tüten und rollte die darin befindlichen Köpfe in die gleiche Position, wobei er seine Hände mit dem Plastik schützte.
    Dann rückte er ein Stück von ihnen ab und betrachtete sie, mit ihren drei hilflos nach Luft schnappenden Mündern.
    » Was ist passiert?«, fragte er finster.
    » Wir sind zum vereinbarten Treffpunkt gefahren.«
    » Eislaufbahn, dem Park am Fluss oder unter der Brücke?«
    » Brücke. Wir kamen rechtzeitig an«– Ehric deutete auf seinen Zwillingsbruder, der schweigend und wachsam neben ihm stand–, » zusammen mit der Ware. Ungefähr fünf Minuten später tauchten die drei auf.«
    » Als Lesser.«
    » Sie hatten das Geld. Sie waren bereit für die Transaktion.«
    Assail sah sie ungläubig an. » Sie wollten euch nicht angreifen?«
    » Nein, aber das haben wir erst gemerkt, als es zu spät war.« Ehric zuckte die Schultern. » Sie sind als Jäger aus dem Nichts erschienen. Wir wussten nicht, wie viele ihnen noch folgen würden, und wollten kein Risiko eingehen. Erst, als wir die Leichen untersuchten und den exakten Geldbetrag fanden, haben wir kapiert, dass sie einfach nur den Deal abwickeln wollten.«
    Lesser im Drogenhandel. Das war neu. » Habt ihr sie nicht erstochen?«
    » Wir haben die Köpfe genommen und den Rest versteckt. Der links hatte das Geld in einem Rucksack, das haben wir natürlich mitgenommen.«
    » Handys?«
    » Haben wir.«
    Assail zog langsam eine Zigarre aus der Tasche, doch dann wollte er sie nicht verschwenden. Er band die Tüten wieder zu und richtete sich auf. » Und ihr seid sicher, dass sie euch nicht anfallen wollten?«
    » Sie hatten nicht die Ausstattung, um sich zu verteidigen.«
    » Schlecht bewaffnet heißt noch lange nicht, dass sie euch nicht töten wollten.«
    » Warum hatten sie dann das Geld dabei?«
    » Sie könnten woanders gedealt haben.«
    » Wie gesagt, es war der exakte Betrag und kein Penny mehr.«
    Abrupt bedeutete Assail den Zwillingen, ins Haus zu gehen. Die saubere Luft war eine Erlösung. Während die Sichtblenden sich langsam vor den Scheiben senkten und die nahende Dämmerung aussperrten, trat er zur Weinbar, nahm eine Flasche Bouchard Père et Fils, Montrachet 2006 und entkorkte sie.
    » Leistet ihr mir Gesellschaft?«
    » Aber natürlich.«
    Er setzte sich mit drei Gläsern und der Flasche an den runden Tisch in der Küche, goss ein und trank den Chardonnay mit seinen beiden Mitarbeitern.
    Seine kubanischen Zigarren allerdings bot er den Cousins nicht an. Viel zu wertvoll.
    Glücklicherweise zückten sie Zigaretten, und dann saßen sie beisammen, rauchten und genossen den köstlichen Wein aus Baccarat-Kristallgläsern.
    » Jäger, die nicht angreifen«, murmelte Assail, legte den Kopf in den Nacken und paffte nach oben, sodass der blaue Dunst über seinem Kopf aufstieg.
    » Und der abgezählte Betrag.«
    Nach einer Weile richtete er den Blick wieder auf Tischhöhe. » Ist es

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