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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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unauffällig.
    Während die Barkleys gegen die Tür klopften, verlor sich Melica in ihren Gedanken. Da waren so viele Fragen, die sie sich stellen musste, so viele Ungereimtheiten, die einfach nicht ins Bild passen wollten. Warum hatte sie nie bemerkt, dass ihr Vater Dämonen jagte? Oder dass ihre Schwester ebenfalls von ihnen wusste? Melica hatte ja gewusst, dass ihr Verhältnis zu den beiden nicht gerade das Beste war, aber so etwas musste einem doch einfach auffallen! Und auch dieser Angriff auf der Raststätte. Warum hatte dieser Mann sie mit einem Messer angegriffen? Warum hatte sie für einen Augenblick das Gefühl gehabt, ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen zu müssen und alles zu tun, was er von ihr verlangte? Sie war vollkommen willenlos gewesen… Auch dieses Amulett, das noch immer an ihrem Hals baumelte – sie hatte so etwas noch nie gesehen…
    Sie zuckte leicht zusammen, als die Fahrertür aufgerissen wurde, doch es war nur Jonathan, der sich sichtlich genervt in den weichen Sitz warf. „Es ist nicht da“, erklärte er dumpf.
    Melicas Blick huschte zur Uhr am Armaturenbrett. „Um 7 Uhr morgens?“, fragte sie erstaunt. Sie runzelte die Stirn. „Wer ist überhaupt „er“?“ Das letzte Wort betonte sie besonders und klang deshalb wie eine äußerst billige Version einer äußerst billigen Nachrichtensprecherin.
    Sie fing sich einen bösen Blick von Jonathan ein. „Er“, begann er ausdrucksstark. „Er ist einer der anderen beiden Auserwählten.“
    Melica machte ein überraschtes Gesicht. „Ihr habt die anderen bereits gefunden? Warum sagt mir das denn keiner?“
    „Ich hatte es dir ja sagen wollen, aber du hast mich ohnmächtig geschlagen und bist weggelaufen“, erklärte Jonathan angesäuert. „Und nein – wir wissen noch nicht, wer der dritte Auserwählte sein könnte. Allerdings wird die Suche nun um einiges einfacher, jetzt, wo wir dich gefunden haben.“
    Die Hintertür wurde geöffnet und Tizian sprang ins Auto. Weder Melica noch Jonathan schenkten ihm sonderlich Beachtung. Melica war viel zu sehr damit beschäftigt, den blonden Dämon neugierig anzustarren und Jonathan ging in seiner Rolle als „böses, vor sich hin starrendes Monster“ völlig auf.
    „Ihr drei steht alle miteinander in Verbindung. Ihr habt den gleichen Hintergrund. Um Nummer Drei zu finden, werden wir einfach dein Leben untersuchen müssen – vielleicht finden wir ja Spuren von Dämonen.“ Jonathan warf Tizian einen kühlen Blick zu. „Ich glaube ja immer noch, dass es der Dämon ist, der dich verwandelt hat. Tizian ist da aber natürlich ganz anderer Meinung.“
    „Es kommt mir viel zu einfach vor, verstehst du?“, warf Tizian fragend ein. „Warum sollte es jetzt, nach mehr als 70 Jahren, auf einmal so offensichtlich werden?“
    „Wir können ja nicht immer Pech haben“, erwiderte Jonathan, während er den Motor startete. Das Auto setzte sich mit einem leichten Ruck in Bewegung.
    „Wartet einmal“, mischte sich Melica verwirrt ein. „Was genau war vor 70 Jahren?“
    „Vor 70 Jahren wurde die Prophezeiung gesprochen, Melica.“
    Fassungslosigkeit eroberte ihr Gesicht. „Das ist schon so lange her? Ihr sucht mich jetzt also schon seit-“
    „70 Jahren“, ergänzte Tizian gelassen. „Viel mehr Zeit hättest du dir nicht lassen dürfen.“
    „Nur damit ich es jetzt richtig verstehe: ihr wartet schon seit Ewigkeiten darauf, dass irgendwelche Verrückten jemanden aus der Hölle retten? Und da glaubt ihr immer noch, dass diese Prophezeiung echt ist?“
    Während die Landschaft an ihrem Fenster vorbeiflog, ließ sie die beiden Dämonen nicht aus den Augen. Das alles war doch komplett an den Haaren herbeigezogen!
    „Für uns Dämonen vergeht die Zeit anders“, sagte Jonathan gedankenverloren. „70 Jahre sind nicht mehr als ein Lufthauch, wenn man unsterblich ist.“
    Darüber wollte Melica nicht wirklich nachdenken. Schon allein die Vorstellung ließ ihr eiskalt werden. „Was für Dinge sollen ich und die anderen Auserwählten eigentlich gemeinsam haben?“
    „Das kann keiner genau sagen. Fest steht nur, dass sich eure Lebenswege bereits gekreuzt haben müssen.“
    „Ach. Und was verbindet mich bitte mit diesem Kerl hier aus Norwegen?“
    Ein unheilvolles Lächeln legte sich auf Jonathans Züge. „Er heißt Isak, Melica. Du fragst, was euch verbindet? Das wirst du selbst herausfinden müssen. Aber eines kann ich dir verraten: es ist eine ganze Menge.“
    Melica war kurz davor, Jonathan ihren

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