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Sehnsüchtig (German Edition)

Sehnsüchtig (German Edition)

Titel: Sehnsüchtig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Woodtli
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Schluss klopfte er ihm anerkennend auf die Schulter. „Das war toll. Bei euch haben ganz schön die Funken gesprüht.“
    Eliot blickt auf und sieht, dass der Mann im Spiegel die Stirn runzelt. Tun sie das?
    Die Fotos sahen auf jeden Fall gut aus. Die Chemie stimmt ja auch mit Alys. Und eine attraktive Frau ist sie auch. Es hat sich schon gut angefühlt. Zarte Haut unter seiner Hand. Fremde Haut. Die Art, wie sie ihn ansieht, mit diesen blauen Augen. Als hätte Marlen Recht . Als wäre sie in mich verliebt. Er weiss nicht, ob es stimmt. Es wäre besser, es wäre nicht so , wenn es auch schmeichelhaft wäre. Er drängt den Gedanken beiseite . Sie mag dich einfach. Und sie riecht lecker. Eine interessante Frau. Ruhig und ernsthaft und lieb. Wie Irina . Er hatte immer ruhige, eher introvertierte Frauen gemocht. Vielleicht, weil er selbst Temperament für zwei hat. Und doch hat Alys ihren eigenen Kopf, das hat er heute gemerkt, als sie sich hartnäckig geweigert hat, nur Unterwäsche zu tragen, was er verstehen kann, schliesslich könnten potentielle Kunden das Magazin lesen. Gleichzeitig fragt er sich, wie sie wohl ausgesehen hätte. Schwarze Spitze zu all der blassen Haut. Dass sie weich ist, weiss er ja.
    Plötzlich ist ihm warm. Er putzt sich die Zähne, aber das Prickeln auf der Haut ist immer noch da. Das Ziehen im Unterleib. Wohlvertraut. Es ist ja auch lange her. Er erinnert sich an das unerfreuliche Intermezzo vor drei Tagen. Irina und er haben immer noch nicht darüber geredet. Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Obwohl – nach Reden ist ihm eigentlich nicht zumute. Eher nach etwas anderem. Mal sehen, was Irina dazu sagt. Also rubbelt er sich halbherzig das Haar trocken und marschiert ins Wohnzimmer. Sie liegt auf dem Sofa und studiert die ‚Vogue’. Berufskrankheit. Er nimmt ihr das Heft aus den Fingern. Sie hebt eine Augenbraue. „Was willst du, Eli?“ Es klingt überrascht. Er stützt sich auf einen Arm und verschliesst ihren Mund mit seinem. Sie zögert, dann seufzt sie und macht die Augen zu. Er lässt sich aufs Sofa sinken, legt sich auf sie, stützt sich irgendwie ab, damit er sie nicht erdrückt. Sie rutscht unter ihm herum, eine Hand wühlt sich in sein immer noch nasses Haar. Dann murmelt sie etwas unter seinem Mund. Er unterbricht den Kuss und zieht mit seinem Daumen ihren Wangenknochen an. Dieses weiche Gesicht, diese blauen Augen. Diese tolle Frau. Meine Frau. „Du wolltest wissen, was ich will?“, murmelt er. „Dich“, fügt er hinzu.
    „Das merke ich“, sagt sie. Er küsst sie wieder und ihr Atem wird schneller. Er küsst ihren Hals, ihr Schlüsselbein. Hört sie keuchen. „Eli, warte ...“ Er schiebt seine Hand unter ihr Oberteil, studiert ihr Gesicht. Ich will nicht warten. Er drückt sein Becken stärker gegen ihres. Lass uns nicht warten. Wir haben lange genug gewartet.
    „Erinnerst du dich an Samstag?“, will sie wissen. Er lässt seinen Daumen über ihren Hüftknochen rutschen, immer wieder. „Ja“, erwidert er leise. Sie blickt zu ihm auf. Lust steht in ihren Augen. Aber auch Vorsicht. Sie sieht verletzt aus. Immer noch. Er streicht ihr eine kurze rote Strähne aus dem Gesicht. Sucht nach Worten. Ich will eigentlich nicht reden. „Es tut mir Leid.“
    „Es tut dir Leid?“, vergewissert sie sich. Er nickt. Hab mich wie ein Idiot verhalten. Das hat Marlen gesagt. Am Sonntag. Wahrscheinlich hat sie Recht. „Es kommt nicht wieder vor ... Versprochen“. Er hält ihren Blick fest. Sie hebt eine Augenbraue. „Gut“, sagt sie dann. Er presst seinen Mund wieder auf ihren. Und sie macht jetzt mit. Der Sex ist anders heute. Schnell und ein wenig hart. Sie sind beide ungeduldig. Als hätten sie wenig Zeit. Oder als wären sie ein bisschen verzweifelt.

 
    AUSGEBRANNT
     
    Sieben Wochen später
     
    „Rock’n’Roll-Star“, Januar-Ausgabe
     
    Rockstar wider Willen
    Shootingstar Eliot Wagner über Groupies, seine Abneigung gegen Homestories und den Song, der alles veränderte.
     
    Zuerst war Eliot Wagner für viele nur eine Stimme. Aber eine mit Wiedererkennungswert: dunkel, rau und ziemlich sexy. Zu hören im neuen Titelsong für die allabendliche und nicht totzukriegende Seifenoper ‚Sehnsüchtig’, den Wagner zur 500. Episode für die Serie geschrieben hatte.
    ‚Volltreffer Eliot Wagner’
    Der Song – ein Ohrwurm der hartnäckigen Sorte: Das ganze Land singt ‚Longingly’ mit, wenn das Signet über den heimischen Bildschirm flackert. Der Song

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