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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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schlagen.
    Saxton war davon ausgegangen, dass er dieses neue Heim mit Blay zusammen aufbauen würde.
    Ja, das hatte er. Denn wie lange konnte unerwiderte Liebe schon überleben? So wie Feuer Sauerstoff brauchte, um zu brennen, so verhielt es sich auch mit Gefühlen.
    Aber nicht, so schien es, wenn es um Qhuinn ging. Nicht bei Blay.
    Dennoch wollte Saxton im Haus des Königs bleiben. Blay hatte recht– Wrath brauchte ihn, und außerdem machte ihm die Arbeit Spaß. Sie war temporeich und anspruchsvoll… und er war selbstgefällig genug, um als Rechtsberater derjenige sein zu wollen, der das Recht auf anständige Weise reformierte.
    Vorausgesetzt, der König wurde nicht gestürzt und er selbst verlor den Kopf unter einem neuen Regime.
    Aber solche Bedenken hielten einen nur vom Leben ab.
    Saxton zog einen wollenen Anzug mit Hahnentrittmuster aus dem Schrank, wählte ein Button-Down-Hemd und eine Weste aus und legte alles auf das Bett.
    Es war ein trauriges und ziemlich abgeschmacktes Klischeeverhalten, nach einer appetitlichen und sportlichen Art der Ablenkung zu suchen, um Liebeskummer zu lindern. Doch ein Orgasmus erschien Saxton nun einmal erstrebenswerter als ein Vollrausch. Außerdem funktionierte es manchmal tatsächlich, etwas vorzuspiegeln, bis man wieder einen Sinn darin sah.
    Er betrachtete sich bekleidet im mannshohen Spiegel im Bad. Äußerlich wirkte er jedenfalls so, als hätte er alles im Griff, und das half.
    Bevor er ging, warf er noch einen letzten Blick auf sein Handy. Das Alte Recht war auf Wraths Befehl hin umgeschrieben worden, und nun hielt er sich zur Verfügung und hoffte auf einen nächsten Auftrag.
    Er würde nicht lange auf sich warten lassen, vermutete er.
    Wrath stand in dem Ruf, recht fordernd zu sein, aber er blieb dabei stets vernünftig.
    In der Zwischenzeit würde Saxton sich mit dem einzigen Sixpack trösten, das ihn reizte– irgendetwas um die zwanzig, eins achtzig groß, athletisch gebaut…
    Und vorzugsweise dunkelhaarig. Oder blond.

16
    » Jemand ist uns zuvorgekommen.«
    Als Rhage sprach, holte Qhuinn seine Stiftleuchte heraus und richtete den unauffälligen Strahl auf den Boden. Die Spuren im Schnee waren tatsächlich ganz frisch und noch nicht von Schneeverwehungen überdeckt … sie führten direkt auf die Lichtung. Er klickte das Licht aus und fasste die Jagdhütte vor ihnen ins Auge. Sie schien leer zu stehen: Kein Rauch kräuselte sich aus dem steinernen Kamin, kein Licht brannte – und vor allem: Da waren keine Gerüche.
    Sie formten einen Kreis und näherten sich aus allen Richtungen. Als keine Reaktion erfolgte, traten sie zu fünft auf die schmale Veranda und lugten durch die Fenster ins Innere.
    » Nichts«, murmelte Rhage und ging zur Tür.
    Ein kurzes Rütteln an der Klinke– verschlossen.
    Mit Schwung rammte der Bruder seine massige Schulter in das Holz, und das Ding flog auf, während Teile des Schlosses und Holzsplitter zu Boden fielen.
    » Ich bin da, Schatz!«, rief Hollywood und marschierte hinein.
    Qhuinn und John hielten sich an die Vorschrift und blieben auf der Veranda, während Blay und Z ihm ins Innere folgten und sich umsahen.
    Der Wald um sie herum war still, aber mit seinen scharfen Augen folgte Qhuinn den Fußspuren , die sich nach einem Abstecher zur Hütte in nordwestliche Richtung entfernten.
    Das wies zweifelsohne darauf hin, dass jemand zeitgleich mit ihnen hier draußen das Gelände absuchte.
    Ein Mensch? Ein Lesser?
    Qhuinn tippte auf Letzteres, nach der Sauerei im Hangar– und weil dieses Gelände weit ab vom Schuss lag und deshalb relativ sicher war.
    Eigentlich hätten sie erst einmal ihre Putzkolonne durch das Gebäude schicken sollen .
    Blays Stimme drang aus der offenen Tür. » Ich hab hier was.«
    Qhuinn musste sich sehr zusammenreißen, um weiter die Umgebung im Auge zu behalten und nicht in die Hütte reinzuschauen– dabei interessierte ihn gar nicht sonderlich, was Blay gefunden hatte. Schon auf dem Weg hierher hatte er permanent zu ihm hinübergeschielt, um zu ergründen, ob sich seine Laune gebessert hatte.
    Doch sie schien sich eher verschlimmert zu haben.
    In der Hütte wurde leise debattiert, dann kamen die drei wieder raus.
    » Wir haben eine Blechkiste gefunden«, erklärte Rhage, zog den Reißverschluss seiner Jacke auf und verbarg den langen, dünnen Metallbehälter an seiner Brust. » Wir öffnen das Ding später. Sehen wir uns mal nach dem Besitzer dieser Stiefel um, Jungs.«
    Sie dematerialisierten sich in

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