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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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los. Was das bedeutet, weißt du.“ Sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Seinen Computer natürlich, das Ding scheint ihm enorm wichtig zu sein.“
    „Das verfluchte Teil hatte einen integrierten Selbstzerstörungsmechanismus. Es ist nichts davon übrig als ein wertloser Klumpen Schrott.“
    „Nun, vielleicht kann unser Nerd ihn ja reparieren. Also rück einfach die Überreste raus.“
    Sie wuschelte sich scheinbar nachdenklich durchs Haar. „Weißt du, die Krux mit Simon ist, dass man nie genau sagen kann, wo er gerade steckt. So geschickt, wie er sich aus den Computern zurückzieht, handhabt er das auch im realen Leben. Nicht ich finde ihn, sondern er mich. Ich werde dich darüber in Kenntnis setzen, wo und wann ich ihn treffe. Dann lässt du die Falle zuschnappen.“
    Carsten trommelte mit den Fingern einer Hand nachdenklich aufs Autodach. „Ich traue dir nicht“, versetzte er schlussendlich.
    „Carsten, du vertraust nicht einmal deiner Waage. Meinst du, das wundert mich?“
    „Wie hast du den Kerl dazu gebracht, dir aus der Hand zu fressen?“
    Sie grinste spöttisch. „Tja, das wüsstest du wohl gerne? Gut, ich werde es dir verraten.“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu. „Du lagst goldrichtig. Ich habe letzte Woche mit ihm gevögelt. Meine eigentliche Absicht war, sein Vertrauen zurückzugewinnen. Doch ich kann dir sagen, das war der Fick des Jahrhunderts! Endlich weiß ich wieder, was die Worte Vorspiel und Zärtlichkeit bedeuten, denn dieses Know-how ist mir in den letzten Jahren gänzlich abhandengekommen.“
    In diesem Moment entfuhr Simon, der ein Stück entfernt hinter einem dunklen Mercedes kauerte, ein keuchendes Geräusch. Sein Bruder, der neben ihm hockte, bedachte ihn mit einem warnenden Blick, der ihn auf der Stelle verstummen ließ.
    Carsten wirbelte herum und hielt Knall auf Fall wieder die Pistole in der Hand. „Was war das?“, brachte er sein Misstrauen lautstark zum Ausdruck.
    Jana verdrehte die Augen. „Weiß der Geier, was für Mistviecher in deiner noblen Tiefgarage ein Zuhause gefunden haben“, befand sie nebensächlich. „Also, was ist jetzt? Ich bin einzig und allein versessen auf meinen Job. Was hast du zu verlieren? Allerhöchstens diesen wertlosen Plunder, falls Simon nicht in Erscheinung treten sollte. Im Gegenzug dafür bist du mit etwas Glück morgen Abend noch im Besitz deines Arbeitsplatzes, genau wie einige deiner heiß geliebten Geheimdienstkollegen.“
    Sie kramte einen Zettel aus ihrer Tasche. „Aber vertrau mir. Er hat einen Narren an mir gefressen. Er wird auftauchen.“ Sie reichte ihm das Blatt Papier. „Hier soll das Zeug hingeliefert werden. Und quäl dich nicht mit Wanzen oder Peilsendern herum, dazu ist er viel zu gerissen. Du hast jetzt nichts weiter zu tun, als dich ein paar Tage in Geduld zu üben. Und, Carsten, versau es nicht wieder!“
    Mit wippenden Hüften stolzierte sie an ihm vorbei. Im letzten Moment bremste sie ab, fuhr herum, ging auf ihn zu und presste ihre Lippen auf die seinen. Dann biss sie gnadenlos zu.
     
    „Herrgott noch mal, Jana. Musstest du diesen Kerl so provozieren? Ich habe Blut und Wasser geschwitzt“, fiel Simon ohne Umschweife über sie her, als sie zu später Stunde das abgelegene Ferienhaus erreichte, das sie unter falschem Namen in der Nähe von Berlin angemietet hatten. Denn im Gegensatz zu den anderen, die vorausgefahren waren, hatte Jana jede Menge Einkäufe zu erledigen gehabt, da es Millionen lebensnotwendiger Utensilien auf Siria schlichtweg nicht gab.
    „Obendrein würde mich brennend interessieren, warum in aller Welt du ihn küssen musstest. Du kommst einfach nicht von ihm los, oder?“, attackierte er sie erneut.
    Janas Augen wurden schmal. „Ich habe ihn nicht geküsst, ich habe ihn gebissen. Außerdem weiß ich sehr wohl, wie ich mit diesem Kerl umzugehen habe. Nur durch Provokation lockt man ihn aus der Reserve.“
    „Also, ich finde, sie hat ihn recht gut in Schach gehalten“, kommentierte Rafael aus dem Hintergrund, was ihm postwendend einen eisigen Blick seines Bruders einbrachte.
    In diesem Moment rauschte Valerie aus der anliegenden Küche. Zum Leidwesen der beiden Männer hatte diese Rafael schlichtweg für verrückt erklärt, als er ihr nahegelegt hatte, sich sicherheitshalber nach Siria zu begeben. „Jana, schön dich wiederzusehen.“ Herzlich schloss sie Jana in die Arme. Und in dem gut gemeinten Versuch, die vergiftete Atmosphäre

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