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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Miniweiher.«
    27
    »Und jetzt?« Ich greife nach Laureens Arm, zwinge sie, stehen zu bleiben.
    »Was, jetzt?«
    »Was machen wir jetzt?« Ich dämpfe meine Stimme. Es fehlt noch, dass die Zenger uns hört und eine Szene macht.
    »Wir überlegen uns irgendeinen Unsinn und lassen Sina damit ins Leere laufen. Sie wird am Ende glauben, dass Frederik einfach zu viele Thriller liest und fantasiert.«
    »Und wenn es mehrere solcher Zettel gibt?« Wie kann Laureen nur so gelassen bleiben? Wenn rauskommt, was wir mit Rik gemacht haben, sind wir dran. Schwere vorsätzliche Körperverletzung.
    »Bleib locker, ja?« Laureen verengt ihre Augen zu Schlitzen. Kein gutes Zeichen. Sie ist doch nicht so cool, wie sie vorgibt. Riks Notiz macht sie genauso nervös wie mich. Nur, dass sie das auf keinen Fall zugeben wird.
    »Angenommen, es gibt mehrere dieser Zettel, dann hat Sina uns gerade einen großen Gefallen getan.« Schon normalisieren Laureens Augen sich wieder und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. »Sie hat uns nicht bloß verraten, dass Rik Notizen gemacht hat, sondern sie hat uns auch gesagt, wo er sie versteckt hat. Und jetzt müssen wir sie nur noch suchen und vernichten.«
    Wie einfach Laureen sich immer alles vorstellt. Ich weiß genau, wie das aussieht, wenn wir suchen und vernichten. Laureen und Bessy denken sich was aus und ich erledige die Drecksarbeit. Aber nicht dieses Mal. Ich habe mehr als genug bewiesen, dass ich dazugehöre. Es reicht.
    »Und wie willst du das anstellen? In Riks Wohnung einbrechen?«
    »Vielleicht …« Als ziehe eine unsichtbare Hand an ihren Mundwinkeln, wird Laureens Lächeln breiter. »Wir könnten dort falsche Fährten legen und Sina völligen Schwachsinn verbreiten lassen. Wenn sie dann doch noch auf die Wahrheit stößt, glaubt ihr keiner mehr.«
    Ich starre Laureen an. Aus dem Klassenzimmer dringt Frau Zengers Stimme. Monoton. Einschläfernd. Aber ich bin hellwach. Laureens Plan könnte funktionieren … Ja, eigentlich ist es ein genialer Plan. Gefährlich, aber genial.
    »Und wenn Sina dieses Spielchen gerade mit uns spielt?«, fragt Bessy betont langsam. »Unterschätz sie nicht. Wir wissen nicht, was Rik ihr erzählt hat. Vielleicht versucht sie, uns in die Falle zu locken.«
    »Meinst du?«, fragt Laureen befremdet.
    »Ja.« Mit einer gezielten Bewegung verscheucht Bessy eine Fliege. »Meine ich.«
    Du uns? Eine Falle stellen? Bist du dazu in der Lage? Meine Gedanken überschlagen sich. Warst du uns immer einen Schritt voraus? Nein, unmöglich. Und doch … Hast nicht du versucht, mit mir Kontakt zu knüpfen? Schon bevor ich dich um Hilfe bei dem Referat gebeten habe? Jetzt erinnere ich mich. Du hasst Sturm und Drang. Das hast du im Unterricht gesagt, als die Themen ausgegeben wurden. Bevor Laureen und ich uns gemeldet haben. Warum also hast du ohne zu zögern eingewilligt und so getan, als ob du das Referat gern mit mir machen würdest? Und dann hast du diese Bemerkung fallen lassen. Wegen Rik. Wegen des Unfalls. Dass es kein Unfall gewesen sei. Auch eine Falle? Wolltest du sehen, wie ich darauf reagiere? Und als ich dich darauf angesprochen habe, in der Mail, hast du mir keine konkrete Antwort gegeben. Nur, dass du eine Theorie hast … Clever. Sehr clever. Du willst sehen, wie wir reagieren? Du willst uns überlisten?
    »Kann eine von euch sagen, ob das auf der Notiz wirklich Riks Handschrift war?«
    Ich zucke mit den Schultern. Woher soll ich Riks Handschrift kennen?
    »Nein«, sagt Bessy, »aber das dürfte nicht schwer sein. Wir müssen nur in seine Wohnung. Da gibt es hundertpro zig handschriftliche Sachen.«
    Ich nicke. Riks Wohnung. Es führt kein Weg daran vorbei.
    Aber wie zum Teufel sollen wir dort reinkommen?
    28
    Endlich ist die Stunde vorbei. Hastig packt Sina ihre Tasche und läuft zu dem kleinen Weiher im Südhof. Was wohl die anderen zu ihrem Plan sagen würden? Ein zufriedenes Lächeln huscht über ihr Gesicht. Es ist ein guter Plan. Einer, der funktionieren wird.
    Sie lässt sich auf einem der Felsblöcke nieder und verfolgt die trägen Schwimmbewegungen der wenigen noch lebenden Goldfische. Sollten sie ihr leidtun oder sollte sie die Fische um ihr unaufgeregtes Leben beneiden? Ein besonders kleines Exemplar schwimmt auf sie zu, schlägt dann mit der Schwanzflosse aus und dreht so hektisch ab, als hätte es etwas Grauenvolles entdeckt.
    »Ich hasse Mathe«, stöhnt Tabea und lässt sich neben ihr auf dem Felsblock nieder. »Infinitesimalrechnung! Wer braucht

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