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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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hinterher. Er musste mal ein ernstes Wörtchen mit Zacharias über diese Energieschübe reden. Irgendetwas schien da mächtig in die Hose gegangen zu sein.
    Im nächsten Moment stieß Jana einen schrillen Schrei aus.
    Simon zuckte kurz zusammen, bevor sich seine Mundwinkel zu einem verschmitzten Grinsen verzogen.
    Allem Anschein nach hatte sie soeben Melvin kennengelernt!
    Schmunzelnd richtete er sich auf und schlenderte gemütlich in Richtung Haus, die verdattert dreinblickenden Mondbärchen dicht auf den Fersen.
    „Oh, ich sehe, du hast dich bereits mit Melvin bekannt gemacht“, äußerte er betont gleichmütig, als er Jana entdeckte. Diese klebte mit weit aufgerissenen Augen an der Wohnzimmerwand und starrte den glänzenden Roboter an. Seine Formen erinnerten an den Körperbau eines Menschen, und wie er so – lautstark schimpfend – vor ihr hin und her stiefelte, wirkte er ziemlich Furcht einflößend.
    „Simon, was ist das für ein Monster?“, quiekte sie hysterisch.
    Simon lehnte sich lässig an den Türrahmen. „Das? Wonach sieht es denn aus? Das ist Melvin, Rafaels Haushaltshilfe. Da mein Bruder so eine faule Socke ist, hat er sich einen Droiden der CKlasse zugelegt, der hat alles im Griff. Aber du solltest ihm ein Quäntchen mehr Respekt entgegenbringen, er ist ziemlich schnell verschnupft.“
    „Verschnupft, diese Blechdose da?“, zischte Jana und zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf Melvin, als wolle sie ihn damit erstechen. „Was plappert er nur die ganze Zeit vor sich hin, während er mich mit diesen rot funkelnden Augen mustert, als sähe er mich am liebsten mausetot?“
    Simon blickte nachdenklich drein. „Mhm, stimmt. Du verstehst ja unsere Sprache noch nicht. Und Zacharias will dir die Hypnoseschulung erst gewähren, wenn du dich endgültig zum Bleiben entschieden hast. Tja, dann bin ich wohl gezwungen, Melvin auf Deutsch umzuprogrammieren. Nur was machen wir bis dahin?“
    Mit großen Schritten eilte er auf Melvin zu und verwickelte diesen in eine muntere Diskussion auf Sirianisch, was Jana gänzlich von der Konversation ausschloss. Ungläubig flitzten ihre Blicke zwischen Simon und dem Stahlkameraden hin und her, der offenbar gerade wild gestikulierend seinen Standpunkt verteidigte.
    Nach kurzer Zeit schienen die beiden ihr Problem ausdiskutiert zu haben, und es trat unerwartete Ruhe ein.
    Endlich hatte Simon die Güte, ihr wieder seine Aufmerksamkeit zu schenken. „Melvin ist stinksauer, dass du mitsamt Schuhen hier hereingeschneit bist. Er hat dir zuliebe das ganze Haus auf Hochglanz gebohnert.“
    „Er ist sauer? Eine Maschine?“
    „Ja, die Droiden der CKlasse sind auf dem neusten Stand der Technik. Ich habe mir beim Programmieren den Spaß erlaubt, ihnen ein paar menschliche Eigenschaften einzuhauchen. Sie empfinden Wut und Trauer. Manche verlieben sich, andere legen Eifersucht an den Tag oder fühlen sich vernachlässigt, wenn man ihnen nicht genügend Beachtung schenkt. Doch behandelt man sie mit Hochachtung, fressen sie einem grundsätzlich aus der Hand.“
    „Ach du meine Güte!“, fiel Jana ihm ins Wort und klatschte sich in plötzlicher Erkenntnis die Hand gegen die Stirn. „Die Minibars, und das Laufband.“
    Simon winkte ab. „Ja ja, und der Staubsauger, die Eingangstüren, der Fahrstuhl und so weiter … Alles Spielereien. Ich hätte die komplette Hotelsoftware so programmieren können, dass sie vollkommen eigenständig agiert. Aber aus irgendeinem Grund war Valerie dagegen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Doch nun zurück zu Melvin. Der Gute hat rasend schnell einen Sauberkeitsfimmel entwickelt, obendrein ist er empfindlich wie eine Mimose. Ich habe ihm gerade erklärt, dass du unserer Sprache nicht mächtig bist, das hat ihn ein wenig besänftigt. Und jetzt entledigen wir uns am besten unserer Schuhe.“ Mit diesen Worten löste er die Schnürsenkel seiner Schuhe und schlüpfte heraus.
    Fassungslos guckte Jana ihn an. „Moment mal, wurden Roboter nicht konzipiert, um dem Menschen zu gehorchen und nicht umgekehrt?“
    Simon schüttelte lächelnd den Kopf. „Jana, Schätzchen, wenn du nicht gleich am ersten Tag deine Haushaltshilfe gegen dich aufbringen willst, dann solltest du einfach seinem Wunsch nachkommen. Was ist denn schon dabei?“
    Jana schielte zu Melvin hinüber, der den kleinen Machtkampf aufmerksam zu beobachten schien. Die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, tippte er ungeduldig mit einem Fuß auf den Boden, wobei ihn eine Aura

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