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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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wusste, wen er meinte, beschloss jedoch, nicht darauf einzugehen. »Für Harper? Nie im Leben.« Das brachte ihr einen verwirrten Blick ein. »Wenn ich meinen Kakao ausgetrunken habe, fahre ich zu ihm. Er will mit mir reden.«
    »Worüber?«
    Riley warf eine Münze, und dieses Mal gewann Beck. Sie erzählte ihm, dass Simon die Jungs vom Vatikan angerufen hatte, woraufhin diese am Nachmittag bei ihr zu Hause aufgetaucht waren.
    »Dieser kleine Mistkerl«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Tu, was Harper sagt. Egal, was passiert, er wird nicht zulassen, dass die Jäger dir etwas antun.«
    »Freut mich, dass du dir dessen so sicher bist. Ich bin es nicht.«
    »Ich rede mit Simon«, bot er an. »Und mach ihm klar, wie übel er sich benommen hat.«
    »Spar dir die Mühe. Es würde nichts bringen.«
    Beck pulte den Deckel von seinem Becher und rührte den Inhalt mit einem kleinen Stäbchen um. Es sah nach Kaffee ohne Milch aus. »Dieses Zeug ist doppelt so teuer wie im Stop-and-Rob. Ich kapier’s einfach nicht.«
    Klar, dass du nichts kapierst
. »Was machst du hier, Beck?«
    »Du bist vom Treffen weggelaufen. Ich hatte noch nicht zu Ende geredet.«
    Das klang aufrichtig, aber das konnte sie bei ihm nie so richtig wissen. Da machte er sich totale Sorgen um sie, gab ihr Geld zum Leben, und im nächsten Moment benahm er sich, als sei sie ein strohdummes Kind.
    Du müsstest wütend auf mich sein. Warum brüllst du mich nicht an?
Damit könnte sie umgehen. Stattdessen wirkte er mürrisch, schon fast niedergeschlagen.
    »Du musst aufhören, dich um mich zu sorgen«, sagte sie. »Mir geht’s gut.«
    »Dann bist du besser dran als ich«, murmelte er. »Ich vermisse Paul echt schrecklich.«
    Seine völlige Offenheit überraschte sie. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen, und blinzelte, um sie zurückzuhalten. »Ich denke immer noch, dass Dad in der Küche sitzt, jedes Mal, wenn ich nach Hause komme«, gab sie zu. »Er hat immer Frühstück für mich gemacht. Das war sein Weg, mir zu zeigen, wie viel ich ihm bedeute, schätze ich.«
    Beck holte gequält Luft, als spürte er tief in seinem Inneren einen Stich. »Ich vermisse es, mit ihm Dämonen zu fangen. Er war immer so cool. Er hat mich nie angebrüllt. Na ja, nur einmal.«
    »Wieso?«, fragte sie neugierig.
    »Ich hab einem Cop den Stinkefinger gezeigt«, sagte er achselzuckend, als sei das nichts. »Paul hat mir deswegen echt die Hölle heißgemacht. Sagte, ich hätte ein Problem mit Autoritäten.«
    »Ach wirklich?«
    Beck sah sie an. »Du bist genauso, oder du würdest mir nicht so viel Kummer machen, Mädel.«
    Er hatte es schon wieder getan. Gerade, wenn sie einen Blick auf das erhaschte, was unter dem Schutzpanzer lag, vermasselte er alles.
    »Mein Name ist
Riley
«, gab sie zurück. »Merk dir das endlich mal, verdammt!«
    Becks Nasenflügel bebten. Der Dorftrottel konnte es nicht ab, angemacht zu werden. »Ich habe mich umgehört. Sieht so aus, aus würde niemand diesen Ori kennen.«
    »Ori ist Freiberufler.«
Und ein Engel
. »Ende der Geschichte.«
    »Wie praktisch«, sagte Beck, das Gesicht in nachdenkliche Falten gelegt. »Männer erzählen alles Mögliche, um ’ne Frau rumzukriegen.«
    »Er ist nicht so.«
    Beck beugte sich über den Tisch, bis seine Augen auf einer Höhe mit ihren waren. »Kapier es endlich,
Riley
, wir sind
alle
so. Wir sehen eine hübsche junge Frau und denken nur noch an das Eine. Es geht nur darum, die richtigen Knöpfe zu drücken, damit ihr euch auszieht.«
    »Wie bei dir und der Reportertussi?«
    Ein Grinsen war die ganze Antwort.
    Rileys Wangen schienen aufzulodern. »Sie wird dich bescheißen, merkst du das denn nicht?«
    »Und dieser Ori ist ganz anders?«
    »Ja, das ist er.«
    »Dann ist er ein verdammter Heiliger«, knurrte Beck und lehnte sich zurück. Des Kampfes überdrüssig, rutschte Riley von der Bank und ging zum Tresen.
    »Nachfüllen?«, rief Simi, als sie näher kam.
    »Mach sie zum Mitnehmen fertig.« Für einen Abend hatte sie mehr als genug von Beck.
    Als Simi ihr den Becher reichte, deutete sie mit einem Kopfnicken zur Nische. »Er mag dich echt.«
    »Beck? Nie im Leben.«
Wie kommt sie denn auf die Idee?
    »O doch. Ich merke es an der Art und Weise, wie er dich anschaut.«
    »Wenn es so wäre, wieso benimmt er sich dann wie ein Idiot?«, fragte Riley.
    »Manche Typen haben eben keine Ahnung.«
    Riley kaufte ihr das nicht ab. Es überraschte sie nicht, dass Beck, sobald sie zu ihrer Nische zurückkam,

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