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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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gegenwärtig steckte.
    Wie kann ich helfen? , überlegte Blay.
    Qhuinn sah ihn forschend an. » Willst du wirklich, dass ich dir das beantworte?
    Anscheinend hatte er seinen Gedanken laut ausgesprochen. » Ja, das will ich.«
    Qhuinn umfasste Blays Kinn mit der Dolchhand. » Bist du sicher?«
    Augenblicklich schlug die Stimmung um. Die Traurigkeit lastete noch immer schwer auf ihnen, aber die erotische Grundstimmung war mit einem Schlag zurück.
    Qhuinns Augen begannen zu brennen, seine Lider senkten sich. » Ich brauche… im Moment einen Anker. Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll.«
    Blays Körper sprang sofort darauf an, sein Blut erreichte auf der Stelle den Siedepunkt, und sein Schwanz schwoll an und gewann an Länge.
    » Lass mich dich küssen«, stöhnte Qhuinn und beugte sich zu ihm. » Ich weiß, dass ich es nicht verdiene, aber bitte… damit kannst du mir helfen. Lass mich dich fühlen…«
    Qhuinn strich mit dem Mund über Blays Lippen. Ein zweites Mal. Verharrte dort.
    » Ich werde darum betteln.« Wieder berührten ihn diese tödlichen Lippen. » Wenn es hilft… Mir scheißegal. Ich flehe dich an…«
    Doch das war gar nicht nötig.
    Qhuinns Hand lag auf seinem Gesicht, sanft und fordernd zugleich, und Blay ließ zu, dass er seinen Kopf zur Seite neigte, sodass er mehr Bewegungsfreiheit hatte. Dann drückten sich diese Lippen erneut auf seinen Mund, langsam, betörend, unaufhaltsam.
    » Nimm mich noch einmal in dir auf, Blay…«

39
    Eine halbe Stunde vor Dämmerung kehrte Assail nach Hause zurück. Er parkte den Range Rover in der Garage und wartete, bis sich das Tor schloss, ehe er ausstieg.
    Er hatte sich immer für einen Intellektuellen gehalten–nicht in dem Sinne, wie die Glymera den Begriff verstand, wo man mit großem Gehabe über Literatur, Philosophie oder Spirituelles dozierte. Es gab schlichtweg wenig im Leben, das er nicht mit seinem Verstand erfassen und durchdringen konnte.
    Was zur Hölle hatte diese Frau bei Benloise angestellt?
    Sie war ein Profi, so viel stand fest. Sie hatte die richtige Ausrüstung, das nötige Know-how und Übung im Einbrechen. Er vermutete außerdem, dass sie entweder Pläne vom Haus besaß oder schon einmal drin gewesen war. So effektiv. So zielstrebig. Und er wusste, wovon er sprach: Er war ihr auf Schritt und Tritt durchs Haus gefolgt, hatte sich durch das Fenster gestohlen, das sie geöffnet hatte, und sich in den Schatten gehalten.
    Hatte sie hinter ihrem Rücken beobachtet.
    Aber er verstand es trotzdem nicht: Welcher Dieb machte sich die Mühe, in ein alarmgesichertes Haus einzudringen, den Safe ausfindig zu machen, ihn aufzuschweißen, jede Menge transportabler Wertgegenstände vorzufinden… bloß, um dann alles liegen zu lassen? Denn er hatte ganz genau gesehen, was zur Auswahl gestanden hatte. Er war geblieben, nachdem sie aus dem Arbeitszimmer gegangen war, und hatte das Fach im Regal auf die gleiche Weise geöffnet wie sie. Dann hatte er mit seiner eigenen Stiftlampe in den Safe geleuchtet.
    Nur um zu sehen, was sie alles nicht mitgenommen hatte.
    Als er aus dem Arbeitszimmer gekommen war, wobei er sich vorsorglich in der Dunkelheit hielt, konnte er sehen, wie sie einen Moment lang im Foyer stand, die Hände in den Hüften, und langsam um sich blickte, als würde sie ihre Möglichkeiten abwägen.
    Dann war sie zu einer Statue gegangen, die von Degas stammen musste… und hatte sie um zwei Zentimeter nach links verrückt.
    Wer sollte das verstehen?
    Gut, es war natürlich möglich, dass sie etwas Bestimmtes in diesem Safe gesucht hatte, das sich nicht darin befand. Einen Ring, irgendwelchen Flitter, eine Kette. Einen Computerchip oder USB -Stick, ein Testament oder eine Versicherungspolice. Aber das Zögern im Foyer passte so gar nicht zu dem zielgerichteten Handeln davor… und dann verrückte sie die Statue?
    Es musste ihr um die vorsätzliche Beschädigung von Benloises Besitz gegangen sein, anders ließ es sich nicht erklären.
    Aber wenn sie sich an einem leblosen Objekt vergehen wollte, war ihr Handeln kaum nachzuvollziehen. Hätte sie die Statue umgestoßen, okay. Hätte sie sie mitgenommen. Mit Obszönitäten besprüht. Sie mit einer Brechstange bearbeitet und zerstört. Aber eine winzige Drehung, die kaum ins Auge stach?
    Er konnte nur schließen, dass es eine Art Botschaft war. Und das gefiel ihm gar nicht.
    Es deutete nämlich darauf hin, dass sie Benloise vielleicht persönlich kannte.
    Assail öffnete die Tür auf der

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