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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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ihn empfand. Beherrschte er ihr Herz noch immer, oder war sie schlichtweg in sexueller Hinsicht von ihm abhängig?
    Wie so oft konnte sie diese Frage nicht beantworten.
    Noch lange, nachdem Carsten sich aus dem Staub gemacht hatte, harrte sie nachdenklich auf dem bequemen Bett aus und rieb sich die geröteten Handgelenke, die leichte Striemen aufwiesen. Der Anblick rief Unverständnis bei ihr hervor. Und als sie sich später in die luxuriöse Dusche schleppte, war sie nicht imstande, ihrem Spiegelbild in die Augen zu schauen.

 
Kapitel 8
     
    „Auf was haben Sie denn Appetit, Jana?“, erkundigte sich Simon am Abend gentlemanlike, nachdem sie ihre Zimmertür geöffnet hatte.
    Sie atmete erleichtert auf. Nichts deutete darauf hin, dass er ihr die Geschehnisse des Vortags nachtrug. Hervorragend! Nun musste sie nur noch sein Vertrauen zurückgewinnen, ihn entweder durch Provokation aus der Reserve locken oder ihn dazu bewegen, sich erneut in die Rechner des BSC einzuloggen.
    Nichts leichter als das. Einen aufgebrachten Alligator zu streicheln, wäre ein Klacks dagegen.
    „Ach, das ist mir schnuppe. Ich esse ohnehin meistens nur Salat. Ich habe es nicht so mit Fleisch.“
    „Nun, das ist unschwer zu erkennen.“ Er ließ seine Blicke gemächlich an ihrem gertenschlanken Körper hinabgleiten, bevor er sich verschmitzt grinsend wieder ihrem Gesicht zuwandte. „Aber Sie haben Glück. Ich bin auch nicht so auf tote Tiere erpicht. Im Gegensatz zu meinem Bruder, der würde einen Mord für eine Schweinshaxe oder ein Schnitzel begehen.“
    Er fuhr sich nachdenklich mit der Hand durch die dunklen Locken. „Gehen wir doch zu Fuß!“, schlug er wie aus heiterem Himmel vor. „Ein Stück entfernt befindet sich ein netter Biergarten. Da gibt es leckere Salate.“
    Jana nahm ihn unauffällig in Augenschein, als sie nach ihrer Handtasche griff. Ganz in Schwarz gekleidet wirkte er wie der Revolverheld eines alten Western, fehlten nur der Cowboyhut und die Knarre. Die oberen Knöpfe des Hemdes hatte er aufgeknöpft, und ihr Blick fiel auf den Ansatz einer gänzlich unbehaarten Brust. Auch an seinem Kinn konnte sie nicht den Hauch eines Bartschattens ausmachen. Ob er einer dieser Männer war, die sich unentwegt jedes Haar vom Körper rasierten? Was nicht im Entferntesten zu dem Bild eines Computerfreaks passte. Denn jene Zeitgenossen standen im Normalfall mit Hygiene, Klamotten und einem gepflegten Äußeren auf Kriegsfuß.
    Gedankenverloren schloss sie die Zimmertür hinter sich. Dann entfuhr ihr ein überraschter Schrei. Mit einem flinken Schritt zur Seite entkam sie gerade noch dem wild gewordenen Staubsauger, der führerlos auf sie zuraste.
    „Simon, was ist denn in den gefahren?“, quiekte sie voller Entsetzen.
    Simon lächelte sie schelmisch an, während die Maschine am Ende des Ganges geschickt wendete und abermals auf sie zusteuerte.
    Schon wollte Jana sich durch einen weiteren Sprung in Sicherheit bringen, als ihr Begleiter sie an den Oberarmen packte. „Halt, warten Sie! Er wird ausweichen.“
    Und tatsächlich, etwa einen halben Meter von ihnen entfernt bremste der Staubsauger ruckartig ab und schlug einen Bogen um sie.
    „Sehen Sie!“, konstatierte Simon mit einem Anflug von Stolz in der Stimme. „Cool, oder? Vorhin habe ich im Gang Kekskrümel entdeckt. Und natürlich hat das Zimmermädchen bereits Feierabend. Aber so fällt das alles nicht mehr ins Gewicht“, schwärmte er enthusiastisch.
    Janas Augen weiteten sich ungläubig. Er führte sich auf wie ein kleiner Junge, der sein erstes ferngesteuertes Auto unter dem Weihnachtsbaum gefunden hatte.
    „ Sie haben ihm das beigebracht?“
    Simon nickte. „Ja, ich liebe es, Elektrogeräte zu modifizieren. Auch wenn ich Valerie damit ab und an in den Wahnsinn treibe.“ Er gluckste leise. „Wobei ich nicht nachvollziehen kann, was ihr Problem ist. Das Personal kann sich das leidige Staubsaugen sparen, die Minibars rollen eigenständig in die Küche und ordern Nachschub, und die Eingangstüren verriegeln sich automatisch, falls sich ein suspekter oder angetrunkener Gast nähern sollte. Ach ja, und der Fahrstuhl passt seine Geschwindigkeit der Konstitution der Gäste an. Wenn ich bleiben sollte, gewinnt Valerie noch einen Innovationspreis.“
    „Sie wollen weg?“
    Simon zuckte mit den Schultern. „Ich kann ja wohl nicht ewig hier im Hotel herumlungern. Aber kommen Sie jetzt, ich habe einen Bärenhunger.“
    Mit diesen Worten schlenderte er gut gelaunt auf den

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