Seelensturm
Korfu und ich hatte in diesen 12 Tagen ein Abenteuer erlebt, das andere Menschen in ihrem ganzen Leben nicht erleben werden.
Ich zog die Terrassentür auf und sah auf das Meer, es ging ein leichter Wind. Ich ließ die Mückengitter der Tür zu, machte das Licht aus, zog mich aus und legte mich nackt auf das Bett. Der Radiowecker spielte gerade „A Kind of Magic“ von Queen, als ich ihn anschaltete.
Und ich hörte der Musik und dem Meeresrauschen entspannt zu. Ich war von so einer inneren Ruhe erfüllt wie schon lange nicht mehr.
„A Kind of Magic“? Ja, Korfu hatte wohl etwas Magisches an sich, für mich zumindest. Mein langweiliges Single – Dasein hatte sich zu einem Abenteuer entwickelt, zwar stürmischer, als ich es mir je erträumt hatte, aber es bewegte sich wenigstens etwas.
Mit diesem Gedanken schlief ich ein.............
Am nächsten Tag war ich wieder fit, der Arzt hatte recht behalten. Bis auf ein paar blaue Flecken und Abschürfungen war alles wieder in Ordnung. Nach dem Frühstück ging ich zur Ambulanz nach Moraitika und ließ mich noch einmal ansehen. Der Doktor war mit mir zufrieden und wünschte mir noch einen schönen Urlaub. Ich ging ein bisschen spazieren und sah mir die Auslagen der Geschäfte an. Plötzlich hielt neben mir ein Wagen und Herr Panaoglou stieg aus.
„Frau Bauer, ich habe sie schon überall gesucht. Haben sie Lust auf einen Kaffee bei Spiros?“
„Ja, gerne.“ Er parkte das Auto ein und wir gingen zu Fuß zur Taverne.
Als wir dort ankamen, empfing uns schon ein strahlender Spiros. Offensichtlich hatte Betty schon erzählt, dass sie schwanger war. Er brachte uns Kaffee und setzte sich zu uns.
„Ich bin hier, weil ich von unserem Fang erzählen wollte“, fing Herr Panaoglou an.
„Wir haben auf ihre Empfehlung hin die Grotten abgesucht, die in der Nähe der Stelle waren, an der wir Frau Volkert aufgegabelt haben.......und was haben wir gefunden?“ Er sah uns abwechselnd an und grinste bis über beide Ohren, dann sagte er: „Wir haben Kunstschätze im Wert von fast 300.000,00 Euro gefunden!!!!!!!!!“ Er saß uns mit vor Stolz geschwellter Brust gegenüber und konnte nicht mehr aufhören zu grinsen. Mir blieb die Luft weg und Spiros ging es ähnlich. „Die Gegenstände waren in Folie eingeschweißt, in wasserdichten Behältern verstaut und unter einer Klippe in einer Grotte befestigt. Ihr Bekannter hatte recht Frau Bauer, dafür war die Ausrüstung. Es fehlte nur noch der Anhänger mit der Caravelle und alles wäre außer Landes gebracht worden. Sie, Frau Bauer, haben den einen ganz schönen Strich durch die Rechnung gemacht und dafür erhalten sie wahrscheinlich auch noch eine Belohnung, die auf die Ergreifung der Täter ausgesetzt war.“
Jetzt blieb mir endgültig die Luft weg. Eine Belohnung? Ich?
Panaoglou erzählte, dass der Fund jetzt erst bei Georg im Museum grob geschätzt wurde und dort bis zur Abholung, durch die Kollegen vom Festland, aufbewahrt, wird.
Die Höhe der Belohnung stand noch nicht fest, da die Gegenstände aus verschiedenen Raubzügen stammten. Er erzählte weiter, dass Mr. Voight auch noch eine Anklage wegen Entführung ins Haus stünde, wegen der Sache mit mir. Es könnte sein, dass ich irgendwann eine Vorladung als Zeugin in der Sache bekam und ich hierzu auf das griechische Festland reisen musste. „Aber das kann sich hin ziehen Frau Bauer. So etwas dauert sehr lange. Ihre Personalien haben wir ja. Wegen der Belohnung bekommen sie dann einen Brief.“
„Mit einer Belohnung hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet, ich bin doch nur froh, dass ich noch lebe“, sagte ich. Spiros hob den Finger mahnend: “Nimm ja die Belohnung an!!! Damit kannst du uns dann ja wieder besuchen, so ist das Geld dann gut investiert.“ Wir lachten und Herr Panaoglou bedankte sich noch mal bei mir. Er hatte für die Lösung des Falles eine Belobigung von seinen Vorgesetzten erhalten. Er verabschiedete sich und wollte bezahlen. Spiros winkte ab. „Zur Feier des Tages geht es auf das Haus, ich werde nämlich Papa!!“ Ich tat so, als ob ich überrascht wäre, und fiel ihm um den Hals. Herr Panaoglou sprach auch seine Glückwünsche aus und verabschiedete sich dann endgültig von uns.
„Ich freue mich für euch Spiros!“ Da kam auch schon Betty mit Nic daher und wir erzählten alles, was der Beamte uns berichtet hatte.
Nic lachte. „Da werden wir Georg die nächsten Tage nicht zu Gesicht bekommen, wenn er solch einen Schatz bewerten
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