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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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du's tun?«
    »Ich kann nicht. Ich verstehe, dass es vielleicht gefährlich werden könnte. Aber ich kann nicht gehen. Es fühlt sich an, als wäre ich so kurz davor, zu verstehen, was das alles zu bedeuten hat.« Er hob den Kopf und sah Sam in die Augen. »Ich würde gehen, wenn ich der Meinung wäre, dass Amy in Gefahr ist. Ich kann es mir nur einfach nicht vorstellen, dass es so weit kommt. Verstehst du, was ich meine?«
    »Ich denke schon, ja.« Sam sah zur Treppe, dann zurück zu Andre. »Hey, ich habe eine Idee, wie wir dich auf andere Gedanken bringen.«
    Andre zog eine Augenbraue nach oben. »Ja? Raus damit!«
    »Wir haben diese riesige Bibliothek, die wir noch kein einziges Mal durchsucht haben.« Sam machte eine unbestimmte Geste in Richtung der Bibliothek hinter ihm. »Wir sind beide wach und ich denke, du bist genauso wenig auf Schlaf aus wie ich. Wie wär's, wenn wir uns durch die Bibliothek graben und sehen, ob wir etwas finden, das uns weiterhilft? Vielleicht haben manche der früheren Besitzer ein paar Bücher hiergelassen, die uns nützlich sein könnten.«
    Andre grinste. »Klingt gut. Ist auf jeden Fall einen Versuch wert.«
    Drei Stunden später lagen sie ausgestreckt auf dem Boden der Bibliothek, umgeben von Büchern und Zeitschriften.
    Die Bibliothek erwies sich als Fundort vieler wissenschaftlicher Ausgaben, sowie einiger Ausgaben eines parapsychologischen Journals aus den 1970er Jahren namens The Boundary . Eine schnelle Durchsicht der Magazine zeigte, dass es sich dabei vornehmlich um die Publikationen von abstrusen Theorien handelte, sodass sie beinahe nutzlos waren.
    Andre vermutete, dass die Magazine Josephine Royce gehört hatten. Vielleicht bekamen sie dadurch einen Einblick in die Denkweise der immer noch vermissten Vorbesitzerin von Oleander House. Immerhin war sie die letzte gewesen, die hier Paranormales erlebt hatte.
    Sams Augen begannen langsam zuzufallen, als Andre sich plötzlich aufsetzte und ihn an der Schulter anstupste.
    »Hör dir das an«, sagte Andre mit aufgeregter Stimme. »Hier heißt es, dass ein ungewöhnlich starkes, elektromagnetisches Feld Halluzinationen im Temporallappen hervorrufen kann.«
    »Was ist das für ein Buch?«, fragte Sam und versuchte dabei ein Gähnen zu unterdrücken. »Und was zur Hölle sind Temporallappen-Halluzinationen?«
    Andre drehte das Buch um und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf das abgenutzte Cover.
    »Das Buch heißt Das Bewusstsein und der Geist . Eine Abhandlung über paranormale Phänomene und darüber, welche Rolle das menschliche Bewusstsein dabei spielt.« Er blätterte durch die ersten paar Seiten des Buches. »Der Autor hat zwei Doktortitel, in Psychologie und theoretischer Physik. Nicht schlecht.«
    Sam setzte sich auf und schielte über Andres Schulter auf die respekteinflößende Aufzählung an Titeln vor dem Namen des Autors. »Wie alt ist das Buch?«
    »Realtiv neu. Das Erscheinungsdatum ist von 1997.« Andre runzelte die Stirn. »Ein Besucher muss es hiergelassen haben. Das Haus war der Öffentlichkeit zugänglich, als das Buch herauskam.«
    Sam lehnte sich zurück und stütze sich auf den Händen ab. »Denkst du, das ist es, was hier geschieht? Halluzinationen?«
    »Vielleicht.« Andre klappte das Buch zu und legte es auf den Boden. »Es wäre zumindest eine Erleichterung.«
    »Ganz meine Meinung. Und es macht Sinn, bis auf eine Sache.« Sam hob eine Ausgabe von The Boundary auf und blätterte müßig darin herum. »Halluzinationen kann man nicht aufnehmen.«
    Andre machte ein ungeduldiges Geräusch. »Vielleicht ist es ja überhaupt nichts. Vielleicht sehen wir alle Dinge, die gar nicht da sind. Eine Massenhalluzination wäre denkbar. Das ist ein dokumentiertes Phänomen.«
    Sam hätte beinahe laut losgelacht. Nur der halb wütende, halb flehende Ausdruck auf Andres Gesicht hielt ihn davon ab.
    »Möglich«, sagt er sanft. »Das wäre mir auf jeden Fall lieber, als wenn es real wäre.«
    Wenigstens das entsprach der Wahrheit. Sam wünschte sich von Herzen, daran glauben zu können, dass die Dinge, die er erlebt hatte, nur in seinem Kopf existierten.
    Andre stand auf, gähnte und streckte sich. »Denke, ich werde mich noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen, bevor ich das nächste Mal auf Amy treffe.«
    Sam lachte in sich hinein. »Ich wette, sie ist sehr kämpferisch, wenn sie sich zum Kreuzzug aufmacht, hm?«
    »Das kannst du laut sagen«, sagte Andre emotionslos. »Sie wird sich aber beruhigen, wenn ich ihr

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