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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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wahr.«
    »Natürlich sagen Sie das«, erwiderte Salvatore. »Sie würden sich nie gegen den Mann, der Sie ausgebildet hat, stellen. Oder gegen seine Tochter.«
    Stirnrunzelnd verlagerte Beck sein Gewicht von einem Bein aufs andere. »Ich würde es, ohne zu zögern, wenn sie als Lockvögel für die Hölle arbeiten würden. Ich habe zu genau gesehen, wie viele von uns in jener Nacht niedergemetzelt wurden, um so etwas durchgehen zu lassen.«
    Salvatore nickte zurückhaltend. Einem Schuss in der Ferne folgte ein tiefes, jammervolles Wehklagen.
    »Und noch einer, der ins Gras gebissen hat«, murmelte Beck.
    »Sind Sie sicher, dass die Blackthornes vertrauenswürdig sind?«, fragte Salvatore.
    Beck nickte. »Paul war absolut anständig. Genau wie seine Tochter.«
    »Großmeister Stewart sagt dasselbe. Wenn aber Riley nicht das Verbindungsglied zur dämonischen Macht in dieser Stadt ist, wer ist es dann?«
    »Ich weiß es nicht. Die Dämonen haben ihre Taktik geändert, sie sind frecher geworden und benehmen sich seltsam.«
    »Nicht zum ersten Mal«, erklärte Salvatore. »In Moskau haben sie 1993  …«
    Die Erde unter ihren Stiefeln begann zu beben. Es wurde wieder ruhig und begann von neuem, löste Autoalarmanlagen aus, die wie elektronische Wölfe in die Nacht heulten.
    »Das ist ein Fünfer«, sagte Beck. Seine Kehle wurde eng. Er schnappte sich seine Reisetasche und begann, die Gegend abzusuchen. Aus den Straßen um sie herum erschallten Rufe, als die Jäger zu ihrem Hauptmann zurücksprinteten.
    Salvatore trat an die offene Tür des Vans. »Wo kommt das her, Corsini?«
    Ein dunkelhäutiger Mann steckte den Kopf aus dem Fahrzeug, in der Hand ein elektronisches Gerät. »Südöstlich von hier, Hauptmann, fast zwei Kilometer entfernt.«
    Zwei Kilometer
. Das war in der Nähe von Harpers Haus.
    Beck machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Straße hoch, seine Reisetasche mit den Utensilien schlug ihm gegen die Seite. Er hörte den Hauptmann hinter sich seinen Namen brüllen, aber er rannte weiter, als hinge sein Leben davon ab.

30. Kapitel

    Zu Rileys Erleichterung warteten vor dem Haus ihres Meisters keine Dämonenjäger auf sie. Harper war in seinem Büro und lag mit geschlossenen Augen in seinem Lehnstuhl. Der Fernseher war ausgeschaltet. Das musste das erste Mal sein.
    Sie stellte die Tüte mit den Einkäufen auf den Schreibtisch. »Ich habe die Suppe gefunden, von der Sie sagten, dass Sie sie mögen.«
    Keine Antwort. Sie verstand das als Wink und räumte das Essen weg. Als sie ins Büro zurückkehrte, waren Harpers Augen geöffnet. Sie hatte ein Feixen erwartet, aber nichts dergleichen. Das machte sie noch nervöser. Was, wenn er ihr aufgrund von Simons Anschuldigungen die Lehrstelle kündigte? Sie hatte keine Möglichkeit, ihre Unschuld zu beweisen.
    Doch stattdessen schlug Harper eine Richtung ein, mit der sie nicht gerechnet hatte. »Der Heilige wird langsam zum Problem«, sagte er ernst. »Ich traue dir nicht weiter über den Weg, als ich spucken kann, aber ich werde auf gar keinen Fall einen Lehrling dulden, der mit den Jägern zusammenarbeitet.«
    Aus irgendeinem schrägen Grund hatte Riley das Gefühl, ihren Ex verteidigen zu müssen. »Simon ist im Moment noch ziemlich durcheinander, und …«
    »Nimm ihn nicht noch in Schutz!«, rief Harper. Seine Stimme hallte an den offenen Dachsparren wider. »Er hat dich verraten, hat einem seiner Kollegen die Jäger auf den Hals gehetzt. Was zum Teufel denkt der sich eigentlich?«
    »Er denkt nicht. Das ist das Problem.«
    Sie vernahm ein zustimmendes Grunzen. »Seine Glaubenskrise nervt gewaltig, davon krieg ich glatt die Krätze.«
    »Und ich die Pest.«
    Ein weiteres Grunzen. »Ich werd morgen früh mit ihm deswegen reden. Dann werden wir so schnell wie möglich auf die Jagd gehen. Wir fangen einen Dreier und sehen, ob das den Heiligen wieder auf die richtige Bahn bringt. Ich will ihn nicht verlieren.«
    »Meinen Sie, Simon schafft das, nach dem, was er durchgemacht hat?«
    »Er muss, oder er ist erledigt. So einfach ist das.« Harper musterte sie. »Dann wärst du dran.«
    Riley hatte gewusst, dass dieser Moment kommen würde. Konnte sie noch einmal einem dieser geifernden Ungeheuer gegenübertreten?
    »Ich kenne das schon«, räumte Harper ein. »Solange der Heilige mit seinem Gott hadert, wird er alles und jeden in Zweifel ziehen.«
    »Hauptsache, er gibt meinem Vater nicht die Schuld für das, was passiert ist.«
    »Blackthorne wusste, was los war, sonst

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