Sei mein Stern
bist! Keine Bewegung!“
Dieser jedoch schob lässig die Daumen in die Taschen seiner Jeans und verzog gelangweilt das Gesicht. „Jana, nun mach doch nicht so einen Aufstand. Schau dir Siria doch erst mal an. Dann liegt die Entscheidung über deine Zukunft ganz bei dir.“
„Nun mach schon, gib mir den Schlüssel!“, quiekte sie hysterisch. „Zwingt mich nicht, euch abzuknallen.“ Wild fuchtelte sie mit der Waffe herum.
„Den Zahn muss ich dir leider ziehen. Deine Pistole hat Ladehemmung“, bemerkte Rafael trocken.
Ihre Blicke flitzten zwischen den beiden Männern und der Pistole hin und her. Sie hob sie in die Luft und drückte ab. Und schloss entsetzt die Augen, als der Waffe nur ein spöttisches Klicken entfuhr. Frustriert feuerte sie die Knarre zu Boden, drehte sich um und sprintete in Richtung Wald, als wäre Satan persönlich hinter ihr her. Doch es war nur Simon, und der hatte sie binnen Sekunden eingeholt. Soviel zum Thema „kein guter Sportler“. Er schlang ihr einen Arm um die Taille und zog sie an sich.
„Schätzchen, beruhige dich doch“, flüsterte er. „Rafael und ich können keiner Fliege etwas zuleide tun. Das ist nur der erste Schock. Komm, zieh den Raumanzug an. Wir werden in zehn Minuten geholt. Wenn wir den Zeitplan jetzt über den Haufen werfen, müssen wir zwei Tage auf die richtige Planetenkonstellation warten. Daher die Hektik.“
Doch ihr Überlebenswille war ungebrochen. Mit einem heftigen Karateschlag streckte sie Simon zu Boden und flüchtete erneut. Genauso rasch hatte dieser sich jedoch aufgerappelt und sie abermals eingefangen, und dieses Mal packte er so unerbittlich zu, dass jeder Widerstand zwecklos war. Er warf sie sich mit Leichtigkeit über die Schulter und schleppte das zappelnde Bündel zu Rafael zurück.
Ebendieser grinste breit, bevor er sich am Kinn kratzte und brummelte: „Irgendwie erscheint mir das alles wie ein Déjà-vu.“
Jana schrie indessen wie am Spieß und schlug dermaßen unbeherrscht um sich, dass die Männer sie mit vereinten Kräften festhalten mussten.
„Was sollen wir nur mit ihr machen?“, zerbrach sich Simon den Kopf. „Wir können sie doch nicht zwingen!“
„Aber sicher doch“, befand Rafael. „Glaube mir, Valerie hat damals ein ähnliches Affentheater vollführt. Nimm Jana einfach mit. So findest du in Windeseile heraus, ob sie ehrliche Absichten verfolgt.“
Simon zögerte noch einen Moment. „Dein Wort in Gottes Ohr. Aber was, wenn sie zurück möchte? Hinterher könnte sie uns auffliegen lassen.“
„Und wer soll ihr dann bitte schön Glauben schenken? Die würden sie doch auf der Stelle einweisen. Also los, lass sie uns in den Anzug stopfen.“
Janas Kopf flog wild zwischen den Männern hin und her. Was faselten die zwei da nur für einen Schwachsinn? Obendrein schienen diese Verrückten übermenschliche Kräfte zu besitzen. Sie war schon häufiger mit mehr als einem Angreifer konfrontiert worden und stand normalerweise bei einem Handgemenge nicht auf der Seite der Zweitplatzierten. Doch momentan kämpfte sie auf verlorenem Posten. Die beiden ließen sich von ihren verzweifelten Befreiungsversuchen kein Stück beeindrucken. Im Gegenteil – sie plauderten gemütlich, als säßen sie in ihrer Stammkneipe.
In diesem Moment schoben ihre Widersacher sie mit vereinten Kräften in einen der Anzüge und stülpten ihr einen Helm über den Kopf. Und als sie diesen – leise zischend – am Anzug befestigten, schnappte Jana ein letztes Mal unkontrolliert nach Luft, bevor sich jeder rationale Gedanke in pure Angst verwandelte.
Sie war das Opfer zweier perverser Serienkiller, die – aus welchem Grund auch immer – nicht nur hochintelligent, sondern obendrein mit übermenschlichen Kräften gesegnet waren. Aller Voraussicht nach würden sie ihr langsam aber sicher den Sauerstoff aus dem Overall saugen und sie erbärmlich ersticken lassen. Sie schluchzte laut auf. Nein, so wollte sie nicht sterben!
Dann fühlte sie nur noch, dass sie hochgehoben wurde. Simon, der ebenfalls in einem silbernen Anzug steckte, packte sie und zog sie fest an sich. Willenlos sank sie gegen ihn.
Einen Moment später verlor sie den Boden unter den Füßen. Entsetzen schüttelte ihren ganzen Körper. Panisch griff sie nach Simon, fasste aber ins Leere. Ihre Arme wurden nach oben gerissen, und sie fühlte sich schwerelos.
Heilige Scheiße! Sie haben mir Drogen verabreicht, war das Letzte, was sie denken konnte.
Dann wurde es schwarz vor ihren
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