Seelensturm
Hit, weswegen ich ihn bat, mir die Straße auf dem Plan zu zeigen, da meldete sich Nic zu Wort.
„ Ich.....Ich kann dich ja vielleicht fahren, wenn du Lust hast. Ich weiß, wo das ist.“
Ich sah wie Gaby und Georg einen seltsamen Blick austauschten, welchen ich nicht deuten konnte.
„Nachdem Georg ja nichts mehr für mich zu tun hat, bin ich eh` „arbeitslos“.“
„Äh, ja gern. Wenn es dir wirklich nichts ausmacht, ansonsten schaffe ich das auch allein!“, stotterte ich.
Gaby sagte etwas hastig: „Nein, nein las’ dich nur von Nic fahren, es ist sicherer, wenn dich jemand begleitet, du bist doch heute Abend schon verfolgt worden, das solltest du nicht so auf die leichte Schulter nehmen.“
Der Polizist wurde hellhörig. „Sie sind verfolgt worden?“
Ich erzählte ihm, was passiert war und er meinte es wäre sicherer, wenn ich nicht allein bliebe.
„Nic meinst du, Betty hat noch eine Couch frei?“, meldete sich Gaby.
Also das wollte ich jetzt auch wieder nicht, dass so viel Aufwand betrieben wurde. Ich wurde hier ja wohl gar nicht mehr gefragt?
„Stopp, Stopp“, rief ich. “ich bleibe im Hotel, das ist doch albern.“
Unter dem Protest der Anwesenden setzte ich mich dann letztendlich doch durch, ich blieb.
Mir war zwar etwas mulmig zumute, aber ich wollte in meinem Zimmer bleiben. Ich war es einfach nicht gewohnt, bei anderen Leuten zu wohnen.
Nic und ich machten eine Zeit aus und dann bedankte ich mich noch für die Fürsorge bei allen. Georg musste, unter Protest, das „Beweisstück“ dem Polizisten geben. Er erklärte ihm noch, wie sorgsam es behandelt werden müsse und um was für einen wertvollen Gegenstand es sich hier handelte. Ich beruhigte Georg mit den Worten: „Wenn das Ding ein paar Tage in meinem Rucksack überstanden hat, dann überlebt es auch den „Polizeigewahrsam“.“Georg sah mich an und grinste bis über beide Ohren. „Du hast recht. Was eine Frauenhandtasche überlebt, bringt auch nichts Anderes um!“ Er war wohl mit Leib und Seele Archäologe, das merkte man. Ihm bereitete es ziemliches Unbehagen, ein solches Fundstück aus der Hand zu geben.
Wir verabschiedeten uns und der Manager begleitete mich noch zu meinem Zimmer.
„Wenn es heute Nacht irgendwas gibt, rufen sie bitte sofort vorne bei der Rezeption an. Bitte haben sie keine Skrupel, ihre Sicherheit ist uns sehr wichtig. Ich sage gleich noch an der Rezeption Bescheid, dass sofort der Sicherheitsdienst kommen soll, wenn sie anrufen.“
Ich bedankte mich noch bei ihm, fand das aber dann doch ein bisschen übertrieben. Diese Vorkehrungen machten mich nervöser als der eigentliche Vorfall.
Das Ganze konnte doch sowieso nur ein fürchterlicher Irrtum sein. Ich war mir immer noch nicht im Klaren, warum ausgerechnet ich in so was verwickelt wurde.
Bevor ich ins Bett ging, sah ich nach, ob auch alles versperrt war, und stellte den Wecker auf 8.00 Uhr. Ich schlief lange nicht ein, dachte über alles noch einmal nach, aber was mich, glaube ich, am nervösesten machte, war, dass Nic mich am nächsten Tag abholte.
Da war wieder diese Panik, die mich überfiel, wenn die Aussicht bestand mit einem Mann alleine zu sein. Was sollte ich nur mit ihm die ganze Zeit reden oder anstellen. Meine Hände begannen zu schwitzen. Irgendwann war ich dann doch über meiner Grüblerei eingeschlafen und erwachte erst als der Radio - Wecker „Good morning Kerkyra, this is Radio Energy!“ schrie.
Ich hatte relativ gut geschlafen. Ich ging duschen, heiß und kalt, damit mein Kreislauf in Schwung kam. Dann stand ich vor meinem Kleiderschrank und zog eine Klamotte nach der anderen heraus, ich konnte mich nicht entscheiden, was ich anziehen sollte.
Meine Nervosität war unerträglich, ich ärgerte mich über mich selbst. Was machte ich nur für einen Aufstand wegen Nic. Ja, er war sehr nett, hatte lange Haare (ich stand schon immer auf Männer mit langem Haar), sah gut aus.........
Er war ein Typ auf den Frauen wahrscheinlich nur so fliegen. Ich sagte zu meinem Spiegelbild: „Was bildest du dir ein, was sollte der von dir schon wollen? Er ist einfach nur nett, weil ich jetzt eine Bekannte von seiner Schwester bin.“
Ich zog dann endlich mein Kleid mit dem Leopardenmuster an, das war schön luftig und bequem, polierte mein Gesicht auf und packte mein Zeug zusammen.
Ich sah mir meine Kamera an und entdeckte, dass der Film noch nicht voll war. Na gut, machte ich noch ein paar Aufnahmen vom Hotelgarten auf dem Weg zum
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