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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Vatikans es leid waren, bloß Erkundigungen einzuziehen und jetzt Atlantas Dämonenpopulation Stück für Stück reduzierten.
    Beck korrigierte seine Route durch die finsteren Straßen, wobei er seine Umgebung im Auge behielt. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren, weil er immer wieder daran denken musste, was vorhin zwischen ihm und Pauls Tochter vorgefallen war. An die harschen Worte, die zwischen ihnen gefallen waren.
    Egal, was er tat, Riley entglitt ihm immer mehr. Beck wusste, dass es verkehrt war, sie so stark zu bedrängen, aber er konnte einfach nicht anders. Er machte sich verdammt viele Sorgen, und er hatte auch nicht gelogen: Er hatte Angst, sie an einen Dämon zu verlieren. Oder an jemand anders.
    Das ist echt scheiße.
Aber so, wie er es sah, konnte er nicht viel mehr tun, als ihr den Rücken freizuhalten. Außerdem hatte er seine eigenen Probleme: Elias Salvatore zum Beispiel. Mit etwas Glück hatte ihm niemand erzählt, mit wem seine Exfreundin ins Bett ging. Wenn es ihm jemand gesteckt hatte, waren die Jäger hoffentlich nicht darauf aus, ihrer heutigen Todesstatistik noch einen Dämonenfänger hinzuzufügen. Beck sah schon die Schlagzeilen vor sich: »Dämonenjäger stirbt bei tragischem Unfall in der Dämonenhochburg. Vatikan entschuldigt sich in aller Form.«
    Das wäre echt
richtig
scheiße.
    In der Broad Street spürte er sie schließlich auf. Sie waren zu sechst, allesamt in Kampfausrüstung, und in den umgebenden Straßen würden noch mehr von ihnen sein. Den fünf bepelzten Kadavern nach zu urteilen, die auf der Straße lagen, waren sie fleißig gewesen. Der ganze Trick bestand in einem einzigen Schuss in den Schädel eines Dreiers, zumindest, wenn die Kugeln hohl und mit vom Papst gesegnetem Weihwasser gefüllt waren. Der Gegenwert von fünfzehnhundert Dollar floss dort auf dem Gehweg aus den Dämonenkadavern, und kein Fänger würde auch nur einen Cent von dem Geld sehen.
    »Was für eine verdammte Verschwendung«, grollte er.
    Beck hatte erwartet, umgehend zur Rede gestellt zu werden, doch einer der Jäger winkte ihn unter der Absperrung hindurch. Hauptmann Salvatore stand neben einem der schwarzen Hightech-Vans. Auf einem Klapptisch lag eine ausgebreitete Karte, und er sprach mit seinem Stellvertreter.
    »Guten Abend«, sagte Beck freundlich. Er erhielt ein Nicken vom Hauptmann und einen finsteren Blick von dessen Untergebenen.
    »Was wollen Sie hier?«, wollte Amundson wissen.
    Beck stellte seine Reisetasche neben dem Van ab. »Wollte mal sehen, wie die großen Jungs so arbeiten.«
    Amundson öffnete den Mund, wahrscheinlich um ihm zu befehlen, sich zu verpissen, aber sein Vorgesetzter winkte ab. »Ist schon in Ordnung, Leutnant. Kümmern Sie sich um Chavez und Rimsky.«
    Seinem Stirnrunzeln nach zu urteilen, gefiel Amundson die Anweisung nicht, aber er gehorchte und ging zielstrebig die Straße hinunter, in der Hand ein Sturmgewehr.
    Beck deutete auf die Reihe toter Dämonen. »Wissen Sie, wenn man diese Dinger nicht umbringen muss …«, sagte er, nur um ein bisschen Streit anzuzetteln.
    Salvatore faltete bedächtig die Karte zusammen. »Wenn wir sie nicht töten würden, würden sie nur zurückkehren und noch mehr von Ihnen fressen.«
    »Ich dachte, Sie hätten das im Griff. Irgendwie mit Hilfe von Mönchen und einer Menge Beterei. Ich habe gehört, dass die Dämonen einfach verschwinden.«
    »Sie verschwinden tatsächlich«, erwiderte Salvatore und richtete den Blick auf Beck. »Und dann kehren sie in dieses Reich zurück und fangen von neuem an zu töten. Die Hölle hat das ultimative Recyclingkonzept.«
    Beck war sich nicht sicher, ob der Typ ihn nicht auf den Arm nehmen wollte. »Sie machen Witze, oder?«
    Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Wenn wir sie töten, machen sie uns nie wieder Schwierigkeiten.«
    »Das kann nicht sein«, widersprach Beck. »Jäger machen seit Jahrhunderten Dämonen kalt, und trotzdem werden sie nicht knapp. Vielleicht bekommt Luzifer sie so oder so wieder hin, egal, ob tot oder lebendig.«
    Der Hauptmann dachte über diese Theorie nach. »Das wäre ziemlich beschissen, was?«
    Beck grinste.
Vielleicht ist der Typ doch nicht bloß ’ne Marionette.
    »Also, warum sind Sie hier, Beck? Sie wollen doch nicht zuschauen, wie wir unsere Arbeit erledigen.«
    Ertappt!
»Es geht um Riley Blackthorne. Ich hab gehört, einer unser Lehrlinge hätte Ihnen wilde Geschichten erzählt, sie und ihr Dad würden für die Hölle arbeiten. Das ist nicht

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