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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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stellen sein Zimmer auf den Kopf.«
    »Das wird sein Mitbewohner kaum zulassen«, wendet Bessy ein.
    »Warum nicht? Es geht um Riks Haut. Wenn Sina recht hat mit ihrer Befürchtung und er in Gefahr ist, dann kann sein Freund wohl kaum etwas dagegen haben. Schließlich versuchen wir, Riks knackigen Hintern zu retten. Außer …« Als wolle sie die Spannung steigern, hält Laureen inne und lässt ihre bauchnabellange Kette durch die Finger gleiten. »Außer Rik hat die Notiz vor ihm versteckt. Wir sollten also vorsichtig sein mit dem, was wir ihm sagen.«
    Sina nickt bedächtig. »Ich denke, einen Versuch ist es wert. Ich habe seinen Mitbewohner schon kennengelernt. Er heißt Max. Letztes Mal hat er mich ohne Problem in Riks Zimmer gelassen. Allerdings sollten wir nicht zu viert dort auftauchen – das kommt sonst so überfallmäßig.«
    »Musstest du wieder Strafrunden laufen?« Ben sitzt auf der letzten Stufe der breiten Eingangstreppe der Sophie-Scholl-Grundschule und stochert mit einem abgelutschten Strohhalm im Splitt.
    »Nein«, sagt Sina und steigt von ihrem Fahrrad ab, »ich musste noch etwas erledigen. Tut mir leid.«
    »Am Donnerstag hast du mich auch warten lassen.« Ben wirft den Strohhalm auf den Boden und steht so unvermittelt auf, dass sein quadratischer Schulranzen wie ein Jo-Jo am Rücken auf und ab hüpft.
    »Mensch, Ben, ich tu, was ich kann, ja? Manchmal geht es eben nicht anders.«
    Beleidigt setzt Ben sich in Bewegung. »Ich kann auch alleine nach Hause gehen.«
    »Nein, das kannst du nicht.« Sina muss ihren Schritt beschleunigen, um mit ihm mitzuhalten. »Nächstes Schuljahr. Bis dahin gilt: Du wartest, bis ich komme. Egal, wie lange das dauert. Kapiert?«
    Anstelle einer Antwort reißt Ben einen langen Grashalm aus und lässt ihn über den Asphalt schleifen.
    »Kapiert?« Sina schiebt ihr Fahrrad neben ihm her.
    »Jaha.«
    »Gut.« Zielstrebig steuert Sina auf die Bushaltestelle zu. »Wir müssen die Lederjacke holen. Ich hab Mama eine SMS geschrieben, dass wir noch kurz bei Tabea vorbeischauen.«
    »Der Bus fährt aber in die Stadt.«
    »Ja, natürlich in die Stadt!« Sina verdreht die Augen. »Wir müssen zur Reinigung, schon vergessen?«
    »Mann«, mault Ben, »echt, erst zu spät und jetzt auch noch –«
    »Du kriegst ein Eis.«
    »Drei Kugeln!«
    »Eine«, antwortet Sina, lehnt ihr Rad an den Zaun und sperrt es ab. Ohne hochzusehen, fügt sie hinzu: »Keine Diskussion.«
    »Gibst du so schnell auf?« Die tiefe Stimme lässt Sina aufblicken. Neben ihr stellt Max einen Geigenkoffer auf dem Boden ab und grinst.
    »Da ist noch Spielraum drin«, sagt er augenzwinkernd zu Ben. »Ich würde es mit zwei Kugeln und einer Portion Sahne versuchen, dann könnt ihr euch immer noch auf zwei Kugeln ohne Sahne einigen.«
    »Danke, Max!«, ruft Ben freudestrahlend und stellt sich vor Sina. »Zwei Kugeln mit Sahne.«
    »Ihr … kennt … euch?«, stammelt Sina verwirrt.
    »Ich unterstütze die musische Förderung an Bens Schule. Als Viertklässler gehört er zu meinen Schäfchen. Ein begabtes Schäfchen.«
    »Määäh«, blökt Ben und lacht.
    »Er spielt beim Sommerfest das Schlagzeug. Er ist richtig gut.« Max klopft Ben auf die Schulter. »Dann bist du also seine tolle Schwester? Wie klein die Welt doch manchmal ist …«
    »Der Bus!«, ruft Ben aufgeregt.
    Sina schultert ihre Tasche und legt automatisch ihre Hand an Bens Schulranzen, als der Bus vor ihnen an die Haltestelle fährt.
    Als sei der Umweg über die Reinigung ein besonderes Vergnügen, hopst Ben vor ihr in den Bus und lässt sich auf den Sitz einer Vierergruppe fallen. »Was ist jetzt mit dem Eis?«
    Sina setzt sich neben ihn, Max nimmt gegenüber Platz.
    »Zwei Kugeln, Plagegeist. Und wenn du Sahne willst«, bemerkt sie mit einem giftigen Seitenblick auf Max, »kannst du ja ihn fragen, ob er dich einlädt.«
    »Lektion gelernt, Kumpel?« In Siegerpose hält Max seine rechte Hand hoch und Ben klatscht ab. Dann wendet Max sich an Sina. »Warst du schon im Krankenhaus? Oder lädst du Ben von dem Erlös meines CD-Players zum Eis ein?«
    »Sehr witzig«, brummt Sina, muss sich jedoch bei Bens verwirrtem Gesichtsausdruck ein Lachen verkneifen.
    »Was für ein Player? Woher kennst du Max überhaupt?«, fragt er Sina.
    »Deine Schwester hat meinem Freund Frederik CDs ins Krankenhaus gebracht«, antwortet Max. »Und meinen CD-Player. Musik als Therapie. Da siehst du mal wieder, wie wichtig Musik ist.«
    Sina beobachtet Max. Wenn er mit Ben

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