SehnSucht - Erotischer Roman: Erotischer Roman (German Edition)
überdimensionalen Flachbildschirm lief ein Porno – als bräuchte es einen solchen Stimmungsmacher noch. Nicht einer der Anwesenden sah den Film an. Sie alle waren miteinander beschäftigt, praktisch ineinander verhakt. Eine erste grobe Schätzung, die Muriel im Stillen abgab, belief sich über zwanzig Männer und Frauen, die sich da gegenseitig und wild durcheinander kleine und große Freuden und Qualen bereiteten.
Muriel sah lustverzerrte Gesichter, apathische Mienen, Münder, die Schreie formten, Schwänze lutschten, Spalten leckten. Nackte Männer- und Frauenkörper wälzten, räkelten und ritten sich in den Sesseln, auf der Couch, dem Boden oder irgendwo dazwischen und nahmen, was sich ihnen darbot. Zungen tauchten in rosa, vor Geilheit glänzende Pussys. Hände zwirbelten Nippel, massierten Haut, öffneten Beine. Pralle Erektionen wurden wahllos zwischen die nächstbesten Lippen geschoben, in einer Spalte oder einem Po versenkt.
Ganz gewiss konnte Muriel für sich ausschließen, dass sie spießig war, doch was sie hier sah, gefiel ihr nicht – und mit Sicherheit törnte es sie nicht an. Dass Leander nicht hier war, hatte sie bald mit einiger Erleichterung festgestellt und fragte sich nicht länger, ob er diese E-Mail versendet hatte.
Sie wandte sich ab, um zu verschwinden und prallte gegen jemanden, der wohl schon eine Weile hinter ihr gestanden hatte und ihr vage bekannt vorkam. Erst als er grinste, erkannte Muriel ihn als den Blondschopf der ersten Nacht im Mandurah und wollte nur noch schneller verschwinden. Als er ihr den Weg versperrte, wollte sie ihn am liebsten anrempeln und zur Seite stoßen, verschränkte jedoch wie zum Selbstschutz die Arme vor der Brust und betrachtete ihn abwartend.
»Ich hatte schon befürchtet, du würdest nicht mehr auftauchen«, sagte er und kam einen Schritt näher. Mit einem Finger strich er über Muriels Seite und ihren Arm.
Sie wischte seine Hand weg. »War ein Irrtum«, murmelte sie. »Das hier ist nicht so ganz mein Ding.«
»Nicht?« Abermals berührte er sie, setzte dort an, wo sie ihn abgeschüttelt hatte und ließ seinen Finger über ihren Oberarm wandern. »Das Codewort war doch eindeutig.«
»Möglicherweise hatte ich andere Gäste erwartet.«
Als er auch die zweite Hand hinzunahm, schloss Muriel seine Unterarme in einen festen Griff. »Ich kann es nicht ausstehen, so angetatscht zu werden.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Natürlich. Manche Dinge ändern sich. Zeig mir doch einfach, wie du es jetzt willst. So vielleicht?« Er wand sich ruck zuck aus ihrem Griff, packte sie und riss ihr die Jacke herunter. Bevor Muriel irgendwie reagieren konnte, stieß er sie nach hinten. Mit einem Aufschrei landete sie auf einem Sofa, neben einem anderen Mann, der, trotzdem er bereits von zwei Frauen verwöhnt wurde, noch eine Hand freihatte, um sie prompt in ihren Haaren zu vergraben. Der Blonde verschwendete keine Sekunde, stürzte sich auf sie und bedeckte ihren Hals mit Küssen, riss ihre Bluse auf und knetete ihre Brüste, die noch im BH steckten. Brodelnd vor Wut versuchte Muriel, ihn von sich zu schieben, stemmte die Hände gegen seine Schultern, zog die Beine unter ihm an und trat nach ihm, doch kam einfach nicht gegen ihn an und hatte bald das Gefühl, dass sie sich mit ihrer Gegenwehr nur selbst wehtat. Stück für Stück vereinnahmte er ihren Körper und zwang sich zwischen ihre Beine. Ihren nun auch lautstark geäußerten Protest würgte er mit einem Kuss ab, schob ihr die Zunge so tief in den Mund, dass sie, von Ekel getrieben, noch vehementer gegen ihn ankämpfte.
Was für Dritte aussah, wie ein zum Gesamtszenario passendes Rollenspiel eines spielerisch erotischen Kampfes, ließ Muriels Herz vor Angst laut in ihrer Brust hämmern. Es schlug noch verzweifelter, als sie spürte sie, wie der Blonde ihre Hose öffnete und eine Hand hineinschob. Sie knurrte unter dem andauernden widerlichen Kuss, schloss eine Hand um seinen Hals und drückte zu, womit sie zumindest ihren Mund befreien und wieder atmen konnte.
»Lass mich sofort gehen!«, keuchte sie und verpasste ihm einen Fausthieb, der ihn für einen Moment aus der Fassung brachte, dann aber lachte er wieder und schob seine Finger unter ihren Slip und in sie hinein – so hart, dass Muriel Tränen in die Augen traten.
»Nein, verdammt!«, schrie sie und wollte zum zweiten Hieb ausholen, da umschloss er ihr Handgelenk und hielt es über ihrem Kopf fest.
Ihr nächster Schrei brach ab, als er plötzlich von
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