SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)
sich dann der Arbeit am Leserbrief.
***
Die Beine angezogen, die Arme darum geschlungen, die Stirn auf die Knie gebettet, saß Muriel auf dem Bett des Zimmers 708 und wartete. Die Augen hatte sie mit dem schwarzen Schal verbunden.
Alles fühlte sich seltsam an, was sowohl an der unbekannten Situation als auch an ihr selbst lag. Nervosität raste durch ihr Blut, trieb ihr Herz an und rauschte in ihren Ohren – so laut, dass sie befürchtete, andere wichtige Geräusche zu überhören. Sich nähernde Schritte beispielsweise oder das Klickern des Türschlosses, nachdem die Karte die elektronische Sicherung gelöst hatte. Doch bislang blieb alles, außer ihr selbst, still.
Muriel war nicht erregt. In manchen Sekunden stellte sich ihr sogar die Frage, was zum Teufel sie geritten hatte, hierher zu kommen. Was, wenn es doch der Blonde war, dem ihr kleines Abenteuer so gut gefallen hatte, dass er eine Wiederholung brauchte? Was, wenn es irgendjemand war, der von den beiden davon erfahren hatte? Beide Möglichkeiten waren gleichermaßen abschreckend.
Muriel hatte es immer gemocht, die Regeln und den Zeitpunkt bestimmen oder zumindest beeinflussen zu können. Dies hier gab ihr das Gefühl, eine Puppe zu sein, die an Fäden herumdirigiert wurde. Und das gefiel ihr nicht wirklich.
Ihre Hände tasteten bereits nach dem Knoten des Tuches, da hörte sie, wie die Tür geöffnete wurde. Als sich Schritte näherten, breitete sich eine leise Panik in ihr aus. Ihre Hände begannen zu zittern, weshalb sie den Knoten nicht aufbekam. Schon wollte Muriel das Tuch, wie es war, vom Kopf zerren, da spürte sie eine Hand auf ihrer.
»Schhh ...«, flüsterte jemand an ihr Ohr. »Es ist alles okay.«
Sie ließ die Hände sinken. Wie in einer Endlosschleife rotierten die geflüsterten Worte durch ihren Kopf. Muriel wünschte, sie wären nicht geflüstert, sondern gesprochen worden, denn dann hätte sie endlich sagen können, dass es Leander war – und niemand anders. Sie wollte, dass es Leander war.
Das Bett gab leicht nach, wahrscheinlich, weil er sich an ihre Seite setzte. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Wange, sein Kuss an ihrem Mundwinkel. Sollte er vorgehabt haben, sich weiter voranzuküssen und ganz auf ihren Lippen zu landen, so verhinderte Muriel dies, indem sie den Kopf zur Seite drehte. Doch sie streckte die Hand nach ihm aus, ertastete den Stoff eines Jacketts, dessen Knöpfe, ein Hemd darunter. Als ihre Hand nach oben wandern wollte, schloss er sie in seine und verschränkte seine Finger mit ihren.
»Zieh dich aus«, sagte Muriel leise.
Er ließ sie gehen und stand auf. Das Rascheln von Kleidung sagte ihr, dass er tat, worum sie ihn gebeten hatte.
Bald darauf kam er wieder zu ihr. Sie spürte seinen Mund auf ihrem Hals, auf der elektrisierenden Stelle unter ihrem Ohr, auf ihrem Schüsselbein. Kuss für Kuss wanderte er in die Kuhle daneben und weiter hinab. Warme Hände schlossen sich um ihre Brüste, kneteten sie sanft und rieben die Spitzen zwischen den Fingern. Indes legten sich Muriels Hände auf seinen Rücken und ertasteten die Kerbe seiner Wirbelsäule, die Muskeln unter glatter Haut. Wirbel für Wirbel glitten sie nach oben und streiften bald über die Halskette. Muriel zögerte, doch wagte es nicht, an ihr entlangzufahren, um den Anhänger zu suchen. Ohnehin wusste sie, dass er da war.
Ihre Brüste noch immer umschlossen haltend, ließ er den Job, den seine Finger bisher erledigt hatten, nun seine Lippen tun. Abwechselnd sogen sie zuerst den einen, dann den anderen Nippel ein. Als er auch die Zunge ins Spiel einbezog, beide Brustwarzen bespielte und leckte, bis sie hart wurden, legte Muriel sich zurück, zog ihn mit sich und vergrub ihre Finger in seinen Haaren. Sie waren dicht, nicht wirklich lang und nicht wirklich kurz – und Muriel ertappte sich dabei, sie sich dunkel vorzustellen und zerzaust.
Sie hob die Hüfte unter ihm an und spürte etwas Kühles auf ihrem Bauch. Wie auch der Mund des Mannes bewegte sich der Anhänger tiefer, lag irgendwann in ihrem Bauchnabel und sandte von dort aus ein Prickeln über ihre Haut. Als die sanften, beinahe zärtlich liebkosenden Lippen von ihrem Rippenbogen zu ihrem Bauch kamen, rutschte der Anhänger über ihren Venushügel und über ihre Scham. Muriel stieß ein Keuchen aus und vergrub die Finger abermals in seinem dichten Haarschopf.
Er ließ sich Zeit, verweilte lange auf ihrem Bauch, küsste ihre Hüften und legte seine Hände wieder auf ihre Brüste, um von dort
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