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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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mir, wenn ich dir sage, dass er dafür bekannt ist, im Zorn ganze Städte dem Erdboden gleichzumachen.«
    Das Leben meiner Freunde. Atlanta.
Das lag in der Waagschale. Es ging nicht länger allein um sie und ihren Vater. »Nein zu meiner Seele, ja zum Deal.«
    Luzifers blaue Augen funkelten. »Ausgezeichnet. Mach dir keine Sorgen, dadurch ist die Abmachung ausgeglichen, die du mit dem Himmel geschlossen hast, und vielleicht erhält es dich am Leben.«
    Eine Sekunde später verschwand der Höllenfürst in einem grellen Lichtblitz, gefolgt von einem überaus dramatischen Donnergrollen.
    Riley ließ sich gegen den nächsten Grabstein sinken. Ihr Blick reiste auf gewundenen Wegen von den nackten Zehen bis zum attraktiven Gesicht des erzürnten Engels, der sie verraten hatte. Gott mochte ihr beistehen, aber sie glaubte immer noch halbwegs, was Ori gesagt hatte, dass er wirklich versucht hatte, sie zu beschützen. Wie viel von dem, was er und Luzifer ihr erzählt hatten, waren Lügen? Wie viel davon war die Wahrheit? Und warum hatte der Himmel sie nicht gewarnt, dass sie in Gefahr schwebte?
    Jetzt gab es für Riley kein Zurück mehr, nicht, nachdem sie mit einem gefallenen Engel geschlafen und eine Abmachung mit dem Höllenfürsten höchstpersönlich getroffen hatte. Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass Luzifer seine Probe so arrangiert hatte, dass sie ganz sicher scheitern musste. Wie sonst hätte er sie auf die Lohnliste der Hölle bekommen?
    Harper hatte recht, sie war echt durchgeknallt.
    »Genau wie mein Vater.«

34. Kapitel

    Riley saß auf dem Holzschaukelstuhl auf Becks Vorderveranda und sammelte Mut. Es war paradox, dass sie ausgerechnet ihn um Hilfe bat, aber sie wusste nicht, wohin sie sich sonst wenden sollte. Er war nicht zu Hause, aber wenn die Anzahl von Anrufen auf ihrem Handy irgendetwas zu bedeuten hatte, dann war er schon seit Stunden krampfhaft auf der Suche nach ihr. Die Nachricht war immer die gleiche gewesen: Halt dich von Ori fern.
    »Zu spät.« Sie hatte ihr Telefon letzte Nacht nicht klingeln hören, aber sie würde jede Wette eingehen, dass der Engel dafür gesorgt hatte, dass niemand sie fand, bis er mit ihr fertig war.
    Beck ging beim ersten Klingeln ran, und er klang verschlafen. »Riley? Ich habe die ganze Nacht versucht, dich zu erreichen. Wo warst du?«
    »Auf dem Friedhof. Ich habe im Mausoleum übernachtet.«
    »Da warst du nicht. Ich habe nachgeschaut. Ich hab den ganzen verdammten Friedhof abgesucht.«
    Noch mehr von Oris Engelsmagie. »Das ist jetzt nicht wichtig«, sagte sie. »Ich bin bei dir zu Hause, auf der Veranda.« Sie blinzelte die Tränen fort, als das endgültige Eingeständnis herauskam. »Ich brauche deine Hilfe, Beck. Etwas Schlimmes ist passiert.«
    Als er fragte, was los sei, weigerte sie sich, es ihm zu erzählen. Auf gar keinen Fall würde sie am Telefon darüber reden. Er gab ihr den Code für die Alarmanlage und verriet ihr, wo sie den Ersatzschlüssel finden konnte. »Ich komme, so schnell ich kann«, sagte er und legte auf.
    Sobald sie im Haus war und den Alarm ausgeschaltet hatte, blieb Riley wie angewurzelt im Eingangsbereich stehen. Wenn sich die Dinge so entwickelten, wie sie befürchtete, könnte dies das letzte Mal sein, dass sie das Haus betreten durfte.
    Die Morgensonne ergoss sich durch die Vorderfenster und malte Sonnenbalken auf den Holzfußboden. Im Haus roch es nach Brathähnchen. Wahrscheinlich Essen zum Mitnehmen. Riley schaffte es bis zum Sofa, rollte sich zu einer Kugel zusammen und zog die Häkeldecke über sich, obwohl es eigentlich zu warm war. Der feine Pinienduft der Decke erinnerte sie an das Aftershave des Besitzers. Sie stopfte sie fester unter ihr Kinn. Von allen Menschen, zu denen sie hätte gehen können, wenn irgendetwas schiefging, war sie auf Beck gekommen, obwohl sie wusste, dass ihn die Neuigkeiten am meisten verletzen würden. Von diesem Moment an würde nichts mehr so sein wie vorher. Sie hatte den ultimativen Fehler gemacht, und jetzt musste sie einen Weg finden, das zu überleben.
    Beck hatte immer auf sie aufgepasst. »Er hat mich gewarnt. Warum habe ich nicht auf ihn gehört?«
    Weil Ori genau die richtigen Worte gesagt hat.
    Vor Enttäuschung knirschte Riley mit den Zähnen. Es wäre so leicht, einfach alles auf die Engelsmagie zu schieben, aber das wäre nicht richtig. Sie hatte sich so verzweifelt danach gesehnt, von jemandem geliebt zu werden, der nicht jede ihrer Entscheidungen in Frage

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