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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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nervös zu machen schien, alleine mit ihm im Haus zu sein.
    »Ich wärm mir die Waffeln auf«, sagte er mit einem dünnen Lächeln. »Danke.«
    »Kein Problem.«
    Bo ließ seinen Blick über die Bücher und Magazine schweifen, die auf dem Tisch ausgebreitet lagen. »Was hast du gemacht?«
    »Gelesen.« Sam stand auf und streckte sich. Bos Blick glitt seinen Körper hinunter und hinterließ ein Kribbeln auf seiner Haut. »Andre auch, bevor er ins Bett gegangen ist. Wir dachten, dass bei einer Büchersammlung dieser Größe etwas Nützliches zu finden sein müsste.«
    »Und, habt ihr etwas gefunden?«
    »Andre hat einen wissenschaftlichen Text gefunden, in dem es heißt, dass ein elektromagnetisches Feld Halluzinationen im Temporallappen hervorrufen kann. Er denkt, das könnte die Erklärung dafür sein, was hier passiert.«
    Bo kratze sich selbstvergessen am Kinn. »Hm… Es ist eine dokumentierte Nebenerscheinung, so viel stimmt schon mal. Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das die Ursache des Phänomens hier ist.«
    »Wegen der Fotos und Videos.«
    »Ja. Außerdem treten Halluzinationen normalerweise nicht bei den EMF-Werten auf, die wir hier gemessen haben. Sie wurden nur bei sehr viel höher liegenden Werten dokumentiert.«
    Bo nahm eine Ausgabe von The Boundary zur Hand und begann, darin zu blättern. »Ich wusste gar nicht, dass es hier sowas gibt. Das Magazin ist seit den frühen Achtzigerjahren nicht mehr auf dem Markt.«
    »Diese Ausgaben hier sind aus den späten Sechziger- und Siebzigerjahren.« Sam grinste. »Und du wirst nie erraten, was ich in einer davon gefunden habe.«
    Bos Augenbrauen schoben sich nach oben. »Was denn?«
    Sam fischte das gefaltete Notizblatt aus dem Buch, das er zuvor vorsichtig zwischen die Seiten gelegt hatte. Er hielt es Bo hin. »Hier. Lies das.«
    Ihre Finger berührten sich, als Bo das Papier nahm. Sam konnte gerade noch ein Stöhnen unterdrücken, als er sah, wie Bos Zungenspitze langsam über dessen Lippen glitt. Er fragte sich, ob Bo sich darüber im Klaren war, wie verführerisch das wirkte. Er zog seine Hand zurück und zwang sich, den Blick von Bos Mund abzuwenden, bevor er unterhalb der Gürtelline zu viel Interesse dafür entwickeln konnte.
    Bos Augen wurden groß, als er die kurze Nachricht überflog. »Wo hast du das gefunden?«
    »Steckte in einem der Magazine.« Sam deutete auf den Stapel, der auf dem Tisch lag. »Ich hab sie alle durchgesehen und auch einige von den Büchern. Wenn sie sonst noch etwas hinterlassen hat, dann nicht da drin.«
    Bo blickte zu Sam auf. »Was, glaubst du, meint sie, wenn sie über ein Portal spricht? Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gehört.«
    Sam erinnerte sich an das ekelerregende Gefühl von etwas Fremdartigem, das sich durch ihn bewegte und wurde nachdenklich.
    »Ich bin nicht sicher. Ich wollte noch ein bisschen stöbern, vielleicht kann ich etwas herausfinden.«
    »Gute Idee.«
    Stille senkte sich über sie. Sie standen da und starrten sich an. In Bos Augen brannte eine Sehnsucht, die Sam fast körperlich spüren konnte.
    Er machte einen Schritt nach vorne, angezogen von der Lust und dem Hunger, die sich auf Bos Gesicht abzeichneten.
    Er hob eine Hand und berührte Bos Wange. Diesem entkam ein sanftes, überraschtes Geräusch, aber er entzog sich der Berührung nicht. Sam kam noch näher, sein Herz pochte wie wild.
    Die Mischung aus Hitze und Verletzlichkeit in Bos Augen weckte in Sam das Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen und zu beschützen. Die Angst wegzuküssen und ihm zu sagen, dass alles gut werden würde.
    Der unbekannte Drang schockierte ihn. Er hatte keinem seiner früheren Liebhaber solche Gefühle entgegengebracht und er war unsicher, was das jetzt bedeutete.
    Bo schluckte hörbar, als Sams Finger seinen Hals hinunterglitten. »Sam, bitte…«
    Sam konnte nicht sagen, ob Bo ihn bat, aufzuhören oder einen Schritt weiter zu gehen. Er fragte sich, ob Bo es überhaupt selbst wusste. Er bekam nicht die Möglichkeit, es herauszufinden.
    Sam lehnte sich gerade mit leicht geöffneten Lippen zu Bo hinüber, als sich plötzlich die Haustür öffnete. Hastig sprang er zurück, als Adrenalin seinen Körper flutete. Sie drehten sich beide zum Durchgang um, der ins Foyer führte.
    »Wir sind wieder da!«, rief Amy.
    »Wir sind in der Bibliothek.« Bos Stimme klang rau und zittrig. Er warf Sam einen wütenden und zugleich ängstlichen Blick zu. Dann zwang er ein Lächeln auf seine Züge, gerade als der Rest der

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