Sehnsucht
über seinen Schultern lagen. Das Gesicht lag im Schatten verborgen. Sein Körper zuckte und warf sich mit verzweifelter Kraft herum.
Sam stieß härter in den Körper seines unbekannten Partners. Die Schreie wurden lauter. Er warf einen Blick zwischen ihre Körper und sah das Blut am Anus seines Partners bei jedem seiner Stöße. Schock durchfuhr ihn, als er die kurzen, scharfen Stacheln auf seinem Schwanz sah.
Mit einem Schrei, den er kaum als seinen eigenen erkannte, riss er sich aus dem Körper des Mannes los. Blut spritzte in hohem Bogen, besudelte sein Gesicht und seine Brust.
Der metallische Geruch brannte sich in seinen Verstand. Seine Klauen gruben sich in den Unterbauch seines todgeweihten Liebhabers, die Schreie überschlugen sich und verstummten plötzlich. Er kam und sein Sperma mischte sich mit dem Blut…
Sam fuhr schweißgebadet hoch. Sein Puls pochte in seinen Ohren.
Er rappelte sich auf und versuchte, in jede Ecke gleichzeitig zu sehen. Die Bibliothek wirkte plötzlich beengt und voller Schatten.
»Gottverdammte Scheiße!«, fluchte Sam und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Er atmete tief ein und aus.
»Diese verfluchten Träume«, murmelte er laut vor sich hin, »bringen mich noch ins Grab.«
Wenigstens war er nicht hart, bemerkte er mit großer Erleichterung. Der Gedanke daran, dass der schreckliche Traum ihn erregt haben könnte, war mehr als verstörend.
Er warf einen Blick auf die Uhr. Fast fünf Uhr morgens. Sam seufzte. Er wollte nach oben gehen, ins Bett kriechen und den Tag verschlafen. Seine Gedanken fühlten sich vor Erschöpfung an wie in Watte gepackt.
Trotzdem ließ ihn allein die Möglichkeit eines weiteren Traums einen Stapel Bücher auf den Tisch hieven und weiterlesen. Sam war sich sicher, irgendwo in dieser gewaltigen Sammlung an Büchern und Magazinen etwas zu finden, das Licht ins Dunkel von Josephines kryptischer Nachricht bringen würde.
Er gähnte und rieb sich die Augen. Dann schlug er ein Buch über den Ursprung des Raum-Zeit-Kontinuums auf und begann, die Seiten zu überfliegen.
***
Eine Hand glitt über Sams Brust, seinen Bauch hinab, zwischen seine Beine. Er stöhnte und reckte sein Becken der unerträglich sanften Berührung entgegen.
Die Finger wanderten neckend über seinen Innenschenkel, dann zurück nach oben und kniffen ihn so hart in die Brustwarze, dass er überrascht nach Luft schnappte. Sam öffnete die Augen.
Bo kniete mit gespreizten Beinen über ihm. Das offene Haar fiel wie ein Schleier um sein Gesicht. Sams Atem stockte. Bo beugte sich über ihn und Sam kam ihm entgegen, bis ihre Münder sich in einem harten, heißen Kuss trafen. Sams hungrige Laute wurden davon verschluckt. » Ich will dich « , flüsterte Bo. » Bitte, Sam! Sam… Sam bitte… bitte! «
»… wach auf! Sam!« Sam schrak hoch. Er war offensichtlich mit dem Kopf auf dem Tisch eingeschlafen und blinzelte nun verschlafen. Er entdeckte Bo, der neben ihm auf dem Boden kniete und eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. In seinen Augen lag eine Mischung aus Belustigung und Sorge.
»Ich muss eingeschlafen sein…«, murmelte Sam. »Wie spät ist es?«
»Fast ein Uhr mittags«, antwortete Bo. »Ich wollte dich nicht wecken, aber du warst… naja…«
Sam verstand sofort. Er hatte offensichtlich im Schlaf gestöhnt oder – noch schlimmer! – gesprochen. Sein Gesicht wurde heiß vor Verlegenheit. »Entschuldige. Dieser Traum war… ähm… anders.«
»Das hab ich gemerkt.« Bos Blick wanderte zu Sams Schritt und dann wieder nach oben. Er sagte nichts weiter, aber das war auch nicht nötig.
Sam fühlte, wie seine Verlegenheit von einer Welle von Verlangen weggespült wurde. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Sind die anderen schon nach Gautier gefahren?«
»Jep.« Bo richtete sich mit einer fließenden Bewegung auf. »Sind gegen elf los. Sie sollten eigentlich in einer Stunde wieder da sein. Der Schutzkeller und der Familienfriedhof stehen heute noch an.«
»Klingt gut.«
Peinliches Schweigen folgte und Sam spielte nervös mit einer Seite des Buchs, das offen vor ihm auf dem Tisch lag. Er versuchte, nicht zu bemerken, dass Bos Schritt weniger als dreißig Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war.
Bo räusperte sich und wich ein wenig zurück. »Also… du, äh… möchtest du etwas essen? Es sind noch ein paar Waffeln vom Frühstück übrig oder Truthahnaufschnitt für Sandwiches.«
Sam fand es zugleich irritierend und aufregend, dass es Bo so
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