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Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition)

Titel: Seelensplitter - Unsterblich wider Willen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Günter
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Sie werden bereits als Hexe geboren.“
    „Dann soll ich also nie ein Mensch gewesen sein? Tut mir Leid, Jonathan, aber ich kann dir versichern, dass ich diese ganzen Hexensachen früher noch nicht gekonnt habe. Ansonsten hätte ich meine Lehrer wahrscheinlich der Reihe nach angezündet.“ Sie überlegte kurz. „Oder nein – vielleicht doch nicht. Menschen würden dabei ja sterben.“
    „Ich könnte mich auch irren. Wäre ja nicht das erste Mal“, murmelte Jonathan und warf ihr einen vorsichtigen, nahezu scheuen Blick zu. „Es tut mir Leid. Ich hätte dich in Isaks Praxis nicht so beschimpfen dürfen.“
    „Schön, dass du das auch schon bemerkst“, erwiderte Melica finster. Als etwas in Jonathans Gesicht zusammenfiel, lächelte sie leicht. „Es ist in Ordnung, Jonathan. Ich verzeihe dir.“ Wie könnte sie es ihm auch verdenken? Man reagierte nun einmal ablehnend, wenn man sich unerwartet etwas Fremden gegenübersah. Sie selbst hatte es schließlich auch getan, an dem schockierenden Tag, an dem sie erfahren hatte, was aus ihr geworden war.

„Schön“, antwortete Jonathan erleichtert. „Doch ich denke trotzdem, dass du schon immer eine Hexe gewesen bist.“
    „Und ich weiß, dass ich bis vor Kurzem noch keine Menschen durch die Luft schleudern konnte!“, erwiderte Melica augenrollend.
    „Bist du dir sicher?“
    „Ja!“
    „Aber das ist eigentlich unmöglich!“
    „Hört auf zu streiten!“, mischte sich Isak ein und warf sowohl Melica als auch Jonathan einen ärgerlichen Blick zu. „Keiner von euch beiden weiß etwas über Hexen! Euer Streit bringt euch absolut nicht weiter!“
    „Wir sind doch eh auf dem Weg ins Hauptquartier. Ich wette, dass in irgendeinem der verstaubten Bücher etwas über Hexen steht“, sagte Tizian und auch in seiner Stimme schwang ein Hauch von Missmut mit. „Isak hat Recht: es geht mir inzwischen gehörig auf die Nerven, dass ihr andauernd streiten müsst.“
    „Wir streiten doch gar nicht!“, widersprach Melica verwundert.
    Jonathan nickte: „Wir diskutieren nur.“
    Isak ließ ein leises Seufzen hören. „Es ist vollkommen unwichtig, wie ihr das alles nennt. Wir müssen weiter!“
    Melica schüttelte lustlos mit dem Kopf. „Aber eine Frage hätte ich dann noch. Dieser Zane…warum hat er gesagt, du hättest die Seiten gewechselt?“
    Ein Schatten legte sich auf Isaks Gesicht. „Er hat es gesagt, weil es stimmt. Ich bin nicht immer ein Schattenkrieger gewesen.“
    „Du warst ein Sarcone?“, fragte sie erschrocken.
    „Ich..“ Isak stockte, dann ließ er seinen Kopf sinken. „Ja, Melica. Ich war ein Sarcone.“
    Melica wusste nicht, was genau sie fühlen sollte. Sie war entsetzt, keine Frage. Doch sie war auch enttäuscht. Natürlich, sie kannte Isak erst seit ein paar Stunden, aber trotzdem…sie hätte ihm so etwas niemals zugetraut. Es passte einfach so gar nicht zu dem Bild, das sie von ihm hatte.
    „Verurteile ihn nicht zu schnell, Kleine“, flüsterte Tizian leise. „Isak hatte doch keine andere Wahl. Er kann doch nichts dafür.“
    „Natürlich kann ich das!“, widersprach Isak müde. „Ich hätte früher einsehen müssen, was falsch und was richtig ist. Ich hätte mich den Sarcones niemals anschließen sollen. Ich hätte wissen müssen, dass ich den falschen Weg gehe! Ich hätte-“
    „Du hast aber nicht, Isak. Du hast es nicht geschafft. Aber niemand verurteilt dich dafür! Niemand! Wahrscheinlich hätte jeder von uns so gehandelt!“, sagte Jonathan eindringlich.
    Melica schaffte es kaum, dem Gespräch zu folgen. „Könntet ihr mir bitte einmal erklären, worüber ihr da sprecht?“
    Endlich hob Isak den Kopf. Melica erschrak, als sie die Qual sah, die in seinen hellen Augen stand. Isak musterte sie schweigend, die Sekunden vergingen, rannten davon und versteckten sich in der Vergangenheit.
    „Nein“, sagte Isak schließlich und seine Stimme klang wie die eines alten Mannes. „Nein. Ich werde es dir nicht erklären. Es reicht, wenn du weißt, dass ich vor vielen Jahren einen schrecklichen Fehler begangen habe. Ich versuche, ihn wiedergutzumachen, doch…es wird mir niemals gelingen.“
    Melica blickte ihn vorsichtig an. „Du weißt schon, dass ich die Barkleys jederzeit danach fragen könnte? Oder auch irgendjemanden anderen von den Schattenkriegern?“
    „Du kannst es ja versuchen. Doch ich muss dich enttäuschen. Niemand wird dir eine Antwort geben.“ Isak stand auf und klopfte sich die Erde von der weißen Arzthose. „Worauf wartet

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