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Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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für den Schutzkeller und das letzte bleibt hier und sichtet Bänder.«
    »Bo, ich würde heute gerne mit Sam ein Team bilden«, meldete sich Amy. Sie lächelte Sam an. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, Sam. Ich hatte bisher keine die Gelegenheit, mit dir zu arbeiten.«
    Bo warf Sam einen schnellen, leicht panischen Blick zu. Sam erwiderte ihn nur eine Sekunde lang, bevor er sich zu Amy umdrehte. Sein Magen zog sich zusammen, während er sich fragte, was der tatsächliche Grund für ihr Anliegen war. Er warf ihr ein vermeintlich ruhiges Lächeln zu.
    »Klar, warum nicht«, stimmte Sam betont fröhlich zu. »Was nehmen wir?«
    »Ihr nehmt den Schutzkeller«, wies Bo sie an. »David und Andre, warum übernehmt ihr nicht die Sichtung der Bänder? Ihr seid darin besser als ich. Cecile, wir bekommen den Friedhof. Sind damit alle einverstanden?«
    Sam nickte, ebenso wie der Rest der Gruppe. Er sah Bo verstohlen aus dem Augenwinkel heraus an.
    »Komm schon, Sam.« Amy drückte ihm die Gerätschaften in die Hand. »Du machst die EMF- und Temperaturmessungen. Der Raum ist klein genug, dass wir genug Zeit für zwei Durchgänge haben sollten. Wir nehmen einfach die ganze Ausrüstung mit.«
    »Okay.« Sam nahm die kleine Stofftasche, die Amy ihm reichte, und packte den Audiorekorder und die Fotokamera hinein. Er folgte Amy zur Hintertür. Als er an Bo vorbei ging, strich er absichtlich mit seinem Arm an dessen entlang.
    Bo sah auf und ihre Blicke trafen sich. Für den Bruchteil einer Sekunde war Sam wie erstarrt. Er hatte das Gefühl, als würde er in bodenlose Tiefe blicken, direkt auf all die Angst, das Verlangen und die Einsamkeit in Bos Seele. Etwas in ihm zog sich schmerzhaft zusammen, als Bo seine Schutzwand wieder hochzog. Ohne innezuhalten und darüber nachzudenken, was er da tat, nahm Sam Bos Hand in seine und drückte seine Finger.
    Ich bin hier , versprach er lautlos und ließ den unausgesprochenen Schwur in seinen Augen leuchten.
    Ich weiß, dass du jemanden brauchst, Bo, und ich bin genau hier. Alles, was du tun musst, ist ein Wort zu sagen und ich gehöre dir.
    Bo sagte nichts, aber die Röte auf seinen Wangen sagte Sam alles, was er wissen musste. Er ließ Bos Hand los und schloss sich Amy im Foyer an. Sie gingen wortlos über die Sonnenterrasse und durch die Hintertür.
    Draußen angekommen, sah Amy sich um und runzelte die Stirn. »Liegt es an mir oder ist es ungewöhnlich ruhig hier draußen?«
    Sam leckte sich nervös über die Lippen. »Ich hab es auch schon bemerkt, als Bo und ich am Sonntag hier draußen waren. Es wird jeden Tag etwas stiller.«
    Amy sah zu ihm herüber. »Irgendeine Theorie über die Ursache?«
    Sam zuckte die Achseln. »Tiere nehmen potentielle Gefahren vor uns wahr. Vielleicht verschreckt sie das Ding .« Er blinzelte in den wolkenlosen Himmel hinauf. »Ich habe seit zwei Tagen keinen Vogel mehr gehört und kaum ein Insekt.«
    Amy kräuselte die Lippen. »Hm… Erinnere mich daran, das auf die Liste der ungewöhnlichen Sachen zu setzten.«
    »Klar.«
    Sie erreichten das untere Rundgewölbe des Schutzbunkers. Sam blickte nervös die engen, schmalen Treppenstufen hinunter in die tiefschwarze Dunkelheit.
    »Wir haben eine Taschenlampe, nicht wahr?«
    Amy nickte und löste einen kleinen, metallenen Gegenstand von ihrem Gürtel. »Na komm schon. Es geht abwärts.«
    Sam straffte die Schultern und folgte ihr in die kühle, klamme Dunkelheit. Währenddessen bereitete er sich mental auf die Konfrontation vor, die ihn mit Sicherheit erwartete.

Kapitel 14
    Der Schutzkeller war genauso dunkel, feucht und modrig, wie er vom oberen Treppenabsatz aus gewirkt hatte. Sam bewegte sich methodisch auf dem erdigen Boden vor und zurück und arbeitete sich dabei langsam zur hinteren Wand vor. Die EMF-Messungen waren hier sehr viel stabiler als im Haus. Neben ein paar einsamer Spinnweben fühlte er nichts außer der nervösen Aufregung angesichts der bevorstehenden Konfrontation mit Amy.
    Als er sie aber dabei beobachtete, wie sie ruhig ihrer Arbeit nachging und den Raum filmte, begann er seine Vorahnung ernsthaft zu hinterfragen. Bisher hatte Amy kein Wort gesagt, das nicht mit der Arbeit zu tun gehabt hatte. Sie verhielt sich auch nicht so, als würde etwas anderes als die Untersuchung ihre Gedanken beschäftigen. Sam konnte sich nicht entscheiden, ob er nun erleichtert oder besorgt sein sollte.
    Amy schaltete die Videokamera aus. »Okay, das war's mit den Videos. Ich gehe das Ganze noch mal mit dem

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