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Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Seelentausch - Ein dunkles Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Stefan Burkhardt
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Lackner gegen den Arm. »Wie hieß der Ort?«
    »Kuhmo«, antwortete Lackner lustlos.
    »Genau. Und von dort noch ein Stückchen nach Norden.«
    »Es gibt eine russische Stadt Namens Kostomuksha, nicht weit von der finnischen Grenze entfernt«, erklärte Lackner. »Irgendwo auf gleicher Höhe befindet sich der Unterschlupf des Hauptmannes. Natürlich auf finnischem Gebiet. Sonst hätten wir damals all unsere Pläne vergessen können.«
    Es war später Abend geworden, als sie schließlich Kuopio erreichten. Die Stadt war größer, als Peter gedacht hatte, und lag malerisch eingerahmt, umgeben von schier endlos wirkenden Binnengewässern.
    Sie fanden ein gemütliches Hotel und gingen früh zu Bett.
    Am Nachmittag des nächsten Tages hatten sie Kuhmo hinter sich gelassen. Kurz darauf zweigte ein breiter, aber nur mäßig befestigter Schotterweg von der Landstraße ab.
    »Da entlang«, sagte Lackner sofort.
    Kleine Steine flogen gegen die Kotflügel und Staub wirbelte auf, als Peter seine Anweisung befolgte.
    »Fahr langsamer«, rief Lackner eine Dreiviertelstunde später. »Wir nähern uns unserem Ziel.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Maren. »Der Wald sieht seit Stunden gleich aus.«
    »Ich kann es fühlen«, gab Lackner zurück.
    Peter musterte ihn durch den Rückspiegel. Spürte der Greis die Anwesenheit des Monsters tatsächlich?
    »Achtung! Vorne!«, schrie Maren plötzlich laut.
    Blitzschnell drehte er den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Etwas kam direkt auf sie zu. Es befand sich zwei Meter über dem Schotter und würde in wenigen Sekunden auf ihre Windschutzscheibe knallen.
    Instinktiv trat Peter auf die Bremse.
    Das Ding war schnell und hatte Federn.
    Es war ein schwarzer Vogel.
    Mit hektischen Flügelschlägen verlangsamte der Vogel seine Geschwindigkeit, und kurz sah es so aus, als würde er einfach in der Luft stehen, wie ein Bussard, der nach Mäusen Ausschau hielt. Nur war dieses Federvieh kein Raubvogel. Es handelte sich um eine gut genährte Krähe. Ihre blitzenden schwarzen Augen schienen den Wagen genau unter die Lupe zu nehmen. Als sich der Staub gelegt hatte, der durch die Vollbremsung aufgewirbelt wurde, landete die Krähe mitten auf der Motorhaube und stieß ein markerschütterndes Krächzen aus.
    »Das ist sie«, flüsterte Lackner. »Die Krähe des Hauptmannes. Sie wird uns den Weg zur Höhle zeigen.«
    Peter holte tief Luft. Es war ein unwirkliches Gefühl, den Vogel aus Lackners Horrorgeschichte und seiner Vision leibhaftig vor sich zu sehen.
    In Seelenruhe fing das Tier mit der Körperpflege an. Es hob einen Flügel und stocherte mit dem Schnabel im Gefieder herum.
    »Und jetzt?«, flüsterte Maren. Auch sie beobachtete die Krähe fasziniert.
    »Wir sollten uns einen Parkplatz suchen«, schlug Lackner vor. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssen wir in Kürze auf einen kleinen Grünstreifen treffen, lang und breit genug, um das Auto abzustellen.«
    »Und der Vogel?«, fragte Maren.
    Lackner stieß einen trockenen Lacher aus.
    »Der passt schon auf sich selber auf.«
    Während Peter den Fuß von der Bremse nahm und langsam anfuhr, hörte die Krähe sofort mit dem Putzen auf und schwang sich in die Höhe. Es gab ein merkwürdig kratzendes Geräusch, als die Krallen beim Abflug über die Motorhaube schrammten. Einen Moment verschwand der Vogel aus Peters Sichtfeld, ehe er dann vor ihm, in Sichtweite der Tannenspitzen, wieder auftauchte und vorausglitt.
    Peter spürte seinen Herzschlag. Eine ganz besondere Spannung lag in der Luft. Er schaute nach vorn und in den Rückspiegel, aber weit und breit war kein anderes Auto zu sehen. Diese Straße schien kaum frequentiert zu sein.
    Obwohl Peter höchstens dreißig oder vierzig Stundenkilometer fuhr, erreichte der Wagen die Grasspur neben der Fahrbahn bereits nach nicht einmal einer Minute. Das Flächenstück sah wie ein vor Urzeiten angelegter, schmaler Parkplatz aus, als hätte jemand die Bäume an dieser Stelle auf einer Breite von mehreren Metern abgeholzt und stattdessen Rasen gesät. Nur dass der Rasen inzwischen eine wuchernde Wiese war, auf der unzählige bunte Blumen blühten. Als Peter den Wagen darauf lenkte, konnte man die langen Halme unter der Karosserie schaben hören.
    Lackner stand am Kofferraum und hielt seine Tasche in beiden Händen.
    »Willst du die mitschleppen?«, fragte Peter verwundert. Er hatte angenommen, dass sich in dem alten Ding nur Wechselkleidung befand.
    Lackner nickte nur.
    »Die Krähe wartet

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