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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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die nassen Haare. „Günter hat ausgeplaudert, dass dich irgendwelche Männer abgeführt hätten. Was hast du nur verbrochen?“, erkundigte sie sich mit gemischten Gefühlen. Vielleicht hatte sich ja doch alles als riesengroßer Irrtum erwiesen.
    Er nickte. „Ja, das entspricht leider der Wahrheit. Aber ich konnte fliehen. Daher stehe ich ein wenig unter Druck und …“
    „Du bist geflüchtet?“, fiel sie ihm hysterisch ins Wort. „Großer Gott, Simon! Du musst auf der Stelle von hier verschwinden. Los! Schnell!“
    Befremdet blicke er sie an. „Aber warum denn? Wer sollte mich denn bei dir vermuten?“
    „Simon, vertrau mir einfach. Bitte, geh!“
    Er schluckte vernehmlich, bewegte sich aber keinen Millimeter. „Nicht, bevor ich mit dir geredet habe.“
    „Okay, meinetwegen. Aber nicht hier. Weißt du, wo der Britzer Garten ist? Das ist ganz in der Nähe. Es ist leicht zu Fuß erreichbar. Wir treffen uns am Haupteingang.“ Sie linste auf ihre Armbanduhr. „Sagen wir in einer Stunde. Und gib Acht, dass dir niemand folgt.“
    Er stierte sie immer noch völlig verständnislos ob ihrer plötzlichen Panik an.
    „Bitte, Simon, vertrau mir“, flüsterte sie, dann schob sie ihn mit Gewalt zur Tür hinaus und schlug sie ihm vor der Nase zu.
     
    Eine Stunde später hockte Simon neben der Frau seiner Träume auf einer Bank in einem parkähnlichen Garten, umgeben von hoheitsvollen Rosen. Ein süßlicher Blütenduft umhüllte sie. Die Luft war erfüllt von dem satten Brummen betriebsamer Bienen. Doch die Friedfertigkeit des Parks stand im krassen Gegensatz zu der Unruhe, die in seinem Inneren tobte.
    Er ließ den Blick über Janas verwuscheltes Haar, ihre großen Augen und die vollen Lippen gleiten, die sie aller Hektik zum Trotz mit einem herrlichen Rotton belegt hatte, und am liebsten hätte er sie auf der Stelle in die Arme gerissen und geküsst, bis sie nicht mehr geradeaus denken konnte. Doch ihre seltsame Reaktion, verbunden mit der Nervosität, die sie umgab wie eine bedrohliche Wolke, ließ ihn davon Abstand nehmen.
    So fing er lediglich ihre Hände ein, die sie ihm bereitwillig überließ. „Jana, ich muss dir etwas gestehen. Du bist nicht die Einzige, die sich nicht hat in die Karten schauen lassen. Mich umgeben auch ein paar Geheimnisse. Nichts Schlimmes, eher ein wenig bizarr. Und aus diesem Grunde sind wohl einige Leute hinter mir her.“ Er fischte ihr eine Haarsträhne von der Wange, die der Wind ihr ins Gesicht gepustet hatte, und klemmte sie ihr zärtlich hinters Ohr.
    Nervös biss sie auf ihrer Lippe herum. „Darf ich wissen, von was für Geheimnissen du sprichst?“
    „Jana, vertraust du mir?“
    Sie nickte, wenn auch zögerlich.
    „Gut. Ich nehme das mal als ein Ja. Ich bin außerstande, dir das jetzt so auf die Schnelle zu erklären. Aber mit der Zeit wirst du verstehen. Und glaube mir, du hast nichts zu befürchten.“ Seine Augen trafen die ihren. „Süße, ich werde mich an einen wundervollen, friedfertigen Ort zurückziehen, an dem Terrorismus, Gewalt, Hass und Kriege gänzlich unbekannt sind.“ Er atmete tief durch und nahm all seinen Mut zusammen. „Ich hoffe, ich mache mich jetzt nicht völlig zum Idioten, aber ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du mich begleiten würdest. Denn ich befürchte, ich habe mich Hals über Kopf in dich verliebt.“
    Jana fiel die Kinnlade herunter.
    Zärtlich klappte er sie ihr wieder zu und strich mit dem Daumen über ihre vollen Lippen. Sie wirkte schockgefrostet, während Ungläubigkeit ihren Gesichtsausdruck dominierte. Mehrmals öffnete sie den Mund, unternahm den Versuch, etwas von sich zu geben, schloss ihn jedoch jedes Mal wortlos wieder. Ihr Sprachvermögen schien abhandengekommen zu sein.
    Er lächelte. „Jetzt ist dir das Herz wohl in die Hose gerutscht?“
    Sie nickte. „Wie bist du eigentlich so rasch hierhergekommen?“, erkundigte sie sich, als sie die Sprache endlich wiedergefunden hatte.
    Nun, das war nicht gerade die Antwort, die er hatte hören wollen. „Äh … ge … also, ich meine geflogen“, bekam er im letzten Moment die Kurve, schließlich konnte er nicht derart mit der Tür ins Haus fallen. Er musste sie langsam auf seine Herkunft vorbereiten.
    „Ich denke, du steigst im Normalfall in kein Flugzeug? War das mit deinem Magen auch eine Lüge?“
    Er schüttelte fieberhaft den Kopf. „Nein, das stimmt leider. Aber da ich so schnell wie eben möglich zu dir wollte, habe ich diese Tortur in Kauf genommen. Ich

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