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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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drückten sanft auf Peters Arm.
    »Wo willst du mit ihm hin?«
    Immer diese Fragen. Peter seufzte leise.
    »Nach Finnland«, stellte er dann fest, als wäre diese Antwort das Naheliegendste der Welt. »Jetzt gleich. Lackner muss mir den Weg in die Höhle zeigen. Das Monster soll diesen Hokuspokus rückgängig machen. Oder unwirksam. Was weiß ich.«
    Plötzlich durchkroch ihn ein ungeheuerliches Kribbeln. Sein Körper schüttelte sich wie ein Hund nach dem Bad in einem See. Tränen schossen ihm aus den Augen. Er versuchte sein Wimmern unter Kontrolle zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Auf einmal war es ihm kaum mehr möglich, sich auf den Beinen zu halten. Seine Hand glitt von Lackners Nacken, und der Alte ging zwei schnelle Schritte zur Seite.
    Maren umarmte Peter fest und hielt seinen Kopf dicht an ihr Gesicht gedrückt. Seine Tränen kamen nun noch stärker. Er hätte gar nicht gedacht, wie viel Wasser aus den dünnen Kanälen seiner Augen laufen konnte.
    »Du musst nichts überstürzen, Junge«, sagte Wolfgang sanft.
    »Wir reden morgen darüber«, meinte auch Hannelore, die unbeholfen auf seine Schulter klopfte.
    Peter brummte schwach. Maren hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Er löste sich aus ihrer Umarmung und schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er schniefend. »Da gibt es nichts mehr zu reden. Ich will zur Höhle. Zum Wesen. Mit Lackner.«
    Peter hatte fest damit gerechnet, dass Maren ihn mit einer fadenscheinigen Erklärung vertrösten würde. Doch sie nickte nur mit zusammengepressten Lippen.
    »Vielleicht ist es wirklich das Beste«, sagte seine Freundin nachdenklich. »Aber dann möchte ich mit. Lass uns bis zum Morgen warten. So eine Reise muss vorbereitet werden.«
    Er suchte in ihrem Gesicht nach einer Lüge. Etwas, das sie nur sagte, um ihn zu beruhigen. Aber da war nichts.
    »Meinst du das ernst?«
    Maren nickte und gab ihm einen weiteren Kuss.
    »Natürlich. Ich lasse dich und Lackner doch nicht alleine zu einem derart durchgeknallten Hauptmann fahren. Wir werden morgen Vormittag aufbrechen. Aber bis dahin wollen wir versuchen, noch ein wenig zu schlafen.«

27
    Peter schlief tatsächlich ein, und Maren war heilfroh darüber.
    Wolfgang hatte ihn auf dem Weg zurück gestützt und ins Bett gelegt. Sie und Hannelore hatten den geifernden Lackner wieder in sein Zimmer gebracht.
    »Aber nicht abschließen«, hatte der Greis herrisch befohlen, als er erneut auf seinem Bett lag. Hannelore nickte verkniffen und rollte die Überdecke zusammen, auf der er geschlafen hatte. Als die beiden Frauen auf dem Flur standen und die Gästezimmertür geschlossen war, räusperte sich Maren.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
    Hannelore ging mit schnellen Schritten auf die Treppe zu und seufzte freudlos.
    »Ich werde die Haustür abschließen und den Schlüssel verstecken«, erklärte sie. »Karl Gustav kann nicht weg.«
    Auf dem Hof war ihr Wolfgang entgegengekommen.
    »Peter schläft schon«, sagte er erschöpft.
    »Gut«, antwortete Maren, und dann umarmte Wolfgang sie plötzlich in seiner ungeschickten, aber liebevollen Art.
    »Was willst du jetzt machen?«
    »Genau das, was Peter will. Wir werden nach Finnland fahren.«
    Wolfgang drückte ihren Körper sanft zurück und sah ihr in die Augen.
    »Glaubst du wirklich, dass Karl Gustavs Geschichte wahr ist? Ich meine … Seelentausch, so was gibt es doch nicht in echt.«
    »Seine Story war zumindest recht plausibel«, gab sie vorsichtig zurück.
    Maren wusste nicht, wie viel Peter seinen Eltern von den Visionen erzählt hatte, aber irgendetwas hatten Lackner und Wilhelm damals mit dem kleinen Peter angestellt. Das war sicher. Und sie schätzte Lackner nicht so ein, als dass er besonders viel Fantasie besäße, um sich aus dem Stegreif eine gruselige Geschichte ausdenken zu können. Je länger Maren darüber nachdachte, umso stärker glaubte sie, dass es sich seiner Zeit ganz genau so abgespielt hatte, wie der Alte berichtete.
    Wolfgang ging einen Schritt zurück.
    »Vielleicht kann Peter so eine kleine Reise ganz gut tun«, stellte er dann nickend fest. »Und wenn es nur dazu dient, dass ihr Lackner der Lüge überführt.« Wolfgang steckte die Hände in die Taschen seiner ausgeleierten, braunen Cordhose und seufzte. »Ich kann mir vorstellen, dass Karl Gustav und Wilhelm das Baby nur entführt haben, um Herta eins auszuwischen. Das traue ich ihnen durchaus zu.«
    Jetzt seufzte Maren.
    »Wir werden die Wahrheit herausfinden«, sagte sie leise

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