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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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ich, ganz alleine, werde die Suppe auslöffeln.“
    Sie warf den Kopf in den Nacken und rollte die Augen gen Himmel. „Ach, Simon, was willst du denn tun? Der Einzige, der momentan an die Beweisstücke drankommt, ist Carsten. Und der wird dir den Kopf wegpusten, noch bevor du mit deiner gottgegebenen Gabe auch nur in die Nähe seines Gehirns vordringen kannst. Dieser Kerl ist todbringender als eine ansteckende Krankheit und trachtet dir nach dem Leben, seit du dich zum ersten Mal in die Reichweite seiner Computer getraut hast. Für ihn sind die Rechner seine Babys.“ Ihr Blick traf den seinen. „Aber bei mir würde er eventuell zögern. Wir müssen ihn durch irgendeine List dermaßen in die Enge treiben, dass er das Zeug rausrückt.“
    Hektisch sprang Simon auf. „Und genau an dem Wort ‚eventuell‘ nehme ich Anstoß. Wir haben nicht die leiseste Ahnung, was dieser Kerl noch in petto hat. Du bleibst hier!“ Mit großen Schritten marschierte er aus dem Schlafzimmer.
    Doch sein Anliegen stieß auf taube Ohren, denn schon war Jana neben ihm und packte ihn am Arm. „Halt, warte! Versprich mir, dass du dich nicht bei Nacht und Nebel auf die Erde absetzen wirst.“
    „Dieses Versprechen wirst du mir nicht abringen!“
    „O doch! Denn da habe ich auch ein Wörtchen mitzureden!“ Bedrohlich baute sie sich vor ihm auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Simon. Ich schwöre dir, ich werde dir für alle Zeiten die Freundschaft kündigen, falls du es wagen solltest, mich hier oben alleine zu lassen!“
    Diese geballte halb nackte Energie machte Simon für einen Moment lang sprachlos. Ob ihrer glühenden Augen fiel es ihm schwer, ein Lächeln zu unterdrücken. Kleine Funken der Wut schienen darin zu explodieren und raubten ihm mit ihrer Ausdrucksstärke beinahe den Verstand. „Jana, ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde. Und woher weiß ich überhaupt, dass du mit mir zurückkommen wirst?“
    „Schluss jetzt!“, kreischte sie. „Entweder du nimmst mich mit, oder wir sind geschiedene Leute. Außerdem ist es höchste Zeit, mich mal wieder bei meinen Eltern zu melden. Carsten hat ihnen bestimmt heftig auf den Zahn gefühlt, und die beiden haben keinen blassen Dunst, was Sache ist. Und was die Rückkehr betrifft: keine Sorge. Ich werde dich nicht verlassen.“ Schnurstracks wanderte sie ins Schlafzimmer zurück und warf sich aufs Bett, nicht ohne ihm über die Schulter zuzurufen: „Du wirst es nicht glauben, aber ich hätte da ein paar Tricks drauf, die den Notstand in deiner Hose im Handumdrehen beheben könnten.“
    Sie stieß einen leisen Pfiff aus, und nur Bruchteile einer Sekunde später fegten zwei rostrote Fellknäuel an Simons Knöcheln vorbei und sanken rechts und links neben ihr aufs Bett. „Licht aus!“, befahl sie.
    Und trotz der Dunkelheit, die sich postwendend über sie legte wie eine schützende Decke, stand Simon noch sekundenlang da wie erstarrt und sog schwer atmend den Anblick ihres knackigen Hinterns in sich auf. Ungeachtet der Dauererektion, die ihn nun erst recht quälte, zuckte ein Schmunzeln um seine Mundwinkel.

 
Kapitel 20
     
    „Hallo, Carsten. Lange nicht gesehen.“
    Der Klang der vertrauten Stimme ließ ihn herumwirbeln. Seine Aktentasche, die er gerade aus dem schwarzen Audi gezerrt hatte, rumpelte krachend zu Boden. Gespenstig hallte das Geräusch durch die Tiefgarage. In der Hand, die eben noch leer gewesen war, hielt er eine entsicherte Pistole.
    Jana manifestierte sich mit gespielter Unbekümmertheit aus der Dunkelheit. Ganz in Schwarz gekleidet war im ersten Moment nur ihr Gesicht zu erkennen, bevor auch die Umrisse ihres restlichen Körpers in Erscheinung traten. „Du kannst die Knarre wegpacken. Ich will lediglich mit dir reden.“
    Er jagte auf sie zu, ließ die Waffe zwar sinken, verzichtete aber darauf, sie wegzustecken. „Verflucht, Jana, wo hast du nur gesteckt? Ich habe die halbe Welt nach dir absuchen lassen. Jeden Stein umgedreht. Du warst wie vom Erdboden verschluckt.“
    Mit einer abwehrenden Handbewegung gebot sie ihm Einhalt. „Wage es nicht, mich anzufassen!“, schoss sie zurück. „Du meinst, du hast die Fuchsjagd auf mich eröffnet. Und nun steck endlich die verdammte Waffe weg.“
    In seinem Inneren schien sich ein heftiger Kampf abzuspielen. Erst nach wenigen Sekunden ließ er mit sichtlichem Widerwillen die Pistole unter dem Jackett verschwinden, bevor er erneut seinem Unmut Luft machte: „Gehe ich recht in der

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