Seelensturm
hatte ich nicht. Mein Kopf war irgendwie leer und es hatte den Anschein, als ob mein Gehirn nur noch ein Wort kannte: Nicolas!
Wie ein Echo schwirrte der Name in mir herum. Plötzlich schwirrte da noch ein zweiter Name: Angela!
Ich brauchte eine Zeit, bis ich kapierte, dass Ingrid und Micha vor mir standen und das Echo verursachten.
„Hallo, guten Morgen!!! Du bist ja total abwesend, konntest du nicht schlafen?“ fragte Ingrid.
„Oh, Tschuldigung, doch sehr gut sogar“, antwortete ich. „Setzt euch doch und nehmt euch einen Cappo.“
„Willst du denn nicht zum Frühstück gehen, du musst doch was essen, Angela?“, fragte Micha.
Ich sagte, ich hätte keinen Hunger und wir unterhielten uns ein bisschen über mein Abenteuer mit Mr. Voight. Klaus kam wenig später auch zu uns. Noch an seinem Frühstück kauend nuschelte er ein „Wie geht es dir?“
Ich erzählte von dem Besuch des Beamten bei Betty und Klaus hörte gespannt zu. Irgendwann sagte er: „Also die wissen noch nicht, wo der Rest der Beute ist oder? Hm, die Seitz, Tschuldigung, Volkert haben sie auf der Überfahrt zum Festland erwischt, vielleicht wollte sie ja auch gerade die Beute holen. Könnt ihr euch noch an Marias Bemerkung erinnern, die Volkert hätte nichts als eine Taucherausrüstung auf ihrem Zimmer? Ich wette die Polizei hat auf dem Boot, auf dem sie geschnappt wurde, eine Taucherausrüstung entdeckt. Vielleicht haben sie ja die Beute irgendwo unter Wasser oder in einer der Grotten versteckt?“
Ich rief:“ Du hast recht Klaus, wozu sollte sie die Ausrüstung sonst gebraucht haben. Das die Seitz hier nicht zum Spaß war wissen wir ja, also hatte die Ausrüstung einen bestimmten Zweck!!“
Ich kramte die Telefonnummer von Herrn Panaoglou heraus und teilte ihm die Gedanken von Klaus mit. Panaoglou meinte er könne recht haben. Die Küstenpolizei hatte die Volkert in der Nähe von ein paar Grotten aufgeschnappt, er würde diesem Hinweis auf alle Fälle nachgehen.
Ich erzählte den Anderen, was er gesagt hatte und Micha sagte:“ Ja mein Klausilein ist ein richtiger Detektiv! Die sollten dich endlich mal befördern.“ Wir lachten alle.
Ingrid meinte: “Ich schmeiße jetzt meine alten Knochen ins Meer, wer geht mit?“
Klaus und Micha gingen mit, ich sagte: „Morgen erst wieder, ich soll es heute noch ruhig angehen, meinte der Arzt.“ Micha und Klaus gingen schon zum Bungalow, Ingrid kam etwas näher zu mir und sagte: „Ist auch besser, wenn wir dich mit deinen Gedanken ein bisschen alleine lassen, oder?“ Bei diesen Worten zwinkerte sie mir zu. Ich lief rot an und fragte: „Sieht man mir meine Gedanken so an?“
Sie lachte: „Ich schon, liegt wohl am Alter, da sieht man einige Dinge besser. Bis später, Angela.“
Ich döste den ganzen Tag vor mich hin und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, was Nicolas betraf, aber es gelang mir nicht. Weder Herz noch Verstand oder „Engelchen“ und „Teufelchen“ konnten mir eine klare Antwort geben, was ich tun sollte.
Er rief auch nicht an und kam auch nicht vorbei.
„... ich habe alle Zeit der Welt, Angela!“, hatte er gesagt.
Nach einiger Zeit hörte ich auf zu grübeln, da ja doch nichts dabei herauskam, und schlief auf meiner Liege ein.
Als ich erwachte, saß Betty neben mir auf einem Stuhl und blickte auf das Meer raus.
„Hallo Betty, was machst du den hier? Warst du schon beim Arzt?“
Sie sah mich an und strahlte über ihr ganzes, wunderschönes Gesicht. Da wusste ich, dass sie schwanger war. Wir standen beide auf und ich nahm sie in die Arme.
„Ich freue mich so für dich Betty, ehrlich!! Weiß es Spiros schon?“
„Nein, ich erzähle es Nic und Spiros erst heute Abend beim Essen. Gaby weiß es schon, die ist total ausgeflippt und hat nur noch geschrien „Ich werde Tante“ und so.“ Ich lachte.
„Ich bin aber nicht nur deswegen hier, Angela. Nic hat mir erzählt, was gestern Abend noch war......!“
Ich sah zu Boden, war etwas unsicher, was ich sagen sollte. Dann sprach sie weiter.
„Der Bekannte, von dem ich dir auf unserem Ausflug erzählt hatte, ......ist nicht nur ein Bekannter. Der Mann, der so misshandelt wurde, ist Nicolas.“
Obwohl ich es schon ahnte, war diese Offenbarung doch erschreckend. Ich ließ es mir nicht anmerken und sagte nur: “Ich weiß, Betty!“
Sie starrte mich ungläubig an und fragte: „Hat er es dir erzählt?“
Ich erzählte ihr von der Nacht am Strand und das ich Nics Rücken sehen konnte.
Sie hatte Tränen in
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