Sehnsucht und Erfüllung
genug voneinander bekommen.
Hastig nahm er ein Folienpäckchen aus der Nachttischschublade und streifte sich leise fluchend, weil es nicht schnell genug ging, den Schutz über.
“Sieh mich an”, keuchte er.
Ihre Blicke trafen sich. Als er tief in sie eindrang, klammerte Kelly sich an ihn und hoffte inständig, dass das Gefühl, das sich in seinen Augen spiegelte, Liebe war.
Es musste einfach wahr sein. Denn es schien ihr unmöglich, zukünftig ohne Shane Night Wind zu leben. Er war der Mittelpunkt ihrer Welt geworden.
Kelly genoss die Wärme der aufs Bett scheinenden Morgensonne und strich dem neben ihr liegenden Shane das zerzauste Haar aus dem Gesicht.
Er blinzelte verschlafen. “Bitte sag, dass es noch nicht Zeit zum Aufstehen ist.”
Sie rutschte näher. Da sie bereits aufgestanden war, um Brianna zu stillen, hatte sie ein Nachthemd übergestreift. Shane dagegen war noch splitternackt. “Wie wär’s mit ‘fast’ Zeit?”
Er streckte sich. “Heißt das, es ist auch fast Zeit fürs Frühstück?”
Kelly ließ den Blick über seinen Körper wandern. Das Laken konnte nicht verbergen, dass er erregt war, auch wenn das morgens wohl die meisten Männer waren. “Über Frühstück ließe sich reden.” Sie wollte die Hand unters Laken schieben und ihn streicheln. Aber sie war nicht unbedingt auf Sex aus. Sie sehnte sich nach Vertrautheit, dem Gefühl, dass er zu ihr gehörte und sie ihn berühren konnte, wann immer ihr danach war. Sie wollte jeden Morgen neben ihm aufwachen, beobachten, wie er sich reckte und streckte, seine heisere Stimme hören.
“Wir können gemeinsam Frühstück machen. Du brauchst mich nicht zu bedienen.”
“Okay.”
Shane setzte sich auf. “Ich weiß nicht, wie du ohne Koffein munter wirst.”
Es ärgerte sie, dass sie noch keinen Kaffee aufgesetzt hatte. Shane trank jeden Morgen welchen, und sollten sie eines Tages zusammenleben, dann wäre es gut, wenn sie auf seine Gewohnheiten einging, damit er sich bei ihr zu Hause fühlte.
Kelly seufzte. Es war ihr absolut bewusst, dass ihre Situation nicht einfach war, und sie hatten jede Menge zu besprechen. Sie hatte ihren Wohnsitz immer noch in Ohio. Und dann war da natürlich Jason. Doch aus ihrer Sicht war Jason das kleinste Hindernis. Die Zeiten hatten sich geändert. Heutzutage heiratete man und ließ sich scheiden, hatte Kinder mit anderen Partnern.
Kelly betrachtete Shane. Liebte er sie? Bestimmt. Er war nicht der Typ Mann, der mit einer Frau ins Bett ging und ihr dann den Laufpass gab. Sie hatten keine Affäre. Es war mehr. Sehr viel mehr. Ihre Gefühle füreinander kamen von Herzen.
Als er sie anlächelte, ließ sein sexy Anblick sie wohlig erschauern. Warum konnte sie ihm nicht einfach sagen, dass sie ihn liebte? Spontan, statt erst lange darüber zu grübeln?
Weil er immer noch wie ein Traum für mich ist, dachte sie. Zu schön, um wahr zu sein.
Als sie ihm liebevoll über die von Bartstoppeln raue Wange strich, zog er ihre Hand an seine Lippen und küsste jeden Finger einzeln. Kelly lächelte. Sie gehörten zusammen. Jetzt und für immer.
“Wollen wir frühstücken?”
“Willst du vorher nicht Sonnenschein stillen?”
“Das habe ich schon. Sie war vor etwa einer Stunde wach.”
“Ach so.”
Seine Enttäuschung war ihm deutlich anzuhören. Aber es würde noch andere Gelegenheiten geben, ihr beim Stillen zuzusehen, sogar andere Kinder. Shane würde doch sicher noch mehr Kinder wollen, oder?
Er hob seine Jeans und Boxershorts vom Fußboden auf. “Kann ich nach dem Frühstücken deine Dusche benutzen?”
“Natürlich.” Als sie ihm beim Anziehen zusah, musste Kelly schlucken, denn sie begehrte ihn erneut. Vielleicht würde sie später zusammen mit ihm duschen, ihm unter dem warmen Wasserstrahl die Beine um die Hüften schlingen …
In der Küche füllte Shane sofort die Kaffeemaschine und stellte sie an, und Kelly schalt sich erneut, dass sie das vergessen hatte. “Wie wär’s mit einem Omelett?”
“Wunderbar. Ich bin gleich zurück.”
Bei seiner Rückkehr in die Küche küsste er sie zärtlich – und schmeckte nach Zimt.
“He, du hast mein Mundwasser benutzt”, sagte sie lachend.
“Weil ich meine Zahnbürste vergessen habe. Ich fürchte, ich habe keine Übung darin, mitten in der Nacht zu einer Frau ins Haus zu schleichen.”
Ja, und ich könnte mich daran gewöhnen, dachte Kelly. Aus einem Traum heraus leidenschaftlich geliebt zu werden und Alltägliches miteinander zu teilen.
Sie waren
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