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Seelenprinz

Seelenprinz

Titel: Seelenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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zu fliegen?« Als ihn alle, inklusive Z, einfach nur entgeistert ansahen, zuckte Rhage die Schultern. » Was denn? Die Menschen machen es ständig.«
    Z rieb sich die Brust und ließ sich langsam zu Boden sinken. Er holte mühsam Luft und schüttelte den Kopf. » Erstens weißt du nicht, ob… das verdammte Ding… überhaupt noch fliegt. Wahrscheinlich hat es keinen Treibstoff… und du bist noch nie geflogen.«
    » Und was schlägst du sonst vor? Wir sind noch immer Meilen von jedem möglichen Punkt entfernt, wo man uns abholen könnte, dein Zustand verbessert sich nicht, und wir könnten angegriffen werden. Lass mich doch wenigstens mal da reinsteigen und sehen, ob ich den Motor zum Laufen kriege.«
    » Das ist keine gute Idee.«
    Als sich Schweigen breitmachte, ging Qhuinn im Kopf die wenigen Optionen durch, die ihnen blieben, und schielte zum Hangar rüber. Nach einem kurzen Augenblick sagte er: » Ich gebe dir Deckung. Tun wir’s.«
    Denn letztlich hatte Rhage recht. Zu Fuß brauchten sie einfach zu lang, und dieser Lesser war verschwunden, bevor sie ihn erstochen hatten, nicht andersherum, wie es sonst der Fall war.
    Hatte Omega ihn mit Sonderkräften ausgestattet?
    Aber wie dem auch sei– ein kluger Kämpfer unterschätzte niemals seinen Feind, insbesondere dann nicht, wenn einer seiner Kameraden kampfunfähig war. Sie mussten Z in Sicherheit bringen, und wenn das nur mit einem Flugzeug ging, dann mussten sie eben verdammt noch mal fliegen.
    Er und Rhage huschten in den Hangar und knipsten ihre Taschenlampen an. Das Flugzeug stand auf seinem Platz im hinteren Bereich der Halle. Das Ding wirkte wie das hässliche Stiefkind eines weit schöneren Transportmittels, das schon vor Langem von hier geflohen war. Doch bei genauerer Inspektion stellte sich heraus, dass der Propeller in Ordnung war, und auch die staubigen Tragflächen hielten es problemlos aus, als Qhuinn sich mit seinem ganzen Gewicht dranhängte.
    Das durchdringende Quietschen der Scharniere, als Rhage die Einstiegsluke öffnete, war dagegen weniger schön.
    » Puh!«, stöhnte der Bruder und wich zurück. » Riecht, als ob hier drinnen etwas Totes läge.«
    Mann, es musste wirklich tierisch stinken, wenn es sich vom übrigen Gestank im Hangar abhob.
    Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen.
    Bevor Qhuinn sich selbst eine Meinung über den Gestank bilden konnte, quetschte Rhage sich bereits durch die ovale Öffnung. » Ich werd verrückt– der Schlüssel! Der Schlüssel steckt, ist das zu glauben?«
    » Wie sieht’s mit Treibstoff aus?«, murmelte Qhuinn und beschrieb mit seiner Taschenlampe einen großen Kreis durch den Hangar. Nichts als dieser widerwärtige, versiffte Boden.
    » Tritt besser einen Schritt zurück, mein Sohn«, rief Rhage aus dem Cockpit. » Ich versuch mal, diese Mühle zu starten.«
    Qhuinn trat ein paar Schritte zurück, obwohl es sinnlos war. Wenn das Ding hier gleich in Flammen aufging, würden ihn fünf Meter Abstand auch nicht retten…
    Der Knall war laut, der Rauch dick, und der Motor klang, als würde er an einer mechanischen Art von Keuchhusten leiden. Dann aber beruhigte sich der Schrotthaufen. Allmählich lief der Motor immer gleichmäßiger.
    » Wir müssen raus hier, bevor wir ersticken«, rief Qhuinn in das Flugzeug hinein.
    Wie auf ein Stichwort musste Rhage den Gang eingelegt haben oder was immer man zu tun hatte, denn das Flugzeug schob sich nun vorwärts und seufzte dabei, als würde jede Schraube und Mutter an seinem alten Blechkörper schmerzen.
    Und dieses Ding sollte sich in die Luft erheben?
    Qhuinn joggte voraus und warf sich gegen das Tor. Dann packte er einen der beiden Türflügel und riss mit aller Gewalt daran, bis ihm diverse Riegel und Schlösser um die Ohren flogen.
    Er hoffte nur, das Flugzeug ließ sich von dieser Splatterszene nicht inspirieren.
    Die Gesichter von John und Blay im Mondlicht waren der Abschuss, als sie das Fluchtgefährt aus der Nähe sahen– und Qhuinn konnte sie verstehen.
    Rhage stoppte den Vogel und quetschte sich durch die Luke ins Freie. » Laden wir ihn ein.«
    Schweigen. Nun ja, mal abgesehen von dem sprotzenden Blechhaufen hinter ihnen.
    » Du wirst dieses Ding nicht fliegen«, sagte Qhuinn wie zu sich selbst.
    Rhage sah ihn verwundert an.
    » Du bist zu kostbar. Wenn ihr abstürzt, haben wir zwei Brüder verloren. Das geht nicht. Ich bin entbehrlich, du nicht.«
    Rhage öffnete den Mund, als wollte er etwas einwenden. Doch dann klappte er ihn wieder zu,

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