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Seeteufel

Seeteufel

Titel: Seeteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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Das SEK muss her. Das ist ein Fall für Spezialisten. Die machen die Gangster mit einer Blendgranate reaktionsunfähig, eine Sekunde später sind sie drin, und ehe du Piep sagen kannst, haben sie die beiden überwältigt.«
    Â»Und wer sagt uns, dass Loske nicht ausgerechnet bei der Blendgranate die Ladung hochjagt, und sei es nur aus Schreck? Außerdem: Du vergisst, dass die Bächle Loske und Neidling vor einer knappen Stunde über die Anzeige informiert hat, mit der wir ihnen die Bereitstellung der geforderten Summe signalisieren. Sie wissen also, dass ihr Plan aufgegangen ist. Wieso, frage ich dich, sollten sie eine weitere Nacht in diesem Haus verbringen? Sie haben noch eine beschwerliche Flucht vor sich, also werden sie so bald als möglich von hier verschwinden wollen. Und dabei werden sie mit Sicherheit wachsamer sein, als wenn wir sie in ihrem relativ sicheren Zimmer überraschen.«
    Ãœber Hindemiths Gesicht flog ein Leuchten. »Aber jaa … das wäre doch überhaupt die Gelegenheit! Schnappen wir sie uns, wenn sie den Bau verlassen.«
    Â»Ach! Und dabei drückt Loske garantiert nicht auf den Knopf, meinst du? Nein, was wir auch tun, dieses Risiko bleibt uns in jedem Fall. Deshalb bin ich dafür, dass wir die beiden so schnell als möglich rausholen. Alles andere kostet uns nur Zeit, ohne dass das Risiko minimiert wird.«
    Nach kurzem Zögern nickte Hindemith widerstrebend: »Da könntest du allerdings recht haben.«
    Â»Was heißt das?«
    Der LKA -Mann mahlte mit dem Kiefer, die Antwort fiel ihm sichtlich schwer: »Das soll heißen, dass wir nach deinem Plan vorgehen.«
    Wolf verzog keine Miene. »Gut. Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren.«
    Wenige Minuten später waren alle Details festgelegt. Der Zugriff sollte exakt um siebzehn Uhr fünfundfünfzig erfolgen.
    Anfangs lief alles wie am Schnürchen. Wolf, der sich zusammen mit Jo hinter einem Rhododendronbusch versteckt hielt, hatte nur Augen für Neidling, während Jo unverwandt auf ihre Uhr starrte. »Noch zehn Sekunden«, zählte sie, »noch neun, acht, sieben …«
    Plötzlich ruckte Neidlings Kopf in Richtung Tür, während gleichzeitig von einem der Betten eine zweite Gestalt aufsprang: Loske.
    Das war das verabredete Zeichen: Wie ein geölter Blitz rannte Wolf über die Terrasse und stieß mit vorgehaltener Dienstwaffe die angelehnte Tür auf. Im gleichen Augenblick stürmten von der gegenüberliegenden Seite seine Kollegen in den Raum.
    Â»Polizei«, versuchte Wolf das herrschende Chaos zu übertönen. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Nehmen Sie die Hände hoch, gehen Sie langsam zur Wand, die Beine breit …« Die Wirkung allerdings war nicht ganz so, wie erwartet. Während Neidling sich scheinbar widerstandslos in sein Schicksal ergeben hatte und bereits gründlich gefilzt wurde, war Loske blitzschnell auf das Bett gesprungen. Mit wild entschlossener Miene hatte er seinen rechten Arm gehoben.
    Â»Keinen Schritt weiter, oder die Katastrophe nimmt ihren Lauf!«, brüllte er den anstürmenden Polizisten entgegen.
    Wolf lief es eiskalt über den Rücken. Was Loske in der Hand hielt, wog schwerer als eine Waffe.
    Es war sein Handy!
    Und die Taste, über der sein rechter Daumen schwebte, war nicht irgendeine Taste. Wolf wäre jede Wette eingegangen, dass es sich um die vorprogrammierte Kurzwahltaste handelte, die über Leben und Tod unzähliger Menschen entschied!
    Gott verdamm mich!, fluchte er leise. Nun war genau das eingetreten, was er unter allen Umständen hatte verhindern wollen.
    Drohend blickte Loske auf die wie angenagelt stehenden Polizisten. Sein rechter Arm schwenkte hin und her, als könne er mit dem Gerät seine Gegner in Schach halten.
    Â»So hab ich das gern! Alles tanzt nach meiner Pfeife.« Sein Mund verzog sich zu einem selbstgefälligen Grinsen. »Das hätten Sie sich nicht träumen lassen, was, Herr Wolf?«
    Â»Was soll das, Loske? Sie verschlimmern Ihre Lage nur noch mehr. Wenn Sie jetzt dieses Dreckspaket da unten hochjagen, bringt Ihnen das gar nichts, im Gegenteil: Je mehr Menschen Sie auf dem Gewissen haben, desto länger schmoren Sie im Knast. Also seien Sie vernünftig und geben Sie mir Ihr Telefon. Sie kommen hier ohnehin nicht mehr ungeschoren raus.«
    Loske lachte hämisch. »Das denken Sie ! Aber Sie werden nicht riskieren, dass auch

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