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Sehen Sie, so stirbt man also

Sehen Sie, so stirbt man also

Titel: Sehen Sie, so stirbt man also Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelius Hartz
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noch eine Phrase des Bittens („obsecro“) benutzt, die das Ganze ein wenig abmildert; genützt hat ihm dies nicht, der römische Soldat war über diese Anmaßung des Besiegten so in Rage, dass er ihn erschlug.
    Sicherlich ist dies nur eine Legende. Die anekdotenhafte Schilderung dient der postumen Überhöhung der Person Archimedes’ und zeigt den genialen Mann als bis zur letzten Sekunde seines Lebens unbeugsam und nur an eines gebunden: die wissenschaftliche Erkenntnis. Ein Triumph des Geistes über das Schwert war dies zwar nicht, aber interessant ist in diesem Zusammenhang, wie die Legende weitergeht: Als Marcellus hörte, dass der Soldat ausgerechnet Archimedes getötet hatte, geriet er zu Recht in Rage, hatte er doch gehofft, den Urheber der kriegswichtigen Erfindungen für seine Dienste einspannen zu können. So konnte zumindest Archimedes’ Geist nicht mehr in den Dienst des Schwertes gestellt werden.

|16| Caesar
„Das ist ja Gewalt!“
    Wahrheitsgehalt: 20 %
    Voller Name: Gaius Iulius Caesar
    Tätigkeit: Politiker und Feldherr
    Gestorben: 15. März 44 v. Chr. in Rom
    Im Alter von: 55 Jahren
    Todesursache: Attentat
    Letzte Worte im Original: „Ista quidem vis est!“
    Quelle: Sueton, Divus lulius 82
    Alternativ: „Auch du, mein Sohn!“
     
    Caesar war ein brillanter Feldherr, der das Römische Reich zu bis dahin ungekannter Macht führte. Er war aber auch ein skrupelloser Politiker, der sich durch Intrigen, Bestechung und Einschüchterung bis an die Spitze des Staates brachte. Am Ende wurde er von einer Gruppe Männer umgebracht, die nur ein Ziel verfolgten – Rom vor ihm zu retten.
    Wie starb er?
    Als Gaius Iulius Caesar 58 v. Chr. nach Gallien aufbrach, hatte er eine beispiellose politische Karriere hingelegt und es bis zum Konsul gebracht. Beim Volk war er beliebt, er vertrat die nichtadlige römische Oberschicht, aber es wuchs die Zahl seiner politischen Gegner, die ihn als machthungrigen und skrupellosen Menschen einschätzten. Nach seinem Konsulat nahm er einen angeblichen Aufstand der Stämme im Süden Galliens zum Vorwand, um sich als Prokonsul vom Senat dorthin entsenden zu lassen und mit seinem Heer von 58 bis 50 v. Chr. das gesamte Gallien zu erobern (sowie 55 v. Chr. Britannien). Im Verlauf des Gallischen Krieges soll je ein Drittel der gallischen Bevölkerung getötet bzw. versklavt worden sein Nach der Eroberung Galliens fürchteten viele Senatoren, dass Caesar sich, wenn er wieder in Rom wäre, unter Waffengewalt zum Alleinherrscher aufschwingen würde. Der Senat erließ mit großer Mehrheit ein Gesetz, das vorsah, dass Caesar erst den Oberbefehl über seine Truppen würde ablegen müssen, bevor er wieder italischen Boden betreten dürfte. Nur drei Tage nach diesem Beschluss überschritt Caesar am 10. Januar |17| 49 v. Chr. dennoch mit seinen Soldaten den Fluss Rubikon, der die Grenze zu den gallischen Provinzen bildete. Hier sprach er angeblich die legendären Worte: „Der Würfel ist gefallen.“ Ihm war bewusst, dass er mit diesem Schritt einen Bürgerkrieg provozieren würde, der mehrere Jahre andauern sollte.
    Caesar verjagte Pompeius Magnus, der in Caesars Abwesenheit den Senat angeführt hatte, und dessen Getreue aus Rom und quer durch das Mittelmeer, bis er Pompeius schließlich in der Schlacht bei Pharsalos besiegte. Zurück in Rom ließ Caesar sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Während Caesars letzter Lebensjahre wuchs die Zahl der Senatsmitglieder, die um den Fortbestand der römischen Republik fürchteten und erkannten, dass Caesar in seiner Machtbesessenheit eine monarchistische Herrschaftsform anstrebte. Der Kreis der Verschwörer innerhalb des Senats wuchs auf über fünfzig an, und an den Iden des März 44 v. Chr. war es soweit: Während der Senatssitzung umringten Caesar auf einmal die mit Dolchen bewaffneten Verschwörer und erstachen ihn mit Dutzenden Messerstichen.
    Die letzten Worte
    Als Caesars letzter Ausruf weltbekannt sind diese Worte: „Auch du, mein Sohn!“ bzw. „Auch du, Brutus!“ Dies soll an Marcus Iunius Brutus gerichtet gewesen sein, der zum innersten Kreis der Verschwörer gehörte. Brutus war weder verwandt noch verschwägert mit Caesar; das beim Kaiserbiograf Sueton überlieferte Zitat könnte höchstens darauf hinweisen, dass sich Caesar und Brutus trotz politischer Meinungsverschiedenheiten persönlich nahestanden. Berühmt geworden ist dieses Wort in der Neuzeit vor allem durch Shakespeares Stück „Julius Caesar“, wo in Akt 3,

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