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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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eventuell angefasst hatte, erneut ein Schauer über den Rücken lief.
    Simon schien von ihren verqueren Gedankengängen nicht das Geringste zu ahnen, denn er quasselte unbeirrt weiter: „Er hat sich rührend um dich gekümmert.“
    Pfui Teufel! Sie hatte es geahnt.
    „Anscheinend hast du vor lauter Schreck das Atmen vergessen, als wir dich zum Beamen in den Raumanzug gestopft haben. Amadeus hat dich mit Sauerstoff kuriert.“ Simon schluckte lautstark. „Jana, ich kann nur erneut beteuern, wie leid mir das alles tut. Ich hätte dich gerne Schritt für Schritt auf meine Herkunft vorbereitet.“
    „Beamen …?“, stotterte Jana ungläubig und stellte sich die Frage, ob sie verlernt hatte, in ganzen Sätzen zu sprechen.
    Mit schmerzverzerrter Miene, eine Hand auf den Rücken gepresst, erhob sich da einer der Regierungsräte, schlurfte in gebückter Haltung auf sie zu und streckte ihr die andere Hand entgegen. Und mit dem von Falten überzogenen Gesicht wirkte der Alte wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Er bewegte die Lippen, und heraus kam diese nicht nachvollziehbare Sprache, die sie augenblicklich wieder an ein Unterseeboot erinnerte. Verängstigt fuhr sie herum. „Simon, sind wir unter dem Meer?“
    Simon zog verblüfft die Augenbrauen hoch. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Wir sind auf Siria, einem Planeten, im Weltall.“
    „Ich meine, wegen dieser Geräusche.“
    Simon lachte. „Das ist unsere Sprache. Du liegst richtig, sie erinnert ein bisschen an Wale oder Delfine, doch das ist reiner Zufall. Falls du dich entscheiden solltest hierzubleiben, erhältst du eine Hypnoseschulung, dann kannst du in null Komma nichts mit uns kommunizieren. Aber nun begrüße bitte Zacharias, sonst ist er beleidigt“, raunte er ihr mit einem Augenzwinkern zu.
    Zaghaft ergriff sie die Hand des alten Mannes, die einer Klaue ähnelte – darauf gefasst von Ekel geschüttelt zu werden. Doch in dem Moment, als ihre Finger mit den seinen in Berührung kamen, schien ein gigantischer Energiestrom durch ihren Körper zu fließen. Als hätte sie eine Starkstromleitung berührt, zuckte sie abrupt zurück.
    Das kleine Männlein grinste verhalten und streckte ihr weiterhin hartnackig seine Griffel entgegen. Vorsichtig tastete sie erneut danach. Mit einer Kraft, die man dem Opa keinesfalls zugetraut hätte, hielt dieser nun ihre Hand fest. Und schon Sekunden später flutete ein beruhigendes Gefühl durch ihren Körper.
    Simon wechselte noch ein paar für Jana unverständliche Worte mit den drei Alten, bevor er sie sanft aus dem Raum schob und in ein endloses Gewirr von Korridoren zog. Wie durch einen Schleier nahm sie den gespenstischen Widerhall ihrer Schritte wahr. Grundgütiger, passierte das alles wirklich? War sie tatsächlich auf einem fremden Planeten?
    „Ich bringe dich jetzt in Rafaels Haus, damit du ein wenig durchatmen kannst. Und dann erkläre ich dir in Ruhe, was es mit Siria auf sich hat“, informierte Simon sie, während er sie in einen Glaskasten schubste, der Ähnlichkeiten mit einem Fahrstuhl aufwies. „Du musst jetzt tapfer sein. Siria gleicht in nichts der Erde. Die Sonnen sind bereits aufgegangen, somit ist die Atmosphäre mächtig aufgeheizt. Ich hoffe, du verträgst Hitze. Valerie hat damit gewaltige Probleme. Sie benötigt bei jedem Besuch ein paar Tage, um sich zu akklimatisieren.“
    Sein Blick traf den ihren. „Wir bewegen uns hier grundsätzlich mit Atmosphärengleitern fort, aber da mein Magen die handelsübliche Geschwindigkeit nicht zulässt, werden wir eher im Schneckentempo vor uns hinkriechen. Und keine Bange, Zacharias hat dir zusätzliche Energie gegeben, die müsste dich die nächsten Stunden über Wasser halten.“
    Sie war versucht, diese Offenbarung zu hinterfragen, doch in diesem Moment erreichten sie eine Halle, in der Hunderte von kleinen Gefährten begierig auf ihren Einsatz warteten. Der Schock ließ sie erstarren. Ach du liebe Güte! Sie betrat gerade den Todesstern aus Star Wars. Der Anflug von Panik, der sie erschütterte, legte sogar kurzzeitig Zacharias’ Energieschub lahm.
    Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und räusperte sich mehrmals. „Simon, ich habe solche Angst“, flüsterte sie mit zittriger Stimme.
    Auf der Stelle bremste er ab und schloss sie in die Arme. Sie sank gegen seine breite Brust, während er ihr beruhigend übers Haar strich. „Du und Angst? Ich kann es kaum glauben. Jana, es gibt keinen friedlicheren Ort als Siria.“
    Dann hatte

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