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Sei lieb und büße - Thriller

Sei lieb und büße - Thriller

Titel: Sei lieb und büße - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Frederik Mia betrogen hat?«
    Laureen lacht. »Ach, du bist ja süß. Du solltest dich mal sehen. Natürlich hat er Mia betrogen. Nach Strich und Faden. Von Anfang an.« Dann wird sie ernst. »Hör mal, Sina. Ich weiß, du bist in Rik verliebt, und auch wenn er nicht mein Typ ist, kann ich verstehen, warum Mädchen wie du und Tabea auf ihn abfahren. Aber er ist hinterhältig. Versteh das als gut gemeinte Warnung. Eine feste Freundin hat Rik noch nie von einem Quickie abgehalten. Er braucht diese Bestätigung wie andere ihren Kaffee zum Aufwachen.«
    Mit einem Mal ist Sinas Mund staubtrocken. Sie schluckt, versucht, Speichel zu produzieren, doch es wird nur schlimmer. Was will Rik von ihr? Ihre Bewunderung? Sich einmal darin suhlen wie ein Schwein und sie dann wegwerfen, so wie Laureens Mutter ihre Kette entsorgt hat? Hat sie auch Glück gehabt, wie Tabea? Hat Frederiks Unfall sie vor größerem Kummer bewahrt? Vor einer lieblosen Entjungferung durch Kranbachs größten Herzensbrecher? Vor der Gewissheit, ausgenutzt zu werden?
    »Deswegen finde ich auch diese Geschichte mit Riks angeblichem Rachefeldzug wegen Mias Selbstmord so albern«, fährt Laureen fort. »Im Ernst, mich würde es null wundern, wenn Mia sich wegen Rik umgebracht hat. So wie der sie behandelt hat! Warum sollte Rik ein Jahr nach ihrem Tod das alles wieder aufrollen? Was hat er dir denn darüber erzählt?«
    »M…m…mir?«, stottert Sina. »Wieso denn mir? Ich wusste ja nicht einmal, dass er eine Freundin hatte, die Mia hieß.«
    »Aber irgendwas hat er dir doch erzählt, oder? Dass er sich deswegen mit jemand treffen wollte«, bohrt Laureen nach.
    »Nein, nichts. Absolut gar nichts! Ich weiß nicht, mit wem er sich getroffen hat oder warum oder wo.«
    Laureen mustert sie so intensiv wie vorhin ihre Fingernägel und Sina spürt, wie sie errötet. Grundlos. Als wäre sie beim Lügen ertappt worden. Dabei hat sie nicht gelogen. Rik hat ihr nichts erzählt. Er wollte ihr etwas erzählen. Etwas Krasses. Etwas so Krasses, dass er dafür zum Schweigen gebracht wurde. Glaubt sie zumindest.
    »Na ja, egal. Ich muss noch mal weg«, sagt Laureen dann und erhebt sich. »Wir sehen uns also um acht im Glanzlicht.«
    »Um acht. Ich bin da.«
    Sie könnte heute Abend Tabeas Kiltmini anziehen. Damit würde sie ihr zeigen, dass sie sich darüber freut. Glanzlicht. Schon so oft ist sie an der Kneipe vorbeigegangen und hat die Programmaushänge studiert. Die einzige Kleinkunstbühne in Kranbach. Sechzig Sitzplätze, eine Bar, eine Bühne. Vor zwei Wochen hat sie sich vorgestellt, dass sie mit Frederik dorthin gehen würde. Erst ins Glanzlicht, dann ins Pepito am Ende der Fußgängerzone.
    Und jetzt? Will sie das noch? Nach allem, was Laureen über ihn erzählt hat? Viele Flirts, okay, aber seine Freundin am laufenden Band zu betrügen … Das ist inakzeptabel. Und wenn er sich geändert hat? Wenn Mias Tod ihn aufgeweckt hat? Wenn, wenn, wenn! Woher soll sie wissen, was er wirklich von ihr wollte?
    Sie wartet auf das Ziehen im Magen, das sich bei diesem Gedanken immer einstellt, doch es bleibt aus. Als wäre es ihr nicht mehr wichtig. Als wäre er ihr nicht mehr wichtig. Sie denkt an seinen Arm um ihre Hüfte, an seine Lippen auf ihrer Wange. Das Ziehen im Magen kommt zurück. Morgen wird sie ihn besuchen. Auch wenn sie nicht weiß, wie er zu ihr steht. Sie wird ihn nicht im Stich lassen. Nicht, solange er sich nicht verteidigen kann. Nicht, solange er sie noch braucht.
    In Gedanken versunken erreicht sie ihr Haus. Ob ihr Vater schon da ist? Mit Ben auf dem Bolzplatz? Er freut sich sicher, dass sie mit Laureen und Bessy ins Glanzlicht geht. Und danach ins Pepito. Zumindest wird sie das Tabea vorschlagen. Da will sie schon seit Wochen hin, aber eben nicht allein. Abtanzen und um zwölf soll ihr Vater sie abholen. Das macht er bestimmt.
    Fröhlich hüpft sie die Stufen zur Wohnung hoch und kramt den Schlüssel aus ihrer Tasche, als die Tür aufgerissen wird.
    »Wo hast du gesteckt?« Breitbeinig steht ihre Mutter in der Tür.
    »Ich war noch bei Laureen, wegen Bio.«
    »Bio?« Ihre Mutter tritt näher an sie heran. Die Wangen sind rot, die Haare verschwitzt. Sina weicht zurück.
    »Wir haben zusammen gelernt.«
    »Du solltest lieber Mathe büffeln. Zweimal null Punkte in zwei Wochen!«
    Verdammt. Sie ist beim Lehner gewesen. Sina macht einen weiteren Schritt zurück. Versucht, in die Wohnung zu spähen, Ausschau nach ihrem Vater zu halten.
    »Und, wann wolltest du es

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