SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)
Rückruftaste, da kündigte der Türgong einen Besucher an. Wenig später stand Emma auf der Schwelle.
»Meine Güte, warum gehst du nicht ans Telefon?«, meckerte sie und ging an Muriel vorbei ins Wohnzimmer. In einer theatralischen Geste der Erleichterung plumpste sie auf die Couch. »Ich habe mir Sorgen gemacht!«
»Warum? Es ist alles in Ordnung. Wir sind gerade erst zurückgekommen.« Muriel wechselte in die Küche und schaltete den Wasserkocher ein. »Magst du einen Tee oder einen Latte?«
»Einen Latte.« Emma setzte sich auf. »Wie meinst du das, ihr seid gerade erst zurückgekommen? Euer Flug ging um acht Uhr heute Morgen.«
Muriel schaufelte das Pulver in zwei Gläser. »Der Flug hatte eine Stunde Verspätung.«
»Das wäre dann um neun. Jetzt ist es kurz nach sechs!«
Muriel fuhr herum. »Sag mal, warum führst du dich auf wie eine Glucke? Ich bin hier, mir geht’s gut. Den Grund, warum ich erst jetzt zu Hause bin, erfährst du auch ohne diese bohrenden Fragen. Also schalte einen Gang runter, mach dich locker und warte die Zeit ab!«
Während sie den Kaffee tranken, erzählte Muriel, wo sie bis jetzt gewesen war, was im Wesentlichen bewirkte, dass Emma einen Gang rauf statt runter schaltete. Sie sprang von der Couch auf, als hätte sie etwas gestochen und drehte Kreise durch die Wohnung. Irgendwann baute sie sich vor Muriel auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Du willst mir nicht erzählen, dass diese Entwicklung nicht absolut krass ist.«
»Krass, inwiefern?«, hakte Muriel nach. Sie hatte beschlossen, ihrer Freundin beim Ausfreaken zuzuschauen und ihren Kaffee nicht kalt werden zu lassen.
»Krass im Sinne von ... ungewöhnlich. Überraschend. Spektakulär. Sensationell. Das sind bahnbrechende Neuigkeiten!«
»Das klingt, als sei ich nicht nach New Orleans sondern zum Mars geflogen.« Muriel löffelte den Restschaum aus dem Glas, hielt jedoch in der Bewegung inne und warf Emma einen strengen Blick zu. »Ich gehe davon aus, dass diese bahnbrechenden Neuigkeiten unter uns bleiben und absolut kein Thema in der Redaktion sein werden!«
»Natürlich.« Emma setzte sich wieder und nahm ihr Glas. »Wieso beeindruckt dich das alles so gar nicht?«, fragte sie, statt endlich zu trinken.
»Du weißt doch«, entgegnete Muriel, kratzte das Glas weiter aus und leckte den Schaum vom Löffel. »Ich bin nicht leicht zu beeindrucken.«
Das war ja sowas von gelogen!
Wahrscheinlich hätte sie die Vogelscheuche ähnlich gut mimen können, gemessen an dem schauspielerischen Talent, mit dem sie gerade glänzte.
***
Wieder einmal schien es eine Nacht zu werden, die nicht enden wollte. Die Vorstellung, dass Leander der zweite Mann im Mandurah gewesen war, entsetzte Muriel nach wie vor. Doch der Gedanke besaß auch etwas seltsam Reizvolles. Und eben dieser Reiz war es, der sie vom Schlafen abhielt. Dachte sie jetzt an das Gefühl seiner Hände, die ihre Beine gehalten und für den anderen geöffnet hatten, erhielt ihre Nervosität einen regelrechten Schub und prickelte in Wellen durch ihren Bauch. So warm war die Haut gewesen, an die sie sich angeschmiegt hatte, so gut hatten sich die Muskeln unter ihren Berührungen angefühlt. So hart und heiß hatte die Erektion gegen ihren Rücken pulsiert.
Als passierte es wieder, empfand sie nach, wie ihre Finger über diesen festen, glatten Brustkorb gestrichen und das Kreuz ertastet hatten. Sie hatte fortfahren wollen, doch ihre Hand war zurückgeschoben worden. Sie hatte mehr gewollt von diesem Mann in jener Nacht, doch er hatte sie sanft auf dem Bett abgelegt und sich davongeschlichen.
Was wäre geschehen, hätte er das nicht getan?
Muriels Hand schien einen eigenen Willen zu bekommen. Unaufhaltbar wanderte sie unter der Bettdecke zu ihrem Schritt. Ein Finger schob sich in ihre Spalte, die feucht war, suchte und fand die kleine Perle. Die Berührung schickte einen Schauder durch Muriels Körper, der sie die Beine weiter öffnen ließ und ihre zweite Hand hinzubefahl.
Er hätte es tun sollen.
Er hätte die Benommenheit ihres Orgasmus ausnutzen und seine Position hinter ihr verlassen sollen – nicht um zu gehen, sondern um sich über sie zu schieben und seinen kühlen, grauen Blick in der Erwartung ihrer Reaktion über sie wandern zu lassen.
Er hätte ihre Überraschung mit einem leisen Lachen quittieren und ihren darauffolgenden Protest unterbinden sollen, indem er seinen Mund auf ihren presste, um ihre Lippen zuerst unnachgiebig und fordernd, schließlich
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