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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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ließ er sich auf einen Stuhl fallen. „Sie schlägt einfach jeden in ihren Bann. Selbst die Mondbärchen tanzen nach ihrer Pfeife, diese kleinen Verräter. Und dein miesepetriger Haushaltsroboter hat seit Neuestem Herzchen in den Augen, sobald sie ihm über den Weg läuft. Jana ist mit ihrer Energie und dem Wagemut aus dem gleichen Holz geschnitzt wie du. Die Frau spielt definitiv in einer anderen Liga als ich.“
    Rafael brach in schallendes Gelächter aus. „Der gute alte Melvin? Ich fasse es nicht, wie hat sie denn das zuwege gebracht?“
    Simon zuckte mit den Schultern. „Ganz einfach. Sie hat ihn splitterfasernackt über den Haufen gerannt. In diesem Moment sind bei ihm alle Sicherungen durchgebrannt. Ich musste ihn rebooten, und seitdem ist er nicht mehr derselbe.“
    Rafael gluckste. „Simon, du scheinst auf Gott und die Welt eifersüchtig zu sein! Was ist dein Problem? Du bist vielleicht kein begnadeter Sportler, aber dank unserer Gene dennoch mit einer Wahnsinnsfigur gesegnet. Und du bist ein Ausbund an Intelligenz. Ich kenne niemanden, der Computerprogramme liest, als wären sie Bücher. Du hast wahrlich keinen Grund für Komplexe.“
    Simon verdrehte die Augen. „Außerdem war mir bis gestern nicht klar, ob sie immer noch in diesen Roth verschossen ist. Und jetzt, nachdem ich ihn zu Gesicht bekommen habe, bin ich erst recht neben der Spur. Der Kerl ist doch das genaue Gegenteil von mir. Gott! Wie soll ich jemals aus meinem Gedächtnis streichen, dass sie ihn vor meinen Augen geküsst hat?“
    „Du redest nicht zufällig von dem Typen, dem sie gerade den Todesstoß versetzt?“
    „Mhm.“
    Rafael verzog das Gesicht. „Simon, ich weiß, ich bin wirklich kein Paradebeispiel, wenn ich an all die Probleme denke, die Valerie und ich unnötigerweise hatten. Aber aus Erfahrung kann ich dir sagen: Rede endlich Klartext mit Jana. Und fang an, Verantwortung zu übernehmen! Kämpfe um sie. Du kannst dich nicht ewig in einer Cyberworld verschanzen. Es ist allerhöchste Zeit, Position zu beziehen und Größe zu zeigen.“
    Simon zuckte mit den Schultern. „Du hast gut reden! So oder so muss ich erst einmal abwarten. Sobald die ganze Aktion abgeschlossen ist, treffen wir Janas Eltern. Spätestens dann werden wir sehen, ob sie überhaupt mit mir zurückkehrt.“
    Er sprang von seinem Stuhl auf und stolperte gedankenverloren über die Einkaufstüten, die Jana mitten im Raum hatte fallen lassen. Argwöhnisch lugte er hinein. Sie schien so ziemlich jedes Berliner Kaufhaus heimgesucht zu haben. Und hatte sich dabei in erster Linie mit Büchern, schicken Klamotten und Make-up eingedeckt. Alles Dinge, die auf Siria gänzlich unbekannt waren. Ein leises Stöhnen entrang sich seinen Lippen, als sich seine Augen auf schwarze Seidenunterwäsche hefteten. Neugierig linste ihm nun auch Rafael über die Schulter.
    Und während die Männer noch die Einkäufe studierten, hatten es sich die Frauen in der Küche gemütlich gemacht.
    „Heißt das, Simon schläft nicht mit dir?“, hakte Valerie ohne Hemmungen nach, nachdem sie auf ihre Stühle gesunken waren.
    Jana schnaubte. „Nicht nur das, im Grunde genommen leben wir zusammen wie Bruder und Schwester. Simon meidet mich wie die Pest, rennt lieber seit Tagen mit einer ausgewachsenen Erektion durchs Haus und versucht, seinen Zustand vor mir zu verbergen.“
    Valerie schüttelte lächelnd den Kopf. „Das darf doch nicht wahr sein! Das muss in der Familie liegen. Irgendein fehlgeleitetes Gen, vermutlich. Du glaubst nicht, wie lange Rafael mich damals wie Luft behandelt hat! Und komm ja nicht auf die grandiose Idee, die Verführerin zu spielen. Diesen Versuch habe ich unternommen, auf Davids anraten hin. Gott, war das peinlich!“
    „Aber heute liegt Rafael dir doch geradezu zu Füßen.“
    „Ja, doch das war nicht immer so. Zacharias und Gregor, diese weltfremden Tattergreise, hatten ihn auf Angelina Russo angesetzt, die Schauspielerin. Und Rafael war dermaßen von ihr geblendet, dass er mich monatelang gar nicht wahrgenommen hat. Obendrein sieht sie seiner verstorbenen Frau verblüffend ähnlich, was die Sachlage noch verkompliziert hat.“
    Jana nickte leicht. „Verstehe.“
    „Aber um auf Simon zurückzukommen. Ich kann mir wirklich keinen Reim darauf machen, warum er sich von dir fernhält. Er ist doch total in dich vernarrt.“
    „Schon, nur seit ich ihn in die Falle habe laufen lassen, traut er mir nicht mehr. Es ist, als hätte sich eine unüberwindbare Kluft

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