Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht

Sehnsucht

Titel: Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
Vom Netzwerk:
kam. »Ist er in der Lage, Fragen zu beantworten?« fragte er, als Sherry zu ihm aufsah.
    »Höchstwahrscheinlich«, antwortete Sherry barsch. »Aber er muss zuerst in die Notaufnahme und von einem Arzt untersucht werden, bevor Sie ihn länger vernehmen können.«
    Der Polizist runzelte die Stirn. »Na schön. Aber ein paar Fragen muss ich ihm jetzt gleich schon stellen.«
    Sherry stand auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Na dann los.«
    Der Polizist warf ihr einen wütenden Blick zu. Als klar wurde, dass sie sich nicht wegbewegen würde, seufzte er und ging neben Sam in die Hocke.
    »Ich bin Officer Titus«, sagte der Mann. Er zog ein kleines Notizbuch und einen Stift aus seiner Hemdtasche, dann deutete er über seine Schulter hinter sich. »Was zur Hölle ist hier passiert?«
    Sam sah zu Officer Titus auf und Resignation ließ ihn ruhiger werden. »Sie würden es mir sowieso nicht glauben, selbst wenn ich es ihnen erzähle.«
    Titus lächelte. »Lassen wir's drauf ankommen.«
    Sam erwiderte das Lächeln nicht. »Ich habe aus Versehen ein Monster aus einer anderen Dimension beschworen. Es hat sie umgebracht.«
    Wenn den Officer diese Aussage auch nur im Geringsten überrascht hatte, ließ er es sich nicht anmerken. Sein stechender Blick bohrte sich ungerührt weiter in Sams.
    »Sie haben das mitangesehen?«
    »Ja«, flüsterte Sam. »Es schnitt ihr das Bein ab und riss ihr dann die Kehle heraus.«
    »Er sagt die Wahrheit. Wir haben alle gesehen, wie das Ding sie getötet hat.«
    Sam sah in die Richtung, aus der Davids vor Trauer heisere Stimme herüberdrang. David stand ein paar Meter weit weg. Seine Augen waren rot und geschwollen und er hielt Ceciles Hand fest in seiner.
    Officer Titus warf ihm einen strengen Blick zu. »Das haben Sie bereits gesagt. Ich befrage gerade Mr. Raintree.«
    Cecile sah Sam mit so etwas wie Mitleid im Blick an. »Es war nicht Sams Schuld«, sagte sie sanft. »Wir haben es gerade erst herausgefunden. Wir waren nicht einmal sicher, ob er der Fokus war, bis das hier passiert ist.«
    Titus seufzte und drückte zwei Finger gegen seine Nasenwurzel. »Ma'am, das habe ich bereits gehört. Noch einmal ist es nicht notwendig. Wir werden in Kürze alle in die Stadt fahren, um die offiziellen Aussagen aufzunehmen. Dann können Sie dort dem Detective erklären, wovon Sie verdammt noch mal reden. Okay?«
    Cecile nickte abwesend. Ihr Blick wich nicht von Sam. Er wandte sich ab, da er sich ihrem Mitleid nicht stellen konnte, wo er doch ganz genau wusste, dass er Amy getötet hatte. So sicher, als hätte er es mit seinen eigenen Händen getan.
    »Na gut«, sagte Titus. Er stand auf und sah Sherry an. »Sie können ihn zum Krankenwagen bringen.«
    Er zeigte mit einem dicken Finger auf Sam. »Sobald die Ärzte Sie gehen lassen, rufen Sie das Polizeirevier in Gautier an. Fragen Sie nach Detective Paulson, damit Sie aufs Revier kommen und Ihre Aussagen machen können. «
    Sam nickte. In dem Moment stieß Andre ein Heulen aus, das einem den Magen umdrehte. Sam zog sich auf einen Ellbogen hoch, um etwas sehen zu können.
    Zwei weitere Sanitäter schoben eine mit Plastik bedeckte Trage durch die Tür. Niemand musste ihn darauf hinweisen, wessen Gestalt sich darunter abzeichnete.
    Bo kniete neben Andre auf dem Boden. Er hielt ihn fest und streichelte ihm den Rücken, während Andre weinte. Das Geräusch von Andres Trauer traf Sam wie ein Hammerschlag. Er rollte sich auf die Seite, weg von dem herzzerreißenden Bild, und ließ seinen Tränen freien Lauf.
    Sherry und ein weiterer Sanitäter halfen ihm auf eine Trage und schoben ihn durch die Vordertür in den Krankenwagen. Er blickte in den sternenbedeckten Himmel hinauf, beobachtete die roten, blinkenden Lichter und versuchte, den Klang von Amys Schreien zu vergessen.
    ***
    Zwölf Stunden später verließ Sam die Polizeistation von Gautier mit Detecive Paulons Handy- und Pagernummer auf einer Visitenkarte in seiner hinteren Hosentasche.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte missmutig auf den Beton unter seinen Füßen. In wenigen Minuten würde ein Polizist kommen und ihn zum Hotel bringen, in dem er und der Rest der Gruppe bleiben sollten, bis die Untersuchung von Amys Tod abgeschlossen war.
    Sam seufzte. Alles, was er besaß, befand sich in Oleander House. Der Detective hatte versprochen, ein paar Polizisten zu schicken, die sie zurück zum Haus begleiten würden, um ihre Sachen zu holen. Aber im Moment hatten sie nichts außer den

Weitere Kostenlose Bücher