Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sehnsucht der Unschuldigen

Sehnsucht der Unschuldigen

Titel: Sehnsucht der Unschuldigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hatte und verbrannte sich den Finger. »Du glaubst doch nicht etwa…« Er warf das Zündholz zu Boden und sprang auf. »Verflucht noch mal, Burke! Du kennst mich doch!«
    Burke wünschte sich, er hätte das Bier angenommen. Dann hätte er sich den bitteren Geschmack aus dem Mund spülen können. Tucker war sein bester Freund. Und ausgerechnet er stand unter Verdacht. »Das hat damit überhaupt nichts zu tun, versteh mich doch.«
    Panische Angst schnürte Tucker die Kehle zu. »Ach, komm mir doch nicht mit so einem Blödsinn!«
    »Es ist mein Job, Tucker. Ich muß es hinter mich bringen.«
    Obwohl es ihm von Herzen weh tat, zog Burke schließlich sein Notizbuch aus der Tasche. »Vor zwei Tagen hattest du in aller Öffentlichkeit einen Streit mit Edda Lou. Seitdem wird sie vermißt.«
    Tucker zündete ein weiteres Streichholz an. Diesmal hatte er auch an die Zigarette gedacht. Er sog den Rauch tief ein und ließ ihn langsam nach draußen strömen. »Was soll das denn? Willst du mir jetzt Handschellen anlegen und mir meine Rechte vorlesen oder was?«
    »Verflucht noch mal, Tucker! Ich habe mir gerade zwei geschlagene Stunden lang angeschaut, was der Mörder mit dem Mädchen angestellt hat. Wenn du mir Vorwürfe machen willst, such dir bitte einen anderen Zeitpunkt aus.«
    »Also gut, erledige deine dämliche Pflicht.«
    »Ich möchte wissen, ob du Edda nach der Szene im Restaurant gesehen hast oder mit ihr gesprochen hast.«
    »Bin ich nicht am Tag drauf zu dir ins Büro gekommen, um dir zu sagen, daß ich sie nirgendwo erreicht hatte?«
    »Wohin bist du nach eurem Streit gegangen?«
    »Ich bin zum…« Tucker wurde leichenblaß und verstummte.
    »Menschenskinder, ich bin zum Teich der McNairs gegangen.«
    Er führte die Zigarette an den Mund, hielt aber jäh inne. In seine Augen trat ein Funkeln. »Aber das hast du vorher schon gewußt, nicht wahr?«
    »Ja. Aber ich bin froh, daß du es mir von selber gesagt hast.«
    »Leck mich doch.«
    Burke packte ihn wütend vorne am Hemd. »Jetzt hör mir mal gut zu. Mir gefällt das genausowenig wie dir. Aber es ist meine Pflicht und ist nichts, aber absolut nichts im Vergleich zu dem, was das FBI mit dir anstellen wird. Wir haben hier drei tote Frauen. Sie wurden alle aufgeschlitzt wie Fische. Edda Lou hat dir in aller Öffentlichkeit gedroht, und keine zwei Tage später wird sie tot aufgefunden.«
    »Aber du weißt doch, daß ich Hunderte von Male am Teich war. Du übrigens auch. Und nur, weil ich mich über Edda Lou geärgert habe, bin ich noch lange kein Mörder. Was habe ich denn bei Arnette und Francie ausgefressen?«
    In Burkes Gesicht arbeitete es. »Du bist mit allen dreien ausgegangen.«
    Das saß. Benommen tastete Tucker sic h rückwärts zur Hängematte. »Mensch, Burke, das kannst du doch nicht glauben!«
    »Was ich glaube, hat damit nichts zu tun. Verstehst du nicht, ich muß dir diese Fragen stellen. Ich muß wissen, wo du vorgestern abend warst!«
    »Soll ich’s dir sagen? Er hat beim Kartenspielen sein letztes Hemd an mich verloren.« Josie war unbemerkt zu ihnen getreten. In ihren Augen lag ein eigenartig hartes Funkeln.
    »Verhörst du wirklich meinen Bruder, Burke? Ich muß schon sagen, du erstaunst mich.«
    »Es ist meine Pflicht, Josie.«
    »Dann tu sie auch gefälligst. Aber du suchst doch einen Frauenhasser. Was willst du da bei dem armen Tuck, wo du doch genau weißt, wie magisch ihn die Damen anziehen.«
    »Wolltest du nicht bei Caroline bleiben?« fragte Tucker.
    »Susie und Marvella sind auch noch gekommen«, meinte Josie achselzuckend. »Das waren mir dann doch zu viele Frauen auf einmal. Außerdem hat sie es sowieso recht gut verkraftet.
    Kann sein, daß dein Typ daheim verlangt wird, Burke. An deiner Stelle würde ich lieber darauf achten, daß deine Jungen nicht das Haus auf den Kopf stellen.«
    »Du hast mit Tucker Karten gespielt?« fragte Burke ohne auf den unverhohlenen Rauswurf zu achten.
    »Das ist in unserem Land doch noch kein Verbrechen, oder?«
    Josie nahm Tucker die Zigarette aus dem Mund und machte einen tiefen Zug. »Wir sind bis zwei, halb drei aufgeblieben.
    Tucker hat ein bißchen zuviel getrunken, und ich habe achtunddreißig Dollar gewonnen.«
    »Das ist gut!« rief Burke mit vor Erleichterung belegter Stimme. »Seid mir nicht böse, wenn ich euch befrage. Ich dachte mir nur, es würde euch leichter fallen, wenn ich euch verhöre und nicht das FBI.«
    »Tut es nicht.« Tucker stand auf. »Was wird nun aus ihr?«
    »Ich habe sie

Weitere Kostenlose Bücher