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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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gereicht?«
    »Wir können froh sein, dass wir überhaupt eine Kabine bekommen haben«, gab Maren ärgerlich zurück. »Normalerweise muss man Monate im Voraus buchen.«
    Maren verstaute die Reisetaschen in einem winzigen Schränkchen und fragte sich dabei, warum sie sich vor Lackner rechtfertigte. Der Alte sollte lieber ganz still sein.
    »Wie lange sind wir unterwegs?«, fragte Peter.
    »Um die siebenundzwanzig Stunden.«

28
    Es war tiefste Nacht. Dennoch durfte Karl Gustav noch nicht schlafen. Besuch hatte sich angekündigt. Karl Gustav hatte seine Anwesenheit gespürt, seit sie in die Kabine gekommen waren. Er schloss die Augen, und nur Sekunden später erschien das Gesicht des Hauptmannes vor ihm.
    »Wie sich die Dinge entwickelt haben«, sagte der Hauptmann nachdenklich und schüttelte den Kopf. Seine schwarzen, glatten Haare bewegten sich dabei kein bisschen. »Was gedenkst du jetzt zu tun?«
    »Ich werde sie gar nicht in deine Nähe lassen«, antwortete Karl Gustav. »Ich lotse sie weit in den Norden. Nach Salla oder Kemijärvi. Dort können Peter und Maren nach dir suchen, bis sie schwarz werden. Eventuell nehmen wir auch noch Rovaniemi mit. Ich werde sie immer wieder auf eine andere Fährte bringen. Irgendwann werden sie entnervt aufgeben. Ich habe ja Zeit.«
    Das Bild des Hauptmannes in seinem Kopf wurde undeutlich.
    »Mach die Augen auf«, hörte Karl Gustav ihn sagen und gehorchte. An der Kabinentür gelehnt stand der Hauptmann. Seine Augen glimmten in der Dunkelheit.
    »Der Plan ist nicht schlecht«, sagte er schließlich. »Aber auch nicht gut.«
    »Was soll das heißen?« Karl Gustav richtete sich auf. Er widerstand der Versuchung aufzustehen. Es behagte ihm nicht, zum Hauptmann hochsehen zu müssen.
    »Sie werden dich brechen«, meinte der Hauptmann. »Peter ist voller Wut. Früher oder später wirst du schwach werden und den richtigen Weg preisgeben.«
    »Ausgeschlossen, ich werde …«
    Der Hauptmann zischelte, während er seinen viel zu langen Zeigefinger an die Lippen hielt.
    »Keine Diskussion darüber«, sagte er bestimmt. »Du wirst ihnen den Weg zeigen, den du kennst. Direkt zu mir. Meine Krähe wird an der Straßenböschung auf euch warten.«
    »Aber …«, wollte Karl Gustav protestieren und verstummte augenblicklich, als die Augen des Hauptmannes kurz aufflammten.
    »Kein Aber. Vertraue mir. Ich werde mich um Peter und seine kleine Freundin kümmern. Führe du sie einfach zu mir.«
    »Ich weiß gar nicht, ob ich die Stelle an der Straße noch finde. Es ist lange her.«
    »Ihr werdet sie finden. Lass das meine Sorge sein.«

29
    Die Sonne schien, als ihr Auto von der Fähre herunterfuhr. Peter hätte sich sehr für die finnische Hauptstadt interessiert, wenn die Umstände andere gewesen wären. So aber suchte er die schnellste Route aus der Stadt hinaus. Vielleicht konnten sie auf dem Rückweg ein paar Sehenswürdigkeiten genießen, falls es eine Rückkehr geben würde. Peter spürte seine Aufregung. Er hatte bisher gar nicht so richtig darüber nachgedacht, dass ihre Gruppe auf eine direkte Konfrontation mit dem monströsen Käfer zusteuerte. Die Konsequenzen einer solchen Begegnung waren schwer kalkulierbar.
    »Wie fahren wir eigentlich?«, fragte Maren von der Rückbank aus. Sie hatten die Plätze getauscht, damit sie es sich hinten bequem machen konnte. Lackner hatte versprochen, keine Zicken zu machen.
    Peter beobachtete seine Freundin durch den Rückspiegel. Maren blickte interessiert aus dem Seitenfenster. Die Sonne schien auf ihre hellblonden Haare und auf einen Teil ihrer makellosen Haut. Wie er dieses Gesicht liebte.
    »So weit?«, fragte sie unvermittelt und runzelte die Stirn.
    Peter schaute verwirrt auf Lackner. Vor lauter Schwärmerei hatte er gar nicht mitbekommen, was der Alte geantwortet hatte.
    Lackner nickte nur und antwortete: »Finnland ist ein lang gezogenes Land.«
    »Aber über sechshundert Kilometer. Das hätte ich nicht gedacht«, stellte sie fest.
    »Doch, das stimmt«, mischte Peter sich ein. Er hatte sich die letzten Stunden auf der Fähre ausgiebig mit dem Kartenmaterial vertraut gemacht. »Wir werden auch heute nur etwa die Hälfte der Strecke schaffen. Ich habe vor, bis nach Kuopio zu kommen. Dort übernachten wir.«
    Maren griff nach einer der Karten, die in der Mittelablage steckten.
    »Und dann?«, fragte sie, nachdem sie eine Weile den Plan studiert hatte.
    »Dann geht es in nordöstliche Richtung weiter. Wir müssen nach …« Peter stockte und knuffte

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