Sehnsucht erwacht auf Mallorca
ihren dunklen Teint und die fast schwarzen Augen hervorhob. „Ich würde dich lieber allein sprechen, Alejandro“, erklärte sie mit einem abfälligen Blick in Brynnes Richtung.
Er verstärkte den Griff um Brynnes Arm, als er spürte, dass sie die Flucht ergreifen wollte. „Es gibt nichts zu sagen, was Brynne nicht hören könnte.“ Er hatte endgültig genug von den Intrigen dieser Frau.
Siegesgewiss blieb die Besucherin stehen. „Ich bin sicher, dass sich Miss Sullivan nicht für das interessiert, was wir beide uns zu sagen haben …“
„Im Gegenteil“, stieß er hervor. „Ich halte es für außerordentlich wichtig, dass sie alles hört, was ich dir zu sagen habe!“ Er sah, wie unbehaglich Brynne sich fühlte. Ihre blauen Augen flehten ihn an, sie gehen zu lassen.
Doch diesen Wunsch konnte er ihr nicht erfüllen. Es gab so vieles, was er ihr sagen wollte, ehe sie morgen abreiste, und so unerwünscht Antonias Auftauchen auch war, so half es ihm doch, einiges loszuwerden.
Er zog Brynne an seine Seite, ehe er sich wieder an Antonia wandte. Diese warf ihm bei dieser demonstrativ vertraulichen Geste einen fragenden Blick zu. „Ich hatte geschäftlich mit deinem Vater zu tun“, erklärte er kühl. „Das ist die einzige Verbindung zwischen uns“, fügte er ungehalten hinzu, als sie etwas einwerfen wollte. „Wir hatten nie eine Beziehung. Du bist für mich nicht mehr als die Tochter eines Geschäftspartners.“
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Brynne sich weit fort gewünscht, um nicht noch einmal zusehen zu müssen, wie vertraut Antonia und Alejandro miteinander umgingen. Doch die feste Entschlossenheit, mit der Alejandro darauf bestand, dass Antonia und er niemals mehr gewesen waren als flüchtige Bekannte, ließ sie ruhiger werde. Neugierig sah sie zu ihm hoch.
Er schenkte ihr ein rasches Lächeln, ehe er sich mit abweisendem Gesichtsausdruck wieder an die andere Frau wandte. „Doch meine Geschäftsbeziehung mit Felipe ist inzwischen beendet. Und zwar seitdem ich erfahren habe, dass du Brynne hier aufgesucht hast, während ich mit deinem Vater in Palma war, und ihr gesagt hast, sie sei hier nicht willkommen. Sprich englisch!“, fügte er scharf hinzu, als Antonia ihm auf Spanisch antwortete. „Ich möchte, dass Brynne genau weiß, was wir uns zu sagen haben.“
„Hat sie dir das erzählt?“, fragte Antonia. Sie lachte verächtlich auf. „Alejandro, ich versichere dir …“
„Es ist nicht nötig, dass du mir irgendetwas versicherst“, fiel er ihr ins Wort. „Ich habe mich bereits entschieden, wem von euch beiden ich glaube. Es ist Brynne.“
„Sie hat dich verhext!“ Mit wütendem Blick wandte sie sich an Brynne und starrte sie an. „Wahrscheinlich hat sie dich verführt, und …“
„Jetzt gehst du zu weit, Antonia!“
„Aber nur, weil ich mir Sorgen um dich mache, Alejandro.“ Antonias Stimme bekam einen heiseren Klang, als sie ihn anschaute. „Ich habe Miss Sullivan an jenem Tag nur vorgeschlagen, dass sie vielleicht abreisen sollte, weil sie nicht zu uns gehört …“
„Gott sei Dank ist sie nicht wie du!“, stieß er wütend hervor. „Verlass sofort mein Haus, Antonia“, fügte er hinzu. „Du wirst nicht noch einmal hierherkommen. Und du wirst auch nie mehr auf diese Weise mit Brynne sprechen!“
Brynne spürte, wie ihr ein eiskalter Schauder über den Rücken lief, als sie die Wut in seiner Stimme hörte. Sie sah, wie Antonia Roig erbleichte und wusste, dass sie die Unversöhnlichkeit ebenso herausgehört hatte.
Doch dieser Moment dauerte nicht lange. Herausfordernd reckte Antonia Roig das Kinn vor, und ihr Gesichtsausdruck wurde arrogant und verächtlich, als sie Alejandro und Brynne musterte. „Du bist ein Dummkopf, Alejandro“, erklärte sie von oben herab. „Mit den Geschäftsverbindungen meines Vaters und dem Vermögen, das ich eines Tages als sein einziges Kind erben werde, gäben wir beide ein eindrucksvolles Paar ab. Aber stattdessen ziehst du es vor, mit dieser … dieser …“
„Vorsicht, Antonia!“ Du sprichst von einer Frau, die ich sehr hoch achte, eine Frau, die absolut ehrlich und vertrauenswürdig ist. Eigenschaften, die dir offensichtlich vollkommen fremd sind!“
Brynne konnte Alejandro nur noch erstaunt anstarren, während Antonia auf dem Absatz kehrtmachte und mit langen Schritten davoneilte.
Alejandro hatte große Hochachtung vor ihr? Und er glaubte, sie sei ehrlich und vertrauenswürdig?
Doch warum hatte er auf ihrer Anwesenheit bei
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