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Seelenraub

Seelenraub

Titel: Seelenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Bösen, das sich vor ihr aufgebaut hatte. »Nun, diese Blackthorne spielt nicht mit. Du hattest mich einmal«, sagte sie zu Ori, »ein zweites Mal bekommst du mich nicht. Ich verschwinde.«
    Ihr Körper zitterte so stark, dass ihr das Gehen schwerfiel, als sie den beiden gefallenen Engeln den Rücken zukehrte.
Das ist doch verrückt
. Wie viele Schritte würde sie machen können, bevor sie sie töteten? Fünf? Zehn? Würden sie sie in Sicherheit wiegen und sie dann in Stücke reißen? Sie einer Horde Dämonen vorwerfen, damit diese sie bei lebendigem Leib auffraßen?
    »Riley, halt!«, rief Ori. »Ich muss deine Seele haben. Wenn du dich einem der anderen anschließt, wird es …«
    »Genug!«, befahl Luzifer.
    Ein schriller Protestschrei erfüllte die Luft, gefolgt von Stille. Als Riley sich verstohlen umsah, war Ori verschwunden. Luzifer lehnte am Fuß einer Statue und grinste sein wahnsinniges Grinsen. Sein Blick wanderte den Sockel entlang und hoch zur Statue. Sie stellte einen steinernen Engel dar, gekleidet in Bluejeans, die Brust entblößt. Die Schwingen waren hinter ihm ausgebreitet, und beide Fäuste waren in rechtschaffenem Ärger dem Himmel entgegengereckt.
    Ori. Als Marmorskulptur.
    Luzifer räusperte sich, und Riley richtete den Blick wieder auf ihn. »Der Befehl an meinen Diener beinhaltete nur eine Aufgabe – den abtrünnigen Dämon zu vernichten.«
    »Aber er sagte, er hätte zwei Aufgaben.«
    »In der Tat. Er machte den Fehler, einem anderen zu vertrauen, einem, der ihn belogen hat. Einer, der ihm erzählte, was er hören wollte.«
    Das traf sie. »Ori sollte eigentlich nicht mit mir schlafen und versuchen, meine Seele zu bekommen?«, sagte sie.
    »Nein.« Luzifers Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. »Ori hatte keine Ahnung, dass er benutzt wurde, und jetzt muss er dafür zahlen. Genau wie du.«
    »Haben Sie Simon gegen mich aufgehetzt?«
    »Das ist das Werk der anderen. Allerdings hat es dich in Oris Arme getrieben, was meinen Absichten entgegenkam.«
    Nach und nach fügten sich die Teile des komplizierten Puzzles zusammen. Sie war wie ein Schaf vorangetrieben worden und hatte nie etwas geahnt. »Testen Sie auch Engel?«
    »Das ist mein Job«, sagte Luzifer ernst. Seine Miene zeigte Entschlossenheit. »Wenn du dich bereit erklärst, für uns tätig zu werden, kann ich dir gewisse Zusicherungen geben.«
    »Sie bekommen meine Seele nicht. Das steht nicht zur Debatte, egal, was Sie mir antun.«
    Ein Achselzucken. »Im Moment wärst du als freie Mitarbeiterin von größerem Wert, obwohl es dich einer größeren Gefahr aussetzt.« Luzifer sah kurz zur steinernen Statue hoch. »Wenn du wünschst, diesen deinen Wert zu schützen, schuldest du mir einen Gefallen. Wenn ich Ori freigebe, wird er sich nicht voller Liebe und Zärtlichkeit an dich erinnern, nicht nach dieser Schmach. Er ist stolz, was eine der sieben Todsünden ist, und du hast seinen Ruf in der Hölle ramponiert.« Luzifer verzog das Gesicht. »Aber wen würde er zuerst vernichten? Vielleicht deinen kleinen Freund Peter? Oder wie wäre es mit diesem lästigen Fänger, der meinen Namen so oft im Munde führt? Du weißt schon, der, der Country Music so gerne mag?«
    Beck.
    »Ich würde dir den Handel sogar noch versüßen«, fügte der Höllenfürst hinzu. »Du tust, was ich will, und ich werde dir einen Wunsch erfüllen. Oh, Tote kann ich nicht wieder lebendig machen, also verschwende gar nicht erst deine Gedanken daran.«
    Es lief immer wieder auf ihren Dad und sein Opfer hinaus. »Wer hat meinen Vater aus in seinem Grab beschworen? Ozymandias?«
    Ein Schnauben war die Antwort. »Ein Pfuscher der schwarzen Magie? Wohl kaum.«
    »Wer dann?«
    »Ich, natürlich«, sagte der gefallene Engel strahlend. »Wer sonst sollte der Drache sein?«
    Es hatte alles von Anfang an direkt vor ihr gelegen. Sogar das Emblem der Jäger zeigte den Drachen, der den Kampf zwischen Gut und Böse symbolisierte.
    »Warum haben Sie meinen Dad beschworen?«
    »Um ihn nicht in die Hände derjenigen gelangen zu lassen, die sein Wissen gegen mich verwenden würden.«
    »Wo ist er …«
    Der Fürst winkte ab. »Sind wir im Geschäft?«, wollte er wissen.
    Ihr Widerstandswille schwand. »Was müsste ich tun?«
    »Eine kleine Aufgabe, wenn der Zeitpunkt gekommen ist«, erwiderte er. Jede Vortäuschung guter Laune verschwand. »Wenn du mich enttäuschst«, sagte Luzifer und deutete mit dem Finger hoch zum marmornen Ori, »gebe ich den rachsüchtigen Engel frei. Glaub

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