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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Unwillen gegen Befehle?«
    »Mutter, du… Mit dir kann man einfach nicht vernünftig reden!«
    »Du hast es bislang ja gar nicht versucht. Ich gehe jetzt zu Bett. Solltet ihr fortgehen, ehe ich aufstehe, laßt bitte die Hausschlüssel auf dem Küchentisch liegen. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Mama«, sagte Donald.
    Priscilla schwieg.
    Sie kam auch nicht zum Frühstück herunter. »Ich soll dir sagen, daß sie kein Frühstück möchte, Mama.«
    »Sehr schön. Heute morgen gibt's Eier aus der Pfanne und Würstchen. Wie möchtest du deine Eier, Donald? Dotter aufgeschlagen und hart? Oder gerade einmal durch die Küche gescheucht?«
    »Ach, wie du deine nimmst. Mama, Priss meint das nicht ernst mit dem Frühstück. Soll ich hinaufgehen und ihr sagen, daß sie kommen soll?«
    »Nein. Ich nehme meine Eier gewöhnlich locker geschlagen, aber nicht matschig. Recht so?«
    »Wie? Oh, sicher! Mama, kann ich nicht nach oben gehen und ihr sagen, daß das Frühstück fertig ist und sie kommen soll?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht gesagt habe und auch nicht sagen werde. Das erste Kind, das einen Hungerstreik bei mir riskierte, war dein Bruder Woodrow. Er hielt einige Stunden durch, hat aber geschummelt – er hatte Vanillewaffeln unter dem Kopfkissen gehortet. Als er schließlich aufgab und nach unten kam, durfte er bis zum Abend nichts essen. Er hat es nie wieder probiert.« (Dafür hat er mit viel Phantasie alles mögliche andere angestellt.) »Ich verwöhne niemanden, der in Hungerstreik tritt oder sonst einen Koller bekommt. Und ich denke, auch eine Regierung sollte es nicht tun. Ich meine, keine Regierung sollte Leuten entgegenkommen, die in Hungerstreiks treten, sich an Zäune ketten oder sich vor Fahrzeugen auf die Straße legen. Die Koller von Erwachsenen. Donald, du hast heute morgen schon zweimal Einwände gegen meine Anordnungen geäußert. Hast du das von Priscilla? Geht es nicht in deinen Schädel, daß ich keine unnötigen Befehle gebe, andererseits aber erwarte, daß erteilte Anordnungen auch prompt ausgeführt werden? Wenn ich dir sage, daß du in einen Teich springen sollst, dann erwarte ich, daß du klatschnaß wieder herauskommst.«
    Er grinste mich an. »Wo ist der nächste Teich?«
    »Wie? Im Swope Park vermutlich. Es sei denn, man zählt ein Wasserhindernis auf dem Golfplatz oder einen Schmuckteich auf dem Friedhof Forest Hills mit. Ich rate aber davon ab, Leichen oder Golfspielern in die Quere zu kommen.«
    »Gibt es da einen Unterschied?«
    »O sicher! Einen kleinen zumindest. Donald, mir ist egal, wenn Priscilla heute das Frühstück versäumen möchte, da ich mit dir zu reden habe, ohne daß sie ihren Schatten auf dich wirft und dir Worte in den Mund legt. Wann habt ihr zwei vor, das Haus zu verlassen? Und wohin wollt ihr, wenn es dir nichts ausmacht, mir das zu verraten?«
    »Ach Mama, das war doch nicht ernst gemeint! Wie können wir denn weg, ohne Geld und ohne Ziel? Außer zu Tante Marian zurück, und das kommt überhaupt nicht in Frage. Wir gehen nie wieder in ihre Nähe!«
    »Donald, was findest du an Tante Marian so unerträglich? Vor sechs Jahren habt ihr beide euch entschieden, bei ihr zu bleiben und nicht zu mir zu kommen. Was ist passiert? Hat sie euch endlos bestraft oder was?«
    »O nein! Sie bestraft kaum jemals ein Kind. Manchmal hat sie es Papa aufgetragen, wie bei diesem letzten Theater mit Gus.«
    »Was ist passiert? Gus ist ein Jahr älter als du – und größer, oder war es zumindest, als ich ihn das letzte Mal sah. Du hast schon erzählt, er hätte Priscilla auf den Boden geworfen und ihr zugesetzt. Was hast du damit gemeint? Hat er sie vergewaltigt? Oder es versucht?«
    »Äh – Mama, ich bin in dieser Frage voreingenommen. Eifersüchtig, denke ich.«
    »Das dachte ich mir. War es wirklich eine Vergewaltigung? Oder… Wie nennen das heutzutage die jungen Leute? Waren sie dabei, es miteinander zu treiben?«
    Er seufzte und wirkte verletzt. »Ja, das waren sie. Ich… Ich bin einfach durchgedreht.«
    Ich tätschelte seine Hand. »Armer Donald! Schatz, siehst du allmählich ein, wie schlecht es für dich ist, dich in deine Schwester zu verlieben? Wie schlecht es auch für sie ist? Du schadest ihr wahrscheinlich noch mehr als dir selbst. Erkennst du das, Schatz?«
    »Aber Mama, ich konnte sie nicht dort zurücklassen. Es tut mir leid, daß wir nicht vor sechs Jahren zu dir gekommen sind. Aber du warst so streng und Tante Marian nicht, und… Ach, es tut mir so

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