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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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erhellte sich der Bildschirm und der Computer sprang summend an.
    Völlig desorientiert fixierte Jana Simon, dessen rechte Hand gerade im Eiltempo über die Tastatur jagte. Mit schreckgeweiteten Augen stierte sie auf die ausfahrende Antenne, bevor ein kaum wahrnehmbares Summen die Atmosphäre erschütterte. Und als Simon anfing, in einer fremdartigen Sprache mit jemandem zu kommunizieren, legte sich eine eiskalte Hand um ihren Nacken.
    Was zum Geier wurde hier gespielt?
    Helle Pfeiftöne mischten sich mit dumpfem Gepinge und riefen ihr das Sonarortungssystem eines U-Boots in Erinnerung. Verwundert lauschte sie. Und da wurde ihr bewusst, dass ihr diese Sprache schon einmal zu Ohren gekommen war. In der kleinen silbernen Scheibe aus Simons Rucksack.
    Vielleicht sollte sie jetzt doch mal hinterfragen, wo die Reise hinging? „Simon, wohin genau willst du mich bringen?“
    Er blickte sie lange schweigend an, und sie befürchtete schon, er würde sich rundum weigern, ihr Rede und Antwort zu stehen.
    „Sehr weit weg. Auf einen fremden Planeten.“
    Jana schüttelte den Kopf. „Simon, es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für blöde Scherze. Bitte, sag mir die Wahrheit.“
    „Das habe ich gerade getan.“
    Sie verzog entnervt das Gesicht. „Wie, du willst mir also weismachen, dass wir die Erde verlassen werden? Wohin soll die Reise denn gehen? Zum Mond oder zum Mars?“ Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute gen Himmel. „Ach, da kommt ja auch schon unser Raumschiff. Zumindest ist es pünktlich!“
    Simon reagierte mitnichten auf ihren Spott. Stattdessen ging er einen Schritt auf sie zu und packte sie sanft am Arm. „Der Planet heißt Siria und ist meine Heimat. Falls du dich dort nicht zurechtfinden solltest, bringe ich dich selbstverständlich zurück. Jana, die Erde ist in Wirklichkeit nur ein unbedeutendes Staubteilchen in unserem gigantischen Weltall. Auch wenn viele Menschen hier glauben, das Universum drehe sich nur um sie. Es gibt im Kosmos zahllose Lebensformen, nur hegen eure Regierungen kein Interesse daran, dass ihr an eine übergeordnete Intelligenz glaubt und kehren alle Hinweise seit Jahren unter den Teppich.“
    Sie riss sich von ihm los und hüpfte ein paar Schritte zurück, während es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief. Nach Carstens Auftritt hatte sie geglaubt, der Tag könnte nicht katastrophaler werden. Tja, eine grobe Fehleinschätzung. „Herrje! Du bist ja völlig durchgeknallt! Deswegen hast du dich in die ganzen Raumfahrtprogramme eingehackt. Du hältst dich für einen Außerirdischen!“
    Ein gellender Schrei entfuhr ihr, als sich neben ihr aus heiterem Himmel zwei silberne Rucksäcke formierten. Ein leichter Windhauch streifte sie, und erneut schien die Atmosphäre für einen Moment lang vor Energie zu vibrieren. Dann war der Spuk vorbei. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und begaffte Simon ungläubig, der zwei silberne Helme herauszerrte, dann Anzüge, Stiefel und Handschuhe.
    „Hier, zieh das an“, forderte er sie auf, während er ihr den kleineren Anzug reichte.
    In diesem Moment brannten bei ihr alle Sicherungen durch. „Den Teufel werde ich tun!“ Sie flog herum. Lief jedoch frontal auf Rafael auf, der wie aus dem Boden gewachsen plötzlich hinter ihr stand. Na herrlich! Nun hatten die beiden sie in die Zange genommen.
    Rafael griff nach ihren Schultern. „Jana, jetzt beruhige dich doch. Valerie hat am Anfang ähnlich reagiert. Du wirst dich bald mit dem Gedanken abfinden, dass wir nicht von der Erde sind“, versuchte dieser sie zur Ordnung zu rufen.
    Traumatisiert zuckte sie zurück. „Wie - du auch?“ Erneut schlug sie sich die Hand vor den Mund.
    Grundgütiger! Sie war in eine Falle getappt.
    Mit unerbittlicher Deutlichkeit wurde ihr klar, was die Stunde geschlagen hatte. Sie befand sich mit zwei Geisteskranken mitten im Wald. Und keine Menschenseele hatte einen blassen Schimmer, wo sie sich aufhielt, denn jegliche Verfolger hatte Rafael spätestens an der zweiten Kreuzung abgeschüttelt. Nun saß sie so richtig in der Scheiße.
    Aber was zur Hölle wollten die Männer mit ihr anstellen?
    Sie vergewaltigen und später zerhacken? Ihre Einzelteile vergraben oder sie lebendig einbuddeln? Sie wollte diese Gedanken nicht zu Ende spinnen. Panisch hetzte sie auf ihre Tasche zu, die Rafael ein Stück entfernt abgestellt hatte, und zerrte die Pistole heraus. Dann richtete sie sie auf ihre Widersacher.
    „Los, Rafael, wirf mir den Autoschlüssel zu. Und bleib, wo du

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