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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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glücklicherweise keine Howards. Sei froh, daß deine Kinder normal sind. Bei Bruder-Schwester-Spielen muß man gewöhnlich nur darauf achten, daß das Mädchen nicht schwanger wird und daß beide mit der Zeit darüber hinwegkommen und andere Partner heiraten. Was sie auch fast immer tun. Warst du noch nie mit dem Problem konfrontiert?«
    »Doch. Aber bevor du die Praxis deines Vaters übernommen hast. Hat er dir nicht davon erzählt?«
    »Machst du Witze? Pop behandelt den Hippokratischen Eid wie eine himmlische Offenbarung. Wie ist es damals gelaufen?«
    »Auf lange Sicht gut, obwohl ich zunächst sehr besorgt war. Die ältere Schwester machte es mit dem jüngeren Bruder und dieser dann mit einer noch jüngeren Schwester. Eine Zeitlang wußte ich nicht, ob ich sie lieber dabei erwischen oder einfach nur aufpassen sollte, daß sie keine Schwierigkeiten bekamen. Es wurde allerdings nie eine heiße Romanze daraus, sondern blieb ein heiterer Genuß. Meine Kleinen sind allesamt ein ziemlich geiler Haufen.«
    »Bist du vielleicht anders?«
    »Soll ich das Höschen ausziehen, oder setzen wir lieber das Gespräch fort?«
    »Ich bin zu müde. Sprich weiter.«
    »Schlappschwanz. Schließlich fanden alle ihren Howard-Partner, und die drei Paare stehen auf freundschaftlichem Fuß miteinander, einschließlich gelegentlicher Wochenendorgien, glaube ich. Sie verschonen mich damit, um ihre arme alte puritanische Mutter nicht zu schockieren. Was Donald und Priscilla angeht, sie haben nicht diese leichtlebige Einstellung. Jim, ich muß das Mädchen verheiraten!«
    »Maureen, Priscilla ist noch längst nicht so weit. Das Heilmittel wäre schlimmer als die Krankheit. Du würdest sowohl ihr Leben als auch das ihres Mannes ruinieren, vom Schaden für etwaige Kinder mal ganz abgesehen. Hmm… Priscilla erzählte mir, sie wäre gerade aus Dallas gekommen. Ich kenne Marian nicht. Eine Hardy, nicht wahr? Was für ein Mensch ist sie?«
    »Jim, in ihrem Fall bin ich voreingenommen.«
    »Und das von der Frau, die sogar im Teufel noch das Gute sieht! Nun, Marian hatte vielleicht die besten Absichten, aber sie hat Priscilla nicht gut erzogen. Auf keinen Fall gut genug, um schon mit vierzehn zu heiraten. Maureen, ich fälsche für sie jedes Alter, das du mir angibst, aber du solltest sie noch nicht so jung verheiraten!«
    »Ich werde mir Mühe geben, Jim. Da habe ich wohl einen Tiger am Schwanz gepackt. Danke.«
    Er gab mir einen Abschiedskuß. Wenig später sagte ich: »Hör auf damit; du sagtest doch, du wärst zu müde! Und du hast das Wartezimmer voller Patienten.«
    »Schlappschwanz.«
    »Korrekt. Später mal, Schatz. Liebe Grüße an Velma. Ich lade euch beide nächste Woche mal zum Abendessen in mein neues Haus ein. Vielleicht dann.«
    Prinzessin Polly brauchte einige Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Zwei Wochen lang hielt ich sie im Haus eingesperrt und stellte ihr eine Sandkiste zur Verfügung. Danach erst ließ ich sie hinaus. Als ich sie eine Stunde später nicht mehr finden konnte, fuhr ich langsam die acht Blocks zu unserem alten Haus. Als ich fast schon am Ziel war, entdeckte ich sie, parkte rasch und rief sie. Sie blieb stehen und lauschte und ließ mich ein Stück näher kommen, nur um dann davonzuhuschen, schnurstracks in Richtung ihres alten Heims. Nein, ihres einzigen Heims.
    Ich sah entsetzt zu, wie sie quer über die Meyer und Rockhill lief, aber sie brachte die beiden dichtbefahrenen Boulevards sicher hinter sich. Ich bekam wieder Luft, kehrte zum Wagen zurück und fuhr zum alten Haus. Ich traf dort gleichzeitig mit Polly ein, da ich mich im Gegensatz zu ihr an die Verkehrsregeln hielt. Eine Zeitlang durfte sie im leeren Haus herumschnuppern, dann hob ich sie auf und nahm sie wieder mit ins neue Heim.
    Während der nächsten zehn Tage wiederholte sich das ein- bis zweimal täglich. Dann – nach dem Tag der Arbeit, glaube ich – tauchte die Abrißkolonne auf dem alten Grundstück auf. George hatte mich vorgewarnt, also ließ ich Polly an diesem Tag nicht allein ins Freie. Statt dessen brachte ich sie selbst hin und erlaubte ihr, wieder eine Zeitlang herumzuschnüffeln, bis die Arbeiter eintrafen und das Haus abrissen. Die Prinzessin kam herbeigestürmt, und ich ließ sie im Auto auf meinem Schoß sitzen.
    Sie sah still und schweigsam zu, wie das Einzige Heim zerstört wurde.
    Abgesehen von den schon zwar entfernten Installationen wurde nichts verschont, und so verschwand der schöne alte Bau aus dem

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