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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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wohingegen er sich weiterhin mit faustdicken Lügen umgab. Wenn das mal gut ging! „Ist dieser Carsten wirklich dein Ex, oder bist du noch mit ihm zusammen?“
    „Wir sind schon lange getrennt, nur lässt er mich nicht in Frieden. Er lässt keine Gelegenheit ungenutzt, mich in sein Bett zu zerren. Das wirft mich jedes Mal völlig aus der Bahn. Und ich weiß dann nie, ob ich nicht doch noch etwas für ihn empfinde. Kannst du das nachvollziehen?“
    „Nicht wirklich. Nun komme ich aber tatsächlich zu meiner allerletzten Frage. Wer hat mich gestern Abend geküsst, die abgebrühte Agentin Iwanow - oder eine heißblütige Frau namens Jana?“
    Kurz weiteten sich ihre Augen vor Überraschung, bevor sie einen Ast neben seinem Kopf taxierte. „Die Agentin hätte dich nicht geküsst. Du hattest den Köder längst geschluckt, den sie ausgelegt hatte. Es gab keinen Grund mehr für gezielten Körpereinsatz.“
    Simon nickte wissend. „Jana, ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich dir diesen Verrat jemals vergeben kann. Obwohl mir klar ist, dass ich Trottel diese Lawine ins Rollen gebracht habe und du nur deinen Job gemacht hast. Aber mal angenommen, ich würde dir verzeihen, könntest du dir dann eine gemeinsame Zukunft mit mir vorstellen?“
    Jana starrte ihn nachdenklich an. Wollte er ihr wirklich noch eine Chance geben, nachdem sie ihm so schamlos in den Rücken gefallen war? Was sollte sie ihm nur antworten? Ihre Gedanken wanderten zu dem Video der Frau, das sie in seinem Rucksack entdeckt hatte. „Simon, ich habe dich schon einmal gefragt. Bitte sag mir die Wahrheit. Gibt es in deinem Leben eine andere Frau?“
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Du hast ja keine Ahnung, wie es wirklich um mein Leben bestellt ist. Aber glaubst du im Ernst, ich würde eine Zukunft mit dir ins Auge fassen, wenn da eine andere wäre?“
    Sie erwog kurz, den Stier bei den Hörnern zu packen und ihn direkt nach dem Video zu fragen, entschied sich aber, ihn nicht mit weiterer Munition zu füttern. „Simon, ich bin momentan furchtbar durch den Wind. Carsten ist mir damals heftig in den Rücken gefallen, und seitdem ist mein Vertrauen in die Männerwelt am Nullpunkt angelangt. Falls ich irgendwann aus diesem Wechselbad der Gefühle herauskommen sollte, wie kann ich dich erreichen?“
    „Am besten über Valerie oder Rafael. Du weißt ja, wo du die beiden findest. Leb wohl, Jana.“ Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt.
    Die Erkenntnis, dass sein Verschwinden dieses Mal endgültig sein würde, traf sie wie ein Schlag auf den Hinterkopf. Hastig sprang sie auf. „Halt, warte!“, jaulte sie voller Verzweiflung und hetzte hinter ihm her, als wäre ihr eine Horde Höllenhunde auf den Fersen.
    Erstaunt hielt er inne und wirbelte herum, sodass sie auf ihn auflief. Sie schwankte leicht und wäre bäuchlings hingeschlagen, hätte er sie nicht an den Schultern gepackt. Halt suchend stützte sie sich mit beiden Händen an seiner Brust ab. Sie spürte seine starken Arme und harten Muskeln, die sich unter ihrer Berührung anspannten, und musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuseufzen. Einmal mehr versank sie in dem tiefen Blau seiner Augen, und alles um sie herum verschwamm. „Es war Tristan“, murmelte sie kleinlaut.
    Simons Lider flatterten irritiert. „Tristan?“
    „Er war der Auslöser. Bevor ich ihn zu Gesicht bekommen habe, war ich innerlich total zerrissen. Doch dann konnte ich meine Augen nicht länger vor der Realität verschließen. Warum hast du das getan?“, quiekte sie verzweifelt. „Warum hast du in jedem Programm einen roten Pandabären installiert? Vor allem, wo er doch eher braun ist.“
    Seine Hände rutschten von ihren Oberarmen und legten sich wie selbstverständlich auf ihre Hüften. „Puh!“ Er stieß hörbar die Luft aus. „Schwierige Frage. Selbstbestätigung, ein Spiel … Übermut. Ansonsten hätten eure ach so cleveren Geheimdienste niemals begriffen, wie angreifbar ihre Systeme sind. Du weißt doch, ich liebe Spiele.“
    „Mit mir hast du auch gespielt. Du warst die ganze Zeit darüber im Bilde, dass ich dich nach Strich und Faden belogen habe, und hast nicht ein Sterbenswörtchen gesagt.“
    Mit einem unterdrückten Schmunzeln blickte er sie an. „Stimmt, aber letztendlich habe ich meinen Meister gefunden. Der Oscar für die beste schauspielerische Leistung geht eindeutig an dich. Das war wirklich ganz großes Kino. Wer hat dir eigentlich beigebracht, auf Kommando zu heulen?“
    „Och, Simon,

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