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Sehnsucht und Erfüllung

Sehnsucht und Erfüllung

Titel: Sehnsucht und Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri Whitefeather
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Es klang keineswegs drohend oder feindselig.
    Kelly überkam ein seltsames Gefühl. Sie konnte zwar nicht zu Bono ins Gehege und ihn auch nicht berühren, und trotzdem schien er sie zu fragen, warum sie hergekommen war.
    Um dir zu sagen, dass ich Shane liebe, dachte sie spontan.
    Bono betrachtete sie eingehend mit seinem einen Auge. Nervös trat Kelly von einem Fuß auf den anderen. Das ist doch albern, schoss es ihr durch den Kopf, zu versuchen, mit einem Puma zu kommunizieren. Sie drehte sich zu Shane um, und in diesem Moment gab Bono erneut einen Laut von sich. Verblüfft sah sie ihn an.
    Diesmal hatte es ganz so geklungen, als wolle er ihr sagen, er wisse längst Bescheid.
    Das Spendenfest war in vollem Gange, vom Picknickplatz her duftete es appetitlich nach gegrilltem Fleisch. In einem Partyzelt war die Kunstausstellung untergebracht, und an einem Verkaufsstand lagen handgearbeitete Schmuckstücke aus. An anderen Ständen konnten sich Familien vergnügen wie auf einem Jahrmarkt. Eine Band spielte Countrymusic, und der Souvenirshop wurde rege besucht.
    Shane hätte sich kein besseres Ergebnis wünschen können. Freunde und Nachbarn unterstützten ihn, ebenso seine regelmäßigen Sponsoren und reichen Tierfreunde, deren Großzügigkeit dem Wildgehege zum Erfolg verhalf.
    Shane schob Brianna in ihrem Tragebeutel zurecht, damit ihr Köpfchen an seiner Brust ruhte. Er hatte angeboten, auf sie aufzupassen, da Kelly sich um die Kunstausstellung kümmerte, und nun spazierte er durchs Gehege, plauderte mit diesem oder jenem Besucher, ganz wie der perfekte Gastgeber, so schwer ihm diese Rolle auch immer noch fiel.
    Gerade als er liebevoll einen Arm um Brianna legte, kam Nelson Pickles, einer seiner Sponsoren, auf ihn zu. Der Millionär war eher wortkarg, und normalerweise schaute er bei Spendenfesten nur kurz vorbei und überwies ein paar Tage später eine größere Summe. Um Geld zu bitten, war Shane unangenehm, und Nelson verstand das anscheinend.
    Nachdem sie einander kurz begrüßt hatten und Shane Brianna vorgestellt hatte, erzählte Nelson, dass er ein Bild gekauft habe.
    “Wirklich?” Shane lehnte Brianna, die er zur Begrüßung aus ihrem Tragebeutel genommen hatte, an seine Schulter, sodass sie in die Runde sehen konnte. Sie krähte vergnügt, weil es ihr offenbar gefiel. “Freut mich zu hören. Es ist ja das erste Mal, dass wir hiesige Galerien in unser Fest mit einbeziehen, und wir wissen Ihre Unterstützung sehr zu schätzen.”
    Kaum hatte Nelson sich verabschiedet, um das Grillfleisch zu probieren, da kam Barry Hunt, der Betreiber der Tankstelle und des kleinen Supermarkts, zu ihnen herüber. Shane machte sich auf alle möglichen neugierigen Fragen gefasst.
    “Ist sie nicht ein süßer kleiner Käfer?” Barry grinste. “Natürlich sieht jeder, dass sie nicht von Ihnen ist, so rosig und blond wie sie ist.”
    Na wunderbar. Das hatte Shane gerade noch gefehlt, dass er wieder einmal daran erinnert wurde, dass Brianna nicht seine Tochter war. “Ich habe nie behauptet, dass sie mein Kind ist.”
    “Stimmt schon, aber alle in der Stadt wissen, dass Sie mit ihrer Mutter ausgehen.”
    Wenn alle es wussten, dann, weil Barry es herumerzählt hatte. Sanft strich Shane über Briannas Köpfchen. Allerdings hatte er Kelly zum Essen ausgeführt, sie auf der Straße geküsst, sie zu Dr. Lanigans Praxis gefahren. Und in einem kleinen Ort wie Duarte entging den Leuten nicht so schnell etwas. “Kelly ist eine gute Freundin.”
    “Wie kommt es, dass der Vater der Kleinen sich nicht blicken lässt? Ist er tot?”
    “Nein, er ist nur dämlich.”
    “Also, es ist wirklich nett von Ihnen, so in die Bresche zu springen.”
    “Kelly fährt nächste Woche nach Hause. Ich kann ihr nicht auf Dauer zur Seite stehen.”
    “Vielleicht sollten Sie es aber”, sagte der Alte, ehe er eine Bekannte erspähte. “Ah, da wartet jemand auf mich. Wir sehen uns später noch.”
    Wortlos schaute Shane ihm nach. Barry hatte gut reden. Als ob die Sache so einfach wäre.
    Als Shane auf Brianna hinunter sah, wurde es ihm schwer ums Herz. Sie fixierte ihn mit ihren strahlend blauen Augen. Dieses Baby, das den Sturm vertrieben hatte. “Du hast einen Daddy, Sonnenschein”, flüsterte er. “Und es ist nur fair, ihm eine Chance zu geben.”
    Auf dem Weg zum Ausstellungszelt nickte Shane seinen Gästen zu oder plauderte mit ihnen. Den höflichen Gastgeber zu spielen war nicht leicht, wo er doch ständig daran denken musste, dass er Kelly und

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